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Globales Goldangebot

05.03.2010  |  Scott Wright
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Es gibt viele Spekulationen darüber, wie und warum es zu einer solchen Entwicklung kam. Seltsamerweise hatten Bergleute in der gesamten Geschichte keine Schwierigkeiten damit, Gold zu finden und abzubauen. Tatsächlich hat sich durch die modernen Abbau-Methoden wie z.B. Haufenauslaugung die jährliche Goldproduktion von 1980 bis 1997 sogar verdoppelt. Aber hat die Welt 2003 mit dem Höhepunkt von 2.600 Tonnen die Spitze der Goldproduktion erlebt?

Der Begriff "Peak-Gold" wurde seit dem Rekordwert im Jahr 2003 oft gebraucht. Und es gibt auch ein deutliches Argument für diese Theorie: Gold ist eine begrenzte Ressource und in der Erdkruste gibt es dementsprechend nur eine gewisse Menge davon. Goldsucher haben den Planeten über Tausende von Jahren nach dem Metall der Könige abgesucht. Tatsächlich könnte der Großteil des einfach abzubauenden Goldes bereits erschöpft sein.

Ein großer Anhänger der Theorie der "Gold-Spitze" ist der CEO des größten Bergbauunternehmens Barrick Gold. Natürlich könnte es etwas eigennützig wirken, wenn eine Führungskraft der Gold-Industrie die Theorie unterstützt, die den Goldpreis oben hält. Aaron Regent liefert jedoch auch einige überzeugende Argumente.

Das Hauptargument von Regent ist erodierte Erzqualität. Er betont, dass zusätzlich zu den zunehmenden Schwierigkeiten, Erz zu finden, die Grade in den letzten Jahren deutlich abgenommen haben. In den großen goldproduzierenden Ländern Australien, Kanada und USA sind die Erzgrade von durchschnittlich etwa 12 g/t im Jahr 1950 auf 3 g/t gesunken. Auch Südafrika kennt diese Programm nur zu gut. Geringere Grade waren ein entscheidender Grund für die extremen Produktions-Rückgänge.

Ob wir nun "Peak-Gold" bereits erreicht haben oder nicht, die Tatsache, dass sich die Bergbauindustrie in einem Zustand der Verwirrung befindet, kann nicht geleugnet werden. Wie sieht die Zukunft des Marktes in einer Zeit aus, in der die Nachfrage steigt, das Angebot der Minenproduktion aber pro Jahr durchschnittlich um über 1 Mio. oz fällt?

Was die Nachfrage angeht, so glaube ich nicht, dass höhere Preise den Bedarf und den Wunsch nach Gold schmälern. In unserem Zeitalter des Konsums und der unkontrollierten Ausgaben der Regierungen können die Menschen zusehen, wie sich der Wert ihres Fiat-Geldes Tag für Tag verringert.

Gold hat viele entscheidende Vorteile, doch es ist vor allem für Investoren unerlässlich, um die Portfolios gegen die Launen der weltweiten Wirtschaft abzusichern. Und man kann sehen, dass immer mehr Investoren zu einer solchen Erkenntnis kommen - beispielsweise durch die steigende Beliebtheit von Mitteln wie goldgestützte ETFs. Die Gold-Investments müssen allerdings noch zur breiten Masse durchdringen, aus diesem Grund ist im Bereich der Nachfrage noch nicht viel davon zu erkennen.

Mit einem Investment-Bedarf, der den Bullen weiter antreiben wird, wird es an den Lieferanten hängen bleiben, die Nachfrage auszugleichen. Die heutigen gestiegenen Goldpreise und die künftig wahrscheinlich noch viel höheren Preise werden die Bergbau-Unternehmen dazu animieren, mehr Gold zu finden und zu produzieren, um den Bedarf zu decken. Laut USGS gibt es bei der aktuellen Produktionsrate nachweisbare rentable Reserven für mindestens 19 Jahre. Weitere Reserven wären bei den heutigen Preisen über 20+ Jahre potentiell rentabel. Es gibt aktuell eine Fülle von bekannten Ressourcen und die Unternehmen konnten ihre Reserven durch andauernde Exploration erneuern.

Leider erklärt das aktuell bekannte Ressourcen-Niveau nicht den alarmierenden Rückgang der Produktion oder wie er umgekehrt werden könnte. Doch bevor wir nach einer Lösung suchen, müssen wir den Grund erforschen. Wir müssen uns die Zeit lange vor dem Bullen ansehen, um den heutigen Zustand verstehen zu können. Man muss nicht lange suchen, um zu erkennen, dass der Preis der Grund ist.

Es sollte keine große Überraschung sein, dass es vor dem Gold-Bullenmarkt einen Bärenmarkt gab. Durch fallende Preise in den 1990ern und Anfang des Jahrtausends hatten die Bergbau-Unternehmen wenig Ansporn, in Infrastruktur zu investieren. Mineral-Exploration und -Entwicklung ist sehr teuer. Also wurden bei den Ausgaben, bedingt durch die geringen Erträge und das nicht erkennbare Ende des Rückgangs, zuerst die produktive Exploration und die Entwicklung neuer Minen gekürzt. Natürlich ließ nach jahrelanger Vernachlässigung der Infrastruktur schließlich die Produktion nach.

Glücklicherweise strömt durch die höheren Preise nun wieder Kapital in die Bergbauindustrie. Damit kann diese Vernachlässigung wieder ausgeglichen werden. Allerdings wird es ebenso lange dauern, den “Schaden“ zu beheben und wieder Wachstum zu verzeichnen. Obwohl der Einstieg in die Industrie heute einfacher ist (wie man an den Hunderten von neuen Juniors erkennen kann), bedarf es immer noch einer Menge Zeit und Geld, um Gold-Lagerstätten zu finden und zu entwickeln.

Tatsächlich erschließen viele der heute zur Produktion geführten Minen Mineralisierungen, die schon vor Jahrzehnten entdeckt wurden. Die meisten der neuen Lagerstätten, die während der Zeit dieses Bullenmarktes durch Graswurzel- (Basis-) Exploration entdeckt wurden und noch werden müssen aber dennoch einen großen Beitrag zur Produktion leisten.




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