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Saisonale Trends im Silberbullenmarkt

28.01.2010  |  Adam Hamilton
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Wie die nächste Chart zeigt, ist der Monat Mai für Silber im Durchschnitt der viertbeste Monat des Jahres. Ende Mai beginnt der vielversprechende Silberaufschwung des Jahres und die saisonal bedingt beste Zeit für Gold endet.

Im Gegensatz zur Seitwärtsbewegung des Goldkurses in der Sommerzeit geht es mit dem Silberpreis tendenziell bergab. Das spiegelt die Philosophie der Silberhändler wider. Silberhändler können sich oft nur für Silber begeistern, wenn der Goldpreis steigt. Der Silberkurs wird weitaus mehr von der Stimmung der Händler beeinflusst als andere Rohstoffe. Ohne einen hohen Goldpreis wird immer mehr Silber verkauft und sein Preis dadurch gedrückt.

Die beste Kaufgelegenheit für Silber und Gold bietet sich Ende August. Ende Juli vergangenen Jahres schrieb ich über einen bevorstehenden Goldanstieg auf über 1000 Dollar. Damals rechneten die meisten Goldpreisanalytiker mit einem Goldpreisrückgang. Ich wurde oftmals für diese gegensätzliche Prognose kritisiert, aber der saisonale Verlauf gab mir Recht. Zweifellos ist das Ende der Sommerzeit die beste Zeit des Jahres, um Gold-, Silber- und Edelmetallaktien zu kaufen.

Mitte September steigt der Goldpreis wieder und erlebt die größten saisonal bedingten Gewinne des Jahres, da die Asiatischen Feiertage die Goldnachfrage aufstocken. Silber spiegelt diese Preiserholung Mitte September voll und ganz wider. Nach Oktober zieht sich der Goldpreis zurück und der Silberpreis erlebt eine Konsolidierung. Offensichtlich hält der verbleibende Enthusiasmus vom Septemberaufschwung die Händler davon ab, Silber im Oktober zu verkaufen.

Im November, seinem zweitbesten Monat nach September, erlebt der Goldpreis einen bedeutenden Aufschwung. Silber folgt seinem Beispiel und vergrößert seine Gewinne. Während die Chart in diesem Essay den Silberaufschwung von 12,7 Prozent im November 2009 veranschaulicht, zeigte die Gold-Chart in meinem vergangenen Essay den Preisverlauf nur bis Juli 2009. Die Saisonabhängigkeit von Gold wurde bereits vor dem Anstieg von 12,6 Prozent im November 2009 deutlich.

Im Dezember trennten sich die Wege von Gold und Silber. Während der Goldpreis stieg, erlebte Silber eine Korrektur. Im Dezember 2006 fiel der Goldpreis zum Beispiel um nur 1,7 Prozent, Silber hingegen um 8,9 Prozent. Wenn sich diese saisonale Anomalie durchsetzt, werde ich mich damit intensiv in einem weiteren Essay über die Saisonabhängigkeit Silbers auseinandersetzen.

Es gibt eine Reihe von noch interessanteren Beobachtungen in der Gegenüberstellung der Saisonabhängigkeit des Gold- und Silberkurses. Erstens hat sich die Aktienpanik nicht so stark auf Silber ausgewirkt wie ich erwartet hatte. Die allgemeinen Aktienmärkte hatten in Zeiten der Unbeständigkeit oft einen größeren Einfluss auf die Stimmung am Silbermarkt als auf die Stimmung am Goldmarkt. Wenn der S & P 500 rasant fällt, bereitet er den Spekulanten, Silberhändlern eingeschlossen, große Angst. Sie beginnen also, Gold zu ignorieren und legen ihr Hauptaugenmerk auf die Börsen.

In weniger als vier Wochen im Oktober 2008 fiel der SPX in der ersten Aktienpanik ähnlichen Ausmaßes seit 1907 um 27,1 Prozent. Während es den Goldpreis hart getroffen hat und um 15,1 Prozent fiel, erlebte der Silberkurs sogar einen Rückgang von 24,5 Prozent. Das ist sogar für einen sehr unbeständigen Sektor wie dem Silbermarkt ein gewaltiger Rückgang. Sogar bei der Analyse des Monats Oktober in dieser Chart ist der Panikrückgang nicht einmal annähernd zu erkennen. Das liegt daran, dass seine Gewinne im Oktober in anderen Jahren den Aktienpanikrückgang ausgeglichen haben.

Zweitens beendete der Silberkurs in diesem Bullenmarkt das Jahr mit einem indexgebundenen Wert von nur 114,2, was einen jährlichen Anstieg von 14,2 Prozent ausmacht. In meiner Golduntersuchung von August lag der indexgebundene Goldwert bei 113,4, was einen Anstieg von 13,4 Prozent bedeutet. Wenn der Rest des Jahres 2009 in die früheren Daten mit eingeflossen wäre, wäre diese Zahl sogar noch höher. Silberhändler dulden die Unbeständigkeit des Silberkurses, weil sie die Goldgewinne tendenziell vergrößert. Saisonal gesehen war dies bisher jedoch nicht der Fall.

Ein Großteil der Silberhändler vergessen, dass Silber den Goldpreis[ bis zum Ende der säkularen Bullenmärkte historisch gesehen nicht erheblich überholt hat. Von 1976 bis Mitte 1979, vor dem legendären Gold- und Silberpreishöhepunkt, war der Goldpreis um 200 Prozent und Silber um 154 Prozent gestiegen. Silber übertraf die Goldgewinne bis sechs Monate vor Ende des damaligen Bullenmarktes nicht. Wie die jährlichen, saisonalen Gewinne des momentanen Bullenmarktes zeigen, hat Silber Gold auch nicht in diesem Bullenmarkt hinter sich gelassen.

Im aktuellen Goldbullenmarkt stieg der Goldpreis von April 2001 bis Dezember 2009 um 374 Prozent. Über den selben Zeitraum stieg der Silberpreis lediglich um 348 Prozent. Wenn man von Silberinvestitionen profitieren will, braucht man also nicht nur Nerven wie Drahtseile, um seine unglaubliche Volatilität zu dulden, sondern auch eine Menge Geduld. Die Silbergewinne werden die Goldgewinne wahrscheinlich vor Ende des Bullenmarktes in den Schatten stellen, aber es kann auch sein, dass sie dem Goldpreis einfach bis zum Ende folgen. Einigen Investoren ist es dieses Risiko nicht wert.

Die folgende Chart zeigt die Saisonabhängigkeit des Silberpreises in den einzelnen Kalendermonaten. Für diese Chart wurde der Durchschnitt aller monatlichen und jährlichen Silberindexwerte ermittelt. Diese Methode gibt einen zusätzlichen Einblick in den saisonalen Verlauf innerhalb der einzelnen Monate, der in der ersten Chart nicht deutlich wird. Die kleine Chart zeigt wieder den gesamten Verlauf der Standardabweichung.





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