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Wachsende Basismetallbestände

02.02.2010  |  Scott Wright
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Der unglaubliche Kupferpreisanstieg im Jahr 2006 ist das Ergebnis rapide schwindender Vorräte, da die Nachfrage das von den Raffineriegesellschaften produzierte Angebot überholte. Da ein Großteil des Minenangebots auf direktem Weg verschlungen wurde, wurden die Konsumenten dazu veranlasst, die über Tage-Vorräte anzuzapfen, um ihre Bedürfnisse zu stillen.

Erst im Jahr 2002 lagen die Kupfervorräte bei einer Millionen Tonnen, die jedoch bis zum Jahr 2005 bis auf 50.000 Tonnen geschrumpft waren. Vor dem Hintergrund, dass dieser Wert den Verbrauch von nur einem Tag deckt, reagierten die Märkte dementsprechend stark. Bei einer Vorratsabnahme von über 90 Prozent mussten die Preise endlich wieder steigen. Und das taten sie auch! Durch diese alarmierenden Werte gab es einen hohen Risikozuschlag auf die Kupferpreise.

Die LME-Vorräte fielen langsam aber sicher wieder auf ihre Tiefstwerte von 2004/2005 zurück, aber jahrelang schwankten sie zwischen 100.000 und 200.000 Tonnen. Bei diesen Werten war die Risikoprämie immer noch relativ hoch. Immer, wenn sich die LME-Vorräte auf ihren Support zurückzogen, näherten sich die Preise der 3-Dollar-Marke.

Wenn man bedenkt, dass der Kupferpreis zuvor bei zwei Dollarn lag, waren diese Werte außergewöhnlich hoch. Interessant wurde es, als die Preise ihr Gleichgewicht fanden, als die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage kleiner wurde. Und als die Kupfervorräte im zweiten Halbjahr 2008 zu schrumpfen begannen, mussten wir uns um dieses neue Gleichgewicht fürchten.

Als die Bestandszahlen sich ihrem Widerstand näherten, nahm die Risikoprämie des Kupferpreises rasant ab. Die anschließende Korrektur zog den Kupferpreis erneut unter die 3-Dollar-Grenze. Aber als sich die LME-Vorräte bis Oktober 2008 wieder erholten, übernahm die globale Wirtschaftskrise die Führung. Kupfer und alle anderen Rohstoffe wurden in einem Sog nach unten gezogen.

Die Krise, von der viele dachten, sie würde sich zu einer zweiten Weltwirtschaftskrise ausweiten, bremste den Kupferkonsum, was sich schnell in den wachsenden LME-Vorräten bemerkbar machte. Die Kupfervorräte stiegen nach ihrem Tiefstwert im Jahr 2008 um 400 Prozent bis auf ihren Panikhöchstwert. Als alles vorüber war, war der Preis insgesamt um 69 Prozent gestiegen.

Kupfer hatte einen enormen Überhang an Verkaufspositionen und sein Preisanstieg begann bereits Anfang 2009, noch vor dem Vorratszuwachs. Die Erholung vor dem Vorratsumschwung wurde allgemein von den Märkten akzeptiert, da Kupfer ähnliche Werte wie im Jahr 2004 erreichte. Raten Sie einmal, wann die Kupfervorräte zuletzt bei über 300.000 Tonnen lagen! Genau, 2004.

Bis März erlebten die LME-Vorräte einen stetigen Rückgang von ihren Höchstwerten und der Kupferpreis erholte sich von seinen Paniktiefstwerten. Dieses inverse Verhältnis war nur von kurzer Dauer, da die LME-Vorräte im Juli eine Kehrtwende machten und einen weiteren Aufschwung erlebten. Wenn sich diese bereits lang bestehende Beziehung durchsetzt, würde der Kupferpreis eine Pause machen und sich stabilisieren und wenn man den starken Vorratszuwachs bedenkt, sollte er sich das zu Herzen nehmen.

Stattdessen ist der Preis seitdem kontinuierlich gestiegen. Seit Juli haben sich die Kupfervorräte mehr als verdoppelt und erreichten ähnliche Werte wie vor der Panik. Über diesen Zeitraum ist der Kupferpreis um 59 Prozent gestiegen. Wie konnte der Kupferpreis auf so hohe Werte klettern, als die LME-Bestände so gering waren?

Diese Entwicklung hat eine Reihe von Fragen aufgeworfen. Der Umschwung im Verhältnis von Vorrat und Preis ist nicht gerade unbedeutend, denn er schafft es bereits seit sieben Monaten, sich durchzusetzen. Bei einem Kupfervorrat von über 500.000 Tonnen ist es offensichtlich, dass Kupfer angesichts der ungünstigen Voraussetzungen einen enormen Überhang an Kaufpositionen hat. Aber erleben wir angesichts der kaum bemerkbaren Preisschwäche einen strategischen Umbruch im Marktgleichgewicht?

Lassen Sie uns nun nicht nur Kupfer, sondern auch die anderen unedlen Metalle untersuchen. Für Zink gilt ungefähr dasselbe. Wie Kupfer, gewann auch der Zinkbullenmarkt an Boden, als die rasant sinkenden Vorräte einen strukturellen Angebotsmangel hervorriefen.

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