Von der Unmöglichkeit, Griechenland in der Knechtschaft zu zähmen (Teil II)
29.02.2012 | Jim Willie CB
Den 1. Teil können sie hier lesen ...
Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps): Der Markt für Anleiheversicherungen ist sogar noch korrupter als der Hypothekenmarkt. Zumindest schien es im Hypothekenbereich zumindest noch einen Hauch von Aufsicht durch öffentliche Behörden zu geben. Am Markt für Derivate existiert diese überhaupt nicht. Eine Reihe guter Analysten, wie beispielsweise Chris Whalen, sagte schon vor zwei, drei Jahren, dass die US-Banken ohne den Derivatemarkt wohl schon vor langer Zeit gekentert wären. Sie kassierten enorme Gebühren für Kontrakte, deren Legitimität und Wirksamkeit unklar sind.
Die ISDA (International Swaps and Derivatives Association) hat Regelungen für Ausfälle von Anleihen auf den Weg gebracht, die bis ins Mark korrupt sind. Bei der nächsten Runde von Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen wird es wohl Reaktionen in Bezug auf die Kreditausfallversicherungen (CDS) geben - in Form von Prämien im Austausch gegen die Eigentumsrechte an den Anleihen - der eigentliche Anlagen-Swap. Wie die SEC (Security Exchange Commission) und die CFTC (Commodity Futures Trading Commission) ist auch die ISDA vollgestopft mit Bankern aus der omnipräsenten Wall-Street-Drehtür. Sie werden den Banken auf Kosten des Systems und der Wirtschaft dienen. Die eng verwobenen Abhängkeitsbeziehungen im westlichen Bankenwesens tragen nicht zur Stabilität bei, sie sind im Gegenteil der Schwachpunkt.
Der vorgeschlagen Ausgleich für Besitzer der Derivate ist Unsinn, da Bank A Derivate hält, durch die Bank B gedeckt wird - und umgekehrt. Sie neutralisieren und heben sich nicht gegenseitig auf. Beide Banken gehen unter - unfähig, sich gegenseitig zu helfen. Sollte es im Fall eines erzwungenen Schuldenausfalls und einer Umschuldung griechischer Staatanleihen auch zur erzwungenen Auszahlung der Kreditausfallversicherungen kommen, so würde das gesamte Finanzsystem zusätzlichen, erheblichen Schaden nehmen. Die griechischen Verluste werden das System an den äußersten Rand der Belastbarkeit bringen.
Erneute Aufdeckung schwerer Betrugsfälle: Die Belastungen einer erzwungenen Ausfallserie werden auch den Markt für Derivate ins Licht der Öffentlichkeit rücken. Die Menge der Gegenparteien ist zu divers. Die Verpflichtungen sind zu unklar. Es gibt kaum Erfahrungen, wie die Kontrakte im Schadensfall wirksam werden. Der Vollzug der ISDA-Bestimmungen geschieht viel zu vorsichtig und unterwürfig.
Wie schon im Hypothekensektor legen erst Liquidierungen den faulenden Unterleib frei. Bei den Hypotheken konnte es keine umfassenden Liqudierungen von Hypothekenanleihen geben, weil solche Maßnahmen extremen Betrug aufgedeckt hätten. Bei den Hypothekenkontrakten war der Betrug allerding voll ersichtlich. Also griff man auf ein Patchwork zurück, wobei sogar Unternehmen wie Fannie Mae und AIG durch die schützende Hand der US-Regierung verstaatlicht wurden. Der Betrug wurde angeblich unter Kontrolle gebracht, aber ohne jeglichen grundlegenden Lösungsansatz.
Die hyperinflationäre Geldschöpfung verschwindet in einem schwarzen Loch - was im Prinzip auch für den Derivatemarkt gelten kann. Anstehende Liquidierungen werden den schwer korrupten Kern des Geschäftsfeldes enthüllen. Nach den jüngsten Vorfällen bezüglich MFGlobal, JP Morgan und COMEX kommt ein weiterer Stamm auf das lichterloh brennende Betrugsfeuer. Die Grundfeste der Integrität des Systems brennen. Der Prozess der CDS-Kontraktprämien dürfte im Fall eines erzwungenen Schuldausfalls und einer Umschuldung weitreichenden Betrug im System offenlegen. Die Griechenland-Verluste werden das System an den äußersten Rand der Belastbarkeit bringen.
Rekapitalisierung des nationalen Bankensystems: Seit drei Jahren oder länger arbeitet das Bankensystem in den westlichen Nationen nun schon im Umfeld tiefgreifender Insolvenz. Wenn der Zahlungsausfall Griechenlands begonnen hat, wird sich die Insolvenz deutlich verschärfen. Einige Banken werden Bankrott gehen. Die Dominos werden fallen. Und man wird schnell begreifen, was das zur Konsequenz hat: Man wird erkennen müssen, dass ein Wiederaufbau des Bankensystems von Nöten ist - eine sehr schmerzliche Einsicht. Aber der eigentliche Umfang des Projekts wird dann ein Schock sein.
Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps): Der Markt für Anleiheversicherungen ist sogar noch korrupter als der Hypothekenmarkt. Zumindest schien es im Hypothekenbereich zumindest noch einen Hauch von Aufsicht durch öffentliche Behörden zu geben. Am Markt für Derivate existiert diese überhaupt nicht. Eine Reihe guter Analysten, wie beispielsweise Chris Whalen, sagte schon vor zwei, drei Jahren, dass die US-Banken ohne den Derivatemarkt wohl schon vor langer Zeit gekentert wären. Sie kassierten enorme Gebühren für Kontrakte, deren Legitimität und Wirksamkeit unklar sind.
Die ISDA (International Swaps and Derivatives Association) hat Regelungen für Ausfälle von Anleihen auf den Weg gebracht, die bis ins Mark korrupt sind. Bei der nächsten Runde von Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen wird es wohl Reaktionen in Bezug auf die Kreditausfallversicherungen (CDS) geben - in Form von Prämien im Austausch gegen die Eigentumsrechte an den Anleihen - der eigentliche Anlagen-Swap. Wie die SEC (Security Exchange Commission) und die CFTC (Commodity Futures Trading Commission) ist auch die ISDA vollgestopft mit Bankern aus der omnipräsenten Wall-Street-Drehtür. Sie werden den Banken auf Kosten des Systems und der Wirtschaft dienen. Die eng verwobenen Abhängkeitsbeziehungen im westlichen Bankenwesens tragen nicht zur Stabilität bei, sie sind im Gegenteil der Schwachpunkt.
Der vorgeschlagen Ausgleich für Besitzer der Derivate ist Unsinn, da Bank A Derivate hält, durch die Bank B gedeckt wird - und umgekehrt. Sie neutralisieren und heben sich nicht gegenseitig auf. Beide Banken gehen unter - unfähig, sich gegenseitig zu helfen. Sollte es im Fall eines erzwungenen Schuldenausfalls und einer Umschuldung griechischer Staatanleihen auch zur erzwungenen Auszahlung der Kreditausfallversicherungen kommen, so würde das gesamte Finanzsystem zusätzlichen, erheblichen Schaden nehmen. Die griechischen Verluste werden das System an den äußersten Rand der Belastbarkeit bringen.
Erneute Aufdeckung schwerer Betrugsfälle: Die Belastungen einer erzwungenen Ausfallserie werden auch den Markt für Derivate ins Licht der Öffentlichkeit rücken. Die Menge der Gegenparteien ist zu divers. Die Verpflichtungen sind zu unklar. Es gibt kaum Erfahrungen, wie die Kontrakte im Schadensfall wirksam werden. Der Vollzug der ISDA-Bestimmungen geschieht viel zu vorsichtig und unterwürfig.
Wie schon im Hypothekensektor legen erst Liquidierungen den faulenden Unterleib frei. Bei den Hypotheken konnte es keine umfassenden Liqudierungen von Hypothekenanleihen geben, weil solche Maßnahmen extremen Betrug aufgedeckt hätten. Bei den Hypothekenkontrakten war der Betrug allerding voll ersichtlich. Also griff man auf ein Patchwork zurück, wobei sogar Unternehmen wie Fannie Mae und AIG durch die schützende Hand der US-Regierung verstaatlicht wurden. Der Betrug wurde angeblich unter Kontrolle gebracht, aber ohne jeglichen grundlegenden Lösungsansatz.
Die hyperinflationäre Geldschöpfung verschwindet in einem schwarzen Loch - was im Prinzip auch für den Derivatemarkt gelten kann. Anstehende Liquidierungen werden den schwer korrupten Kern des Geschäftsfeldes enthüllen. Nach den jüngsten Vorfällen bezüglich MFGlobal, JP Morgan und COMEX kommt ein weiterer Stamm auf das lichterloh brennende Betrugsfeuer. Die Grundfeste der Integrität des Systems brennen. Der Prozess der CDS-Kontraktprämien dürfte im Fall eines erzwungenen Schuldausfalls und einer Umschuldung weitreichenden Betrug im System offenlegen. Die Griechenland-Verluste werden das System an den äußersten Rand der Belastbarkeit bringen.
Rekapitalisierung des nationalen Bankensystems: Seit drei Jahren oder länger arbeitet das Bankensystem in den westlichen Nationen nun schon im Umfeld tiefgreifender Insolvenz. Wenn der Zahlungsausfall Griechenlands begonnen hat, wird sich die Insolvenz deutlich verschärfen. Einige Banken werden Bankrott gehen. Die Dominos werden fallen. Und man wird schnell begreifen, was das zur Konsequenz hat: Man wird erkennen müssen, dass ein Wiederaufbau des Bankensystems von Nöten ist - eine sehr schmerzliche Einsicht. Aber der eigentliche Umfang des Projekts wird dann ein Schock sein.