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Im Griff der Währungskrise

04.03.2010  |  David Morgan
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The Gold Report: Um auf die unterbewerteten und unbeachteten Rohstoff zurückzukommen: Unter diesen Bedingungen - wenn also nicht sicher ist, ob Inflation oder Deflation zu erwarten ist - welche Arten von Investmentchancen bieten sich da an?

David Morgan: Wenn man besorgt nach einer Krisenabsicherung sucht, dann gibt es da, was mich betrifft, nichts besseres als Gold, ganz gleich wie es am Ende ausgeht - entweder totale Deflation, Depression mit Schuldenliquidierung oder hyperinflationäre Explosion. Silber hat am besten in Zeiten von Hyperinflationen abgeschnitten.

Die Leute drehen ja wirklich durch bei dieser Debatte um Inflation-Deflation, aber genauer betrachtet, gibt es in beiden Fällen so viele Ähnlichkeiten. Hohe Arbeitslosigkeit, abnehmende Produktionskapazität, Misstrauen gegenüber der Regierung, mehr staatliche Eingriffe, eine generelle Maläse in allen wirtschaftlichen Bereichen - jede Menge Unsicherheit.

Jeden, der sich über diese Diskussion den Kopf zerbricht, würde ich bitten, eine Silber- oder Goldmünze in die rechte Hand zu nehmen und die Währung seiner Wahl in die linke und dann fragen, was über die Zeit hinweg seine Kaufkraft erhalten konnte? Was wollen Sie, wenn Sie Ersparnisse anlegen möchten? Das, was den Test der Zeit seit Tausenden von Jahren überstanden hat? Oder wollen Sie jenen Typ der Ersparnisse, der in der immer, seitdem es Aufzeichnungen gibt, gescheitert ist? Wenn Sie nicht sicher sind, dann teilen Sie die Ersparnisse in zwei Hälften. Halten Sie 50% der Ersparnisse in der Währung Ihrer Wahl und die anderen 50% in Edelmetallen.


The Gold Report: Gesetzt dem Fall man hat gerade Geld übrig, um es in Aktien oder Edelmetalle zu investieren, würden Sie empfehlen, derzeit alles in Edelmetalle zu investieren - und dann später liquidieren, um in die verschiedenen Aktien zu investieren? Oder jetzt erstmal beim Cash bleiben, um es für günstige Aktien bereitzuhalten?

David Morgan: Sie können die Edelmetalle an sich jederzeit kaufen. Sie sind eine andere Anlageklasse als die Bergbauaktien. Bis zu einem gewissen Punkt folgen die Anteile an Bergbauunternehmen dem allgemeinen Aktienmarkt. Dann kommt ein Punkt - den wir noch nicht erreicht haben - wenn die Bergbauaktien ein Eigenleben zu führen beginnen. Zu gegebener Zeit werden die Gold- und Silberbergbauaktien also die entgegengesetzte Richtung zum Aktienmarkt einschlagen. Aktuell denke ich, werden die Bergbauaktien dem Aktienmarkt nach unten folgen. Vor ca. einer Woche habe ich einen Artikel über Harry Dent auf meine Internetseite gestellt, der für Ende Februar den Beginn eines Aktienmarktdebakels voraussieht. Ich würde mich jetzt nicht unbedingt beeilen, sofort auf die Bergbauaktien aufzuspringen. Aber wenn Sie noch nicht bei den eigentlichen Edelmetallen investiert sind, dann würde ich das auf jeden Fall machen. Für den Ausbau der Edelmetallbestände bevorzuge einen festen Sparplan.

Was aber den Verkauf von Metallen angeht, um damit Aktien zu kaufen: Das würde ich nie machen. Ich würde das Gegenteil machen. Wenn ich bei den Aktien Gewinne hätte - sagen wir, ich habe das Drei-, Vier-, Fünf- oder Zehnfache gemacht - dann verwandele ich das normalerweise in Edelmetalle. Ich würde eher Papier in Gold verwandeln als Gold in Papier.


The Gold Report: Sie sprachen über Wahrungen der Wahl und in diesem Fall über Gold. Viele Investoren gehen davon aus, dass Silber ab einem bestimmten Punkt nicht mehr als Industriemetall gehandelt wird, sondern dann eher als Edelmetall. Viele benutzen das Gold-Silber-Ratio als Indikator dafür, wie schnell Silber steigen kann. Glauben Sie an dieses Verhältnis und was hat es für Silber zu bedeuten?

David Morgan: Es wird recht viel mit dem Gold-Silber-Ration angestellt. Silber wird möglicherweise wieder sein klassisches Verhältnis, so nenne ich das, oder aber sein monetäres Verhältnis erreichen - das liegt bei 16:1. Aber es könnte sogar das natürliche Verhältnis von 1:10 erreichen, aber ich denke nicht, dass es darunter gehen wird. Und natürlich bedeutet das, dass Silber im Vergleich zu Gold unterbewertet ist.

Wann werden wir beim Silber wieder ausschließlich diesen monetären Aspekt haben? Diese Frage ist Teil der Märzausgabe des Morgan Reports, an dem ich gerade schreibe. Hier betrachten wir im Grund den Silbermarkt über den Zeitraum der nächsten 10 Jahre. Wir haben einen zehnjährigen Bullenmarkt hinter uns und aus meiner Sicht liegen noch ein paar Jahre vor uns.

Am Ende solcher großen Bullenmärkte setzt normalerweise eine euphorische oder manische Phase ein - das passiert in fast allen Märkten. Man konnte das im Technologiesektor beobachten, als die Leute Dot-Com-Aktien kauften hinter denen kein Geschäftkonzept und kein Kapital stand - nur eine Idee.


The Gold Report: Das war der Neue Markt.

David Morgan: Ja. Also, so etwas wird kommen. Ich denke, beim Gold und Silber werden wir dann die größten Preissteigerungen sehen, die es jemals gegeben hat - ganz besonders bei den Aktien; ein euphorischer Zustand mit Panikkäufen, angetrieben durch Angst und Gier. Wenn ich dann sage "Verkauft!", werden mir die aufgebrachten Leute vielleicht die Tür einrennen wollen, weil keiner physisches Metall gegen Papierwährung eintauschen will, und ich kann ihnen das gar nicht übel nehmen. In Anbetracht einer solchen Entwicklung plane ich schon an einigen Techniken, um unsere Edelmetalle zu sichern und immer noch in einem starken Markt verkaufen zu können - aber dort sind wir längst noch nicht.

Wenn die Panik eintritt, wird Gold möglicherweise auf 2.000 $ und darüber steigen - die normalen Leute werden aufwachen und denken. "Oh, ich muss mir Goldaktien besorgen, meine Freunde hatten mir davon erzählt und ich dachte, die spinnen, aber jetzt begreife ich." Viele werden in Silber gehen, weil man es sich im Gegensatz zu Gold noch eher leisten kann.

Eine große Menge Geld wird in die Metalle fließen. Und weil Silber billiger als Gold ist, wird ein großer Teil davon ins Silber gehen, was dann auch der Grund ist, warum es im Verhältnis zu Gold steil steigen wird. Man wird dann beobachten können, wie das Verhältnis von 60:1 auf 50:1 auf 40:1 auf 35:1 auf 20:1 und vielleicht auf 16:1 oder 10:1 sinkt, denn dann wird vergleichsweise mehr Geld ins Silber gehen als in der Vergangenheit. Da nun Silber ein so kleiner Markt ist, wird jeder kleine Zuwachs der Kaufkraft die Preise stark steigen lassen.




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