Klare Worte zu Griechenland: "Failure is no option!" - Deutsches BIP: 1. und ...
12.02.2010 | Folker Hellmeyer
Klare Worte zu Griechenland: "Failure is no option!" - Deutsches BIP: 1. und 2. Blick!
Der Euro eröffnet heute morgen (07.35 Uhr) bei 1.3675, nachdem gestern im US-Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.3596 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 89.75 In der Folge notiert EUR-JPY bei 122.75 während EUR-CHF bei 1.4655 oszilliert.
Das Thema Griechenland ist adressiert. Griechenland ist gefordert seine Verantwortung in der Budgetpolitik wahrzunehmen. Griechenland erhält von Seiten der EU in diesem Prozeß Unterstützung. Konkrete Maßnahmen wurden nicht vereinbart. "Failure is no option!" Diese Vereinbarung setzt Akzente:
Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß einerseits der Druck auf Griechenland in der Sanierungspolitik unvermindert hoch ist und bleibt. Ein Scheitern Griechenlands oder des Euros steht andererseits nicht auf der Agenda. "Failure is no option!"
Gestern interpretierte der Finanzmarkt die Resultate mit einem Abverkauf des Euros. Hinsichtlich des zuvor dargestellten Status Quo stellt sich die Frage, ob diese Protagonisten ein "Free Lunch" für Griechenland als Grundlage einer höheren Bewertung des Euros diskontiert hätten. Werden vom Finanzmarkt nur noch bedingungslose "Baiouts" abgefeiert?
Der fade Beigeschmack des "Euor-Bashing" aus London und New York zur Ablenkung von den eigenen Defizitproblemen, die vollständig unadressiert bleiben, steht offen im Raum!
Die erste Schätzung des deutschen BIP per 4. Quartal lieferte gegenüber dem Vorquartal ein unverändertes Ergebnis (Prognose +0,2%). Der Außenhandel lieferte eine positiven Wachstumsbeitrag, Konsum und Investitionen waren rückläufig.
Dieses Ergebnis ist auf ersten Blick bezüglich der Konsensusprognose enttäuschend. Der Rückgang des Konsums hat mit dem Auslaufen der Abwrackprämie zu tun. Zu dem Thema Investitionen haben wir uns gestern im Treasury Aktuell geäußert. Hier gilt: "aufgeschoben ist nicht aufgehoben"! Genau im Bereich Investition liegt ein nachhaltiges Potential per 2010 für eine positive Entwicklung des deutschen BIP!
Im Jahresvergleich ergab sich ein Rückgang um -1,7% (Prognose -2,2%). Dieser Wert impliziert, daß es zu positiven Revisionen in den Vorquartalen gekommen ist. Mithin liefert diese Veröffentlichung auf zweiten Blick nicht nur Wasser in den Wein, sondern offeriert bezüglich des Jahresvergleich eine handfeste positive Überraschung!
Die US-Arbeitslosenerstanträge sind per 6. Februar 2010 von zuvor 483.000 (revidiert von 480.000) auf 440.000 gesunken. Die Prognose lag bei 465.000. Die Tendenz erfreut und ermutigt. Das Niveau ist aber weiter bekanntes Terrain, das unverändert als kritisch zu bewerten ist.
Bezüglich der heute anstehenden Veröffentlichungen verweisen wir auf die unten angeführte Datenbox.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD favorisiert. Ein Überwinden des Widerstands bei 1.3760 - 90 dreht den negativen Bias des Euros.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.
Der Euro eröffnet heute morgen (07.35 Uhr) bei 1.3675, nachdem gestern im US-Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.3596 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 89.75 In der Folge notiert EUR-JPY bei 122.75 während EUR-CHF bei 1.4655 oszilliert.
Das Thema Griechenland ist adressiert. Griechenland ist gefordert seine Verantwortung in der Budgetpolitik wahrzunehmen. Griechenland erhält von Seiten der EU in diesem Prozeß Unterstützung. Konkrete Maßnahmen wurden nicht vereinbart. "Failure is no option!" Diese Vereinbarung setzt Akzente:
- Griechenland steht zunächst alleine in der Verantwortung, die selbst verursachten Probleme zu lösen. Jede andere Gangart mit einem dezidierten „Bail-Out“ oder Hilfsprogramm hätte den Druck auf die griechische Regierung und beinahe noch wichtiger den Druck auf die griechische Bevölkerung zu wesentlichen Teilen genommen, nachhaltige strukturelle Maßnahmen, die fraglos schmerzhaft sind, umzusetzen.
- Deutlich ist auch, daß die Verantwortlichen der EU nicht bereit sind, den Euro auf dem griechischen "Altar" zu opfern. Im Zweifelsfall kommt es zu Hilfsmaßnahmen. Es gibt eine europäische Solidarität. EU-Gruppenchef Juncker sagte, daß er diesen Fall nicht erwartet. Wenn es dazu käme, würden die Auflagen für Griechenland sehr schmerzhaft ausfallen. Damit gibt die EU der griechischen Regierung einen Steilpaß für die Debatte mit der eigenen Bevölkerung für die Durchsetzung nachhaltiger Sparpläne.
Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß einerseits der Druck auf Griechenland in der Sanierungspolitik unvermindert hoch ist und bleibt. Ein Scheitern Griechenlands oder des Euros steht andererseits nicht auf der Agenda. "Failure is no option!"
Gestern interpretierte der Finanzmarkt die Resultate mit einem Abverkauf des Euros. Hinsichtlich des zuvor dargestellten Status Quo stellt sich die Frage, ob diese Protagonisten ein "Free Lunch" für Griechenland als Grundlage einer höheren Bewertung des Euros diskontiert hätten. Werden vom Finanzmarkt nur noch bedingungslose "Baiouts" abgefeiert?
Der fade Beigeschmack des "Euor-Bashing" aus London und New York zur Ablenkung von den eigenen Defizitproblemen, die vollständig unadressiert bleiben, steht offen im Raum!
Die erste Schätzung des deutschen BIP per 4. Quartal lieferte gegenüber dem Vorquartal ein unverändertes Ergebnis (Prognose +0,2%). Der Außenhandel lieferte eine positiven Wachstumsbeitrag, Konsum und Investitionen waren rückläufig.
Dieses Ergebnis ist auf ersten Blick bezüglich der Konsensusprognose enttäuschend. Der Rückgang des Konsums hat mit dem Auslaufen der Abwrackprämie zu tun. Zu dem Thema Investitionen haben wir uns gestern im Treasury Aktuell geäußert. Hier gilt: "aufgeschoben ist nicht aufgehoben"! Genau im Bereich Investition liegt ein nachhaltiges Potential per 2010 für eine positive Entwicklung des deutschen BIP!
Im Jahresvergleich ergab sich ein Rückgang um -1,7% (Prognose -2,2%). Dieser Wert impliziert, daß es zu positiven Revisionen in den Vorquartalen gekommen ist. Mithin liefert diese Veröffentlichung auf zweiten Blick nicht nur Wasser in den Wein, sondern offeriert bezüglich des Jahresvergleich eine handfeste positive Überraschung!
Die US-Arbeitslosenerstanträge sind per 6. Februar 2010 von zuvor 483.000 (revidiert von 480.000) auf 440.000 gesunken. Die Prognose lag bei 465.000. Die Tendenz erfreut und ermutigt. Das Niveau ist aber weiter bekanntes Terrain, das unverändert als kritisch zu bewerten ist.
Bezüglich der heute anstehenden Veröffentlichungen verweisen wir auf die unten angeführte Datenbox.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD favorisiert. Ein Überwinden des Widerstands bei 1.3760 - 90 dreht den negativen Bias des Euros.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.