Geldmarktfonds - Bankruns werden illegal
22.01.2010 | Peter Boehringer
Anmerkung der Redaktion: Bei dem nachfolgenden Beitrag handelt es sich um einen Artikel der bereits Anfang Januar im Goldseiten-Blog.com veröffentlicht wurde. Aufgrund des großen Echos und der Brisanz haben wir uns entschlossen, ihn auch auf Goldseiten.de zu veröffentlichen.
Geldmarktfonds haben einen Anteil von fast 40% in den Portfolia der großen institutionellen Fondsmanager, die ja in aller Regel "sicher" investieren wollen und sich im Gegenzug dafür mit lächerlichen Zinserträgen begnügen. In Wirklichkeit trifft diese Bescheidenheit eher die Kunden dieser hochbezahlten Papierjongleure, denn schließlich sprechen wir nicht vom Geld der Fondsmanager (das höher rentierlich, volatil oder gleich beides -nämlich in Substanzaktien und Gold investiert- ist). Nein, wir sprechen von den Billionen an Geldern, die Millionen von Kleindepotbesitzern, Lebensversicherten und Pensionsfonds-Berechtigten gehören.
Mit den Versprechen "höchste Liquidität, jederzeitige Verfügbarkeit, höchste Sicherheit und niedrigste Volatilität" suggerieren Geldmarktfonds eine (abgesehen vom nicht wegzuredenden Inflationsexposure) fast absolute Sicherheit, die sie neben Cash zum natürlichen Wettbewerber von GoldSilber-Anlagen werden lässt.
Daher ist es ein revolutionärer Vorgang, wenn die beiden ersten Versprechen "höchste Liquidität, jederzeitige Verfügbarkeit" gemäß Gesetzesplänen der US-Regierung und der SEC demnächst formal und "legal" abgeschafft werden! Dies selbstredend wie immer unter aktiver Ignoranz der Mainstream-Medien...
Sie sollten daher diesen etwas längeren Blogeintrag unbedingt lesen, auch wenn Sie direkt keine US-Geldmarktfonds halten. Erstens wird diese fundamentale Gesetzesänderung vermutlich via Weltfinanzregierung IWF und EU im Rahmen der omnipräsenten internationalistischen Papiergeld-Agenda auch bald nach Europa und Deutschland kommen. Und zweitens ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie via LV-Vertrag oder Pensionsfonds oder Bankendepotverwaltungsvertrag eben DOCH auch in US-Geldmarktfonds investiert sind, sehr hoch!
Übrigens kalkulieren viele Pensionsfonds noch immer mit einer absurd überhöhten Rendite auf ihre Anlagen von 8%! Bei vielleicht 2-4% tatsächlich mit Geldmarktanlagen erzielbaren Zinsen läuft hier permanent eine riesige Unterdeckung auf. Gemäß einer FTD-Meldung vom 6.1.2010 mussten alleine nur die öffentlichen Pensionsfonds der USA ihre "kalkulierte Unterdeckung" darum per 1.1.2010 mal eben um 300% (!) auf jetzt 2000 Mrd. Dollar hochschreiben. Im gesamten privaten und öffentlichen Sozialversicherungs-, Pensions- und Medicare-Bereich wird bereits heute eine Unterdeckung von fast 70.000 Mrd. Dollar über die kommenden Jahrzehnte zugegeben. Tendenz schnell steigend. Im Falle weiterhin lächerlich niedrig verzinster Geldmarktzinssätze wird die Unterdeckung noch schneller steigen.
Im Folgenden geht es um ein für Geldmarktfonds bislang unbekanntes und damit völlig neues Risiko.
Es geht also NICHT um um das unvermeidliche Dollar-Wechselkursrisiko, das man als europäischer Investor im US money market ohnehin immer hat - und 2010 ganz besonders zerohedge.com. Und es geht auch NICHT um den anhaltenden Skandal, dass auch in Geldmarktfonds seit 2006 die komplette Palette an MBS- und CDO-Schrott geparkt wurde, die die staatlichen Bankenretter Billionen-schwer garantieren und deren Verluste somit über die Steuerzahler und Inflationsgeschädigten in aller Welt sozialisiert werden.
Nein, es geht um die unfassbare neue Regelung der SEC, US-Geldmarktfonds-Anlegern unter bestimmten Umständen ihr (bislang) gesetzliches Recht auf jederzeitige Liquidierung -also die Einlösung ihrer Fondsanteile gegen Cash- zu nehmen!
Damit erklären die SEC und die US-Regierung nichts weniger als die Illegalität von Geldabhebungen, denn die Auflösung der aktuell 3.300 Mrd. Dollar schweren US Money Market Fondskonten wäre eine Voraussetzung für höhere Cash-Abhebungen durch Kunden. Die Begriffe "jederzeitige Liquidierbarkeit" und "Sicherheit" sind für Geldmarktfonds-Zeichner ab sofort höchst relativ: US-Geldmarkt-Halter kommen im Falle eines auch nur ansatzweise sich entwickelnden elektronischer Bankruns gesetzlich "legitimiert" nicht mehr an ihr Geld! Zur Erinnerung: Ein solcher Bankrun war im September 2008 bereits in vollem Gange - man höre dazu dieses eindrückliche Statement des US-Abgeordneten Kanjorski (hier, (Video, ab Minute 2)):
"Wir hatten an diesem Tag einen elektronischen Run auf die Bank. ... 550 Mrd. Dollar wurden in einer Stunde aus Geldmarktkonten abgezogen! Das US-Schatzamt schätzte damals, dass bis 14 Uhr 5500 Mrd. Dollar aus den Geldmarktfonds abgezogen worden wären ... Innerhalb von 24 Stunden wäre die Weltwirtschaft kollabiert und es wäre das Ende unseres Wirtschafts- und Finanzsystems gewesen!"
Und nun wird also 2010 per SEC-Dekret verfügt werden, dass solche Bank Runs künftig illegal sind und daher durch die "gesetzlich-legale" Schließung der Geldmärkte ausgeschlossen werden sollen. Und das, obwohl sich doch diese Krise auf Basis der seit 2008 getroffenen Regulierungs-Maßnahmen "nie mehr wiederholen kann" und wir (dank der systemkritischen Bailouts) doch längst wieder im Boom leben... Honi soit qui mal y pense...
Der nun folgende Teil dieses Blogeintrags ist ein schamloses Plagiat. Aber der Originalautor wird keine Einwände erheben, denn diese Info muss einfach verbreitet werden und bei einem derart gut geschriebenen Originalartikel muss man das Rad nicht neu erfinden. Ich musste in diesem Fall aber übersetzen; und zwar sehr frei und stark gekürzt und auch leicht vereinfachend, denn es geht um eine etwas "technische" Materie.
Es sollte dabei erkennbar werden: die von der US-Regierung und der SEC vorgeschlagenen Änderungen für Geldmarktfonds sind revolutionär und ein Paradigmawechsel zum schlechteren für diese einstmals "sichere und jederzeit liquide" Anlageklasse. Leider wollten oder konnten die deutschen Mainstream-Medien die Brisanz dieser Veränderung auch sech Monate nach den ersten, fast heimlichen, Veröffentlichungen der SEC bzw. eine Woche nach ihrer klaren Offenlegung durch den investigativen US-Journalisten Geoffrey Batt noch immer nicht erkennen.
Geldmarktfonds sind neben Staatsanleihen die direkte Konkurrenz zu Gold und Silber. Gold & Silber müssen übrigens nicht und niemals "redeemed" werden... Gold & Silber haben weder ein Einlösungs- noch ein Emittentenrisiko.
PS: Im Originalartikel finden Sie noch viele interessante Details - auch zur Urheberschaft der vorgeschlagenen Regulierungs-Änderungen. Dinge geschehen nicht zufällig. Und auch nicht "unpersönlich". Es sind immer interessierte Parteien mit interessierten natürlichen Personen im Spiel. In diesem Fall liegt die Urheberschaft bei der "Group of 30". Lesen Sie bitte im Originalartikel, woher offenbar die SEC und die US-Regierung ihre Anweisungen bekommen...
Geldmarktfonds haben einen Anteil von fast 40% in den Portfolia der großen institutionellen Fondsmanager, die ja in aller Regel "sicher" investieren wollen und sich im Gegenzug dafür mit lächerlichen Zinserträgen begnügen. In Wirklichkeit trifft diese Bescheidenheit eher die Kunden dieser hochbezahlten Papierjongleure, denn schließlich sprechen wir nicht vom Geld der Fondsmanager (das höher rentierlich, volatil oder gleich beides -nämlich in Substanzaktien und Gold investiert- ist). Nein, wir sprechen von den Billionen an Geldern, die Millionen von Kleindepotbesitzern, Lebensversicherten und Pensionsfonds-Berechtigten gehören.
Mit den Versprechen "höchste Liquidität, jederzeitige Verfügbarkeit, höchste Sicherheit und niedrigste Volatilität" suggerieren Geldmarktfonds eine (abgesehen vom nicht wegzuredenden Inflationsexposure) fast absolute Sicherheit, die sie neben Cash zum natürlichen Wettbewerber von GoldSilber-Anlagen werden lässt.
Daher ist es ein revolutionärer Vorgang, wenn die beiden ersten Versprechen "höchste Liquidität, jederzeitige Verfügbarkeit" gemäß Gesetzesplänen der US-Regierung und der SEC demnächst formal und "legal" abgeschafft werden! Dies selbstredend wie immer unter aktiver Ignoranz der Mainstream-Medien...
Sie sollten daher diesen etwas längeren Blogeintrag unbedingt lesen, auch wenn Sie direkt keine US-Geldmarktfonds halten. Erstens wird diese fundamentale Gesetzesänderung vermutlich via Weltfinanzregierung IWF und EU im Rahmen der omnipräsenten internationalistischen Papiergeld-Agenda auch bald nach Europa und Deutschland kommen. Und zweitens ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie via LV-Vertrag oder Pensionsfonds oder Bankendepotverwaltungsvertrag eben DOCH auch in US-Geldmarktfonds investiert sind, sehr hoch!
Übrigens kalkulieren viele Pensionsfonds noch immer mit einer absurd überhöhten Rendite auf ihre Anlagen von 8%! Bei vielleicht 2-4% tatsächlich mit Geldmarktanlagen erzielbaren Zinsen läuft hier permanent eine riesige Unterdeckung auf. Gemäß einer FTD-Meldung vom 6.1.2010 mussten alleine nur die öffentlichen Pensionsfonds der USA ihre "kalkulierte Unterdeckung" darum per 1.1.2010 mal eben um 300% (!) auf jetzt 2000 Mrd. Dollar hochschreiben. Im gesamten privaten und öffentlichen Sozialversicherungs-, Pensions- und Medicare-Bereich wird bereits heute eine Unterdeckung von fast 70.000 Mrd. Dollar über die kommenden Jahrzehnte zugegeben. Tendenz schnell steigend. Im Falle weiterhin lächerlich niedrig verzinster Geldmarktzinssätze wird die Unterdeckung noch schneller steigen.
Im Folgenden geht es um ein für Geldmarktfonds bislang unbekanntes und damit völlig neues Risiko.
Es geht also NICHT um um das unvermeidliche Dollar-Wechselkursrisiko, das man als europäischer Investor im US money market ohnehin immer hat - und 2010 ganz besonders zerohedge.com. Und es geht auch NICHT um den anhaltenden Skandal, dass auch in Geldmarktfonds seit 2006 die komplette Palette an MBS- und CDO-Schrott geparkt wurde, die die staatlichen Bankenretter Billionen-schwer garantieren und deren Verluste somit über die Steuerzahler und Inflationsgeschädigten in aller Welt sozialisiert werden.
Nein, es geht um die unfassbare neue Regelung der SEC, US-Geldmarktfonds-Anlegern unter bestimmten Umständen ihr (bislang) gesetzliches Recht auf jederzeitige Liquidierung -also die Einlösung ihrer Fondsanteile gegen Cash- zu nehmen!
Damit erklären die SEC und die US-Regierung nichts weniger als die Illegalität von Geldabhebungen, denn die Auflösung der aktuell 3.300 Mrd. Dollar schweren US Money Market Fondskonten wäre eine Voraussetzung für höhere Cash-Abhebungen durch Kunden. Die Begriffe "jederzeitige Liquidierbarkeit" und "Sicherheit" sind für Geldmarktfonds-Zeichner ab sofort höchst relativ: US-Geldmarkt-Halter kommen im Falle eines auch nur ansatzweise sich entwickelnden elektronischer Bankruns gesetzlich "legitimiert" nicht mehr an ihr Geld! Zur Erinnerung: Ein solcher Bankrun war im September 2008 bereits in vollem Gange - man höre dazu dieses eindrückliche Statement des US-Abgeordneten Kanjorski (hier, (Video, ab Minute 2)):
"Wir hatten an diesem Tag einen elektronischen Run auf die Bank. ... 550 Mrd. Dollar wurden in einer Stunde aus Geldmarktkonten abgezogen! Das US-Schatzamt schätzte damals, dass bis 14 Uhr 5500 Mrd. Dollar aus den Geldmarktfonds abgezogen worden wären ... Innerhalb von 24 Stunden wäre die Weltwirtschaft kollabiert und es wäre das Ende unseres Wirtschafts- und Finanzsystems gewesen!"
Und nun wird also 2010 per SEC-Dekret verfügt werden, dass solche Bank Runs künftig illegal sind und daher durch die "gesetzlich-legale" Schließung der Geldmärkte ausgeschlossen werden sollen. Und das, obwohl sich doch diese Krise auf Basis der seit 2008 getroffenen Regulierungs-Maßnahmen "nie mehr wiederholen kann" und wir (dank der systemkritischen Bailouts) doch längst wieder im Boom leben... Honi soit qui mal y pense...
Der nun folgende Teil dieses Blogeintrags ist ein schamloses Plagiat. Aber der Originalautor wird keine Einwände erheben, denn diese Info muss einfach verbreitet werden und bei einem derart gut geschriebenen Originalartikel muss man das Rad nicht neu erfinden. Ich musste in diesem Fall aber übersetzen; und zwar sehr frei und stark gekürzt und auch leicht vereinfachend, denn es geht um eine etwas "technische" Materie.
Es sollte dabei erkennbar werden: die von der US-Regierung und der SEC vorgeschlagenen Änderungen für Geldmarktfonds sind revolutionär und ein Paradigmawechsel zum schlechteren für diese einstmals "sichere und jederzeit liquide" Anlageklasse. Leider wollten oder konnten die deutschen Mainstream-Medien die Brisanz dieser Veränderung auch sech Monate nach den ersten, fast heimlichen, Veröffentlichungen der SEC bzw. eine Woche nach ihrer klaren Offenlegung durch den investigativen US-Journalisten Geoffrey Batt noch immer nicht erkennen.
Geldmarktfonds sind neben Staatsanleihen die direkte Konkurrenz zu Gold und Silber. Gold & Silber müssen übrigens nicht und niemals "redeemed" werden... Gold & Silber haben weder ein Einlösungs- noch ein Emittentenrisiko.
PS: Im Originalartikel finden Sie noch viele interessante Details - auch zur Urheberschaft der vorgeschlagenen Regulierungs-Änderungen. Dinge geschehen nicht zufällig. Und auch nicht "unpersönlich". Es sind immer interessierte Parteien mit interessierten natürlichen Personen im Spiel. In diesem Fall liegt die Urheberschaft bei der "Group of 30". Lesen Sie bitte im Originalartikel, woher offenbar die SEC und die US-Regierung ihre Anweisungen bekommen...