Wachsende Basismetallbestände
02.02.2010 | Scott Wright
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Dieser Verlauf ist eigentlich gar nicht so überraschend, wenn man sich die Geschichte der Nickelvorräte anschaut. Die LME-Nickelvorräte sind mehr als doppelt so hoch als ihr Höchstwert von 1998, als die LME begann, täglich Zahlen zu veröffentlichen. Das enorme Nickelüberangebot hat den Preis nach unten getrieben. Blei schlug von Anfang an eine andere Richtung ein. Dieser Weg wurde von seinen zeitweiligen Grundlagen vorgegeben. Die LME-Bleivorräte erlebten am Anfang einen starken Rückgang nach ihrem Höchstwert von fast 200.000 Tonnen im Jahr 2002, wobei sich der durch den Bärenmarkt hervorgerufene Tiefstpreis von 0,20 Dollar mehr als verdoppelte. 2005 und Anfang 2006 erlebten die Bleivorräte einen Aufschwung, als die Vorräte der anderen unedlen Metalle immer noch abnahmen oder flach verliefen.
Wie Sie sehen können, gab dieser Anstieg bis auf ungefähr 120.000 Tonnen den Futures-Händlern keinen Grund, den Bleipreis in die Höhe zu treiben, was einen Preisrückgang in der ersten Hälfte 2006 zur Folge hatte. Bei einem täglichen, globalen Bleiverbrauch von 22.000 Tonnen, bildeten auch 120.000 Tonnen (was dem Verbrauch von fünf Tagen entspricht) ein schwaches Fundament. Und als die Vorräte in der zweiten Hälfte 2006 zu schrumpfen begannen, trieb die folglich hohe Risikoprämie den Bleipreis in die Höhe.
Da die LME-Vorräte drastisch abnahmen und lediglich den Verbrauch von ein oder zwei Tagen deckten, erreichte der Bleipreis seinen Höhepunkt von einem Dollar. Die Bleibestände gewannen im zweiten Quartal 2008 an Boden, wobei ein inverser Preisverlauf ausgelöst wurde.
In der zweiten Hälfte 2008 wurde dieser Vorratszuwachs jedoch von einem starken Rückgang unterbrochen. Anstatt mit steigenden Preisen zu reagieren, fiel der Preis im Laufe der Panik weiter. Bleihändler ignorierten die Grundsätze des Bleihandels und beteiligten sich am globalen Sell-Off.
Die Bleibestände erlebten schlussendlich einen Zuwachs und bis 2009 hatten sie sich mehr als verdreifacht. Was mit dem Bleipreis passierte, war die alte Leier. Ein dauerhafter Aufschwung bewies einen weiteren Bruch im üblichen Verlauf. Auch wenn die LME-Bleibestände seit Anfang 2003 ihre höchsten Werte erreichten, wollten die Händler nicht so einfach verkaufen und haben somit den Preis in die Höhe getrieben, als wären die Vorräte am Boden gewesen.
Der Verlauf des Aluminiumpreises ist dem der anderen unedlen Metalle ähnlich. Historische Tiefstwerte führten zu höheren Preisen. Aber aus verschiedenen Gründen sanken die Werte nicht so weit wie die der anderen, wodurch die Aluminiumgewinne nicht so beachtlich waren. Ein Grund dafür ist, dass Aluminium nicht so rar wie die anderen Basismetalle ist. Seine Entwicklungsprojekte gehören zu den besten der Welt.