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Goldaktien vs. Physisches Gold

06.02.2010  |  Steve Saville
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Das BGMI-Gold-Ratio stellt dar, wie ein Aktienkorb größerer Goldproduzenten im Vergleich zu physischem Gold abschnitt. Aus dem Chart oben geht also deutlich hervor, dass größere Goldaktien (als Gruppe) ihren Besitzern über lange Zeiträume hinweg nicht als Hebel der Goldpreise dienen konnten. Ein gut gewählter Korb aus Junior-Goldaktien hätte den BGMI weit hinter sich lassen und potentiell für eine Hebelwirkung sorgen können, nach welcher Goldaktieninvestoren normalerweise suchen. Doch die Juniors sind tendenziell viel riskanter und eignen sich daher nicht für viele Investoren.

Das wirft folgende Frage auf: Warum gelingt es den Goldbergbauunternehmen auf lange Sicht nicht, die Goldpreiszuwächse zu hebeln? Warum sollte nun ein Anstieg des Goldpreises um X-Prozent nicht zu einem X-prozentigem Anstieg im Cashflow der Goldproduzenten führen?

Eine Reihe von Faktoren hat zu der glanzlosen Langzeit-Performance des BGMI-Gold-Verhältnisses beigetragen; einer davon ist die Tatsache, dass die Kosten des Goldabbaus tendenziell steigen. Aufgrund der steigenden Kosten kommt nur ein Teil der Goldpreiszuwächse unterm Strich bei den Unternehmen an. Zu den anderen Faktoren zählen politische Fragen, Umweltfragen und Managementfehler; der aber unserer Meinung nach allerwichtigste Faktor ist ganz einfach die Tatsache, dass sich Goldminen erschöpfen. Da sich Goldminen nun einmal erschöpfen, müssen die Goldbergbauunternehmen jedes Jahr eine Menge Geld in die Exploration stecken, um zu verhindern, dass der Gesamtumfang der Reserven im Boden zurückgeht. Alternativ kann ein Bergbauunternehmen die eigenen Reserven durch Übernahmen aufrechterhalten, aber auch das wird teuer, was Cash und neue Aktien angeht; zudem werden damit die allgemeinen, sektorweiten Reservenrückgänge nicht verhindert.

Wir hatten es schon in einigen TSI-Kommentaren der letzten sechs Jahre erwähnt: Die nachweisliche Tatsache, dass man mit Aktien der großen Bergbauunternehmen keinen Hebel auf die Goldpreiszuwächse hat, bedeutet auch, dass diejenigen, die viele Jahre bei ihren Goldinvestitionen bleiben möchten und kein Risiko mit Junior-Aktien eingehen wollen, in physische Goldbestände investieren sollten und nicht in Goldaktien. Dennoch sind auch die großen Goldaktien von Zeit zu Zeit im Vergleich zum physischen Gold sehr stark unterbewertet; sie werden deshalb zu guten Kandidaten für zwischenzeitliche TRADES. Oktober 2008 war dafür ein klassisches Beispiel.

Es ist alles eine Frage der relativen Bewertung. Im Allgemeinen lässt sich Folgendes sagen: Damit eine Investition in Goldaktien gerechtfertigt ist, müssen diese Aktien im Vergleich zum physischen Gold ausreichend stark unterbewertet sei, dass das inhärente Zusatzrisiko beim Kauf dieser Aktien gerechtfertigt ist. Um es anders zu formulieren: Viel mehr Dinge können mit einem Goldbergbauunternehmen schief gehen als mit physischem Gold. Deswegen sollten Investoren nur dann Aktien den Vorzug geben, wenn eine Aktienbewertung zeigt, dass das zusätzliche Anstiegspotential mehr als ausreichend ist, um das potentielle zusätzliche Risiko zu kompensieren.

Die großen Goldaktien sind im Vergleich zum physischen Gold heute nicht mehr so billig wie im Oktober 2008, dennoch liegen sie im Allgemeinen immer noch in der Nähe der Tiefs der vergangenen 50 Jahre. Im Vergleich zu nominalen Währungswerten erreichen sie ausreichend überverkaufte Bedingungen, um für kurz- oder mittelfristige Trades von zu Interesse sein. Vor diesem Hintergrund bevorzugen wir jedoch die Juniors.


© Steve Saville
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