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Gold und der nächste große Krieg

20.02.2012  |  Clif Droke
- Seite 2 -
Der Artikel von Ayaan Hirsi Ali beginnt mit den ominösen Worten: "Von einem Ende der muslimischen Welt zum anderen werden Christen aufgrund ihres Glaubens umgebracht." Aus dem Artikel ist schließlich zu erfahren, dass die terroristischen Angriffe auf Christen in Afrika, dem Nahen Osten und Asien stark zugenommen haben (laut Newsweek stieg die Zahl der Angriffe zwischen 2003 und 2010 um 309%). Später heißt es: "Im Iran wurden Dutzende Christen festgenommen und ins Gefängnis gesperrt, weil sie es gewagt hatten, ihren Glauben außerhalb des staatlich sanktionierten Kirchensystems zu praktizieren.“

Man kann sich nur wundern, dass eine Mainstream-Publikation, die in der Vergangenheit wenig Sympathie für die Christenheit der Vereinigten Staaten zeigte, sich plötzlich so besorgt um die notleidenden Christen der Dritten Welt zeigt. Die Antwort darauf findet man an anderer Stelle in derselben Ausgabe. In seiner letzten Kolumne spricht sich Newsweek-Kolumnist Niall Ferguson für einen Präventivschlag der Israelis gegen den Iran aus und erklärt, warum die USA diesen Präventivschlag theoretisch unterstützen sollten. Er nennt fünf Gründe, die eine solche aggressive militärische Haltung stützen. Ferguson schließt mit den folgenden Worten: “Krieg ist ein Übel. Aber manchmal kann ein Präventivkrieg ein kleineres Übel sein als Appeasement-Politik […] Es macht den Eindruck, als stünden wir kurz vor einer kreativen Zerstörung.“

Und nicht nur Mr. Ferguson hat diesen Eindruck. Die Angriffslust beider Seiten “nimmt beängstigende Ausmaße an”, heißt es in einem Leitartikel der New York Times. Die Gerüchte über einen israelischen Angriff im Frühjahr mehren sich. Der für TheDailyBeast.com schreibende Leslie Gelb vertritt beispielsweise die Auffassung, ein Angriff auf Teheran würde schwere Vergeltungsmaßnahmen gegen Ziele im Ausland wie auch in den USA nach sich ziehen. Man müsste also mit einer kräftigen Erhöhung der Öl- und Gaspreise rechnen, was wiederum die wirtschaftliche Erholung in Gefahr bringen würde. Sollte die Diplomatie scheitern, so Gelb, "wird der heutige Kollisionskurs mit dem Iran wohl nicht mehr verlassen.”

Trotz des Säbelrasselns scheint es wenig wahrscheinlich, dass es noch in diesem Jahr zum Krieg gegen den Iran kommt. Die Kriegsstimmung ist hauptsächlich deswegen so ausgeprägt, weil die Erholung der heimischen Wirtschaft so stark ausfiel, dass jetzt auch wieder militärische Angelegenheiten im Fokus der Politik stehen können. Mit Blick auf den laufenden Präsidentschaftswahlkampf dürfte dem Iran-Problem in den kommenden Monaten jedoch immer weniger Aufmerksamkeit geschenkt werden. Sollten sich die Kress-Zyklen als korrekt herausstellen, dann dürfte die aktuelle Erholungsphase nur ein vorübergehendes Phänomen sein. Gegen Ende des Jahres müsste der deflationäre Druck zurückkehren, sobald der 4-Jahre-Zyklus sein Hoch erreicht hat.

Ein exzellentes Barometer für militärische Aggression ist unter anderem Gold. Normalerweise zieht der Goldpreis mindestens zwei Monate vor Kriegsausbruch deutlich an. Wie man im folgenden Chart sehen kann, befindet sich Gold seit einigen Monaten in einer Art Komaphase. Seitdem der Goldpreis letzten Sommer sein vorläufiges Top erreicht hatte, fielen die Hochs der Folgeerholungen immer niedriger aus. Bislang riecht Gold keinen Krieg. Sollte noch in diesem Jahr ein großer Krieg kommen, so müsste Gold sein November-Hoch übersteigen und anschließend zu einer kräftigen, nachhaltigen Erholung ansetzen, die von immer höheren Hochs und immer höheren Tiefs geprägt wäre.

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