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Inflation - ganz klar!

01.03.2012  |  Benjamin Summa
In einer kürzlich veröffentlichten Umfrage wurde abgefragt, wie Anleger 10.000 Euro derzeit für mehrere Monate anlegen würden. Knapp 40 Prozent gaben an, mit dem Kapital in Edelmetalle wie Gold investieren zu wollen.

"Edelmetalle wie Gold und Silber gehören definitiv in jedes Portfolio. Sie haben in den vergangenen Jahren die höheren Weihen bekommen. Edelmetalle sind aufgrund des billigen Geldes - und alle Notenbanken von China bis zu den USA machen hier mit - eine sehr gute reale Absicherung des Vermögens", sagt Robert Halver, Kapitalmarktexperte der Baader Bank.

Der Experte sieht "ganz klar ein Inflationsszenario" aufziehen. "Die offizielle Inflationsmessung durch den so genannten Warenkorb greift dabei aber viel zu kurz. Um die reale Inflation bestimmen zu können, muss man auf die Verkaufshäufigkeit von Gütern abstellen. Der Fokus müsste auf Lebensmitteln, Nebenkosten bei Wohnungen, Tanken, Heizen, Strom, Versicherungsprämien usw. liegen und nicht zu stark auf Hightechprodukten, die immer leistungsfähiger und billiger werden. Einkäufer von großen Lebensmittelketten sehen sich ohnehin steigenden Einkaufspreisen von Lebensmitteln ausgesetzt, die unter Berücksichtigung von Transport- und Versicherungskosten noch weiter zulegen. Die geldpolitische Rettung der Finanzwelt bzw. der Eurozone hat einen Preis und das ist künftig eine rapide Beschleunigung der tatsächlichen Inflationsrate", sagt Halver.

Die steigende Inflation wird nach Einschätzung von Robert Halver Auswirkungen auf die Edelmetall- und Aktienmärkte haben. "Inflation ist für mich ein positives Element für die Aktienmärkte. Früher war man gegenteiliger Meinung, weil man davon ausgegangen ist, dass die Notenbanken bei steigender Inflation gegensteuern und die Zinsen erhöhen. Aber das können sie heute nicht mehr, um die Stabilität der euroländischen Staatsanleihemärkte nicht zu gefährden. Also lässt man das Inflationspotenzial laufen und schöpft die Liquidität nicht ab und Zinserhöhungen bleiben aus. Aus der Inflationsangst heraus werden die Anleger Sachkapital nachfragen - und Aktien sind nichts anderes als verbrieftes Sachkapital. Ebenso stark werden Edelmetalle und Rohstoffe als Vermögensschutz en vogue bleiben."

Robert Halver verrät, wie er derzeit sein Depot strukturieren würde, wenn er ein Anleger mit durchschnittlicher Risikoneigung wäre: "Etwa 45 Prozent in Aktien, aufgeteilt in zyklische Aktien wegen der Weltkonjunktur, aber auch Dividendentitel. Dazu gehören 10 Prozent Anleihen von Unternehmen, die über ein intaktes Geschäftsmodell verfügen, die häufig mehr bieten als Staatspapiere und damit auch der Robustheit der deutschen Unternehmenslandschaft gerecht werden. 10 Prozent in die Edelmetalle Gold und Silber, auch in Minenwerten, 10 Prozent Rohstoffe wie Öl und Industriemetalle. Weitere 15 Prozent sollte man in Festgelder investieren und 10 Prozent in Staatsanleihen übrigens auch von Italien oder Spanien, solange diese wie im Augenblick von der EZB gestützt werden."

Edelmetallaktien hinken dem Goldpreis bislang noch hinterher. Viele Analysten rechnen aber damit, dass die Minenaktien den Abstand zum physischen Gold bald aufholen werden, sie sprechen von einem "screaming buy", da die fundamentale Bewertung der Goldaktien historisch günstig ist. "Wenn man sich den Arca Gold BUGS Index anschaut und eine Bewertung gemäß Kurs-Gewinn-Verhältnisses vornimmt, dann stellt man sehr schnell fest, dass dieses nahe am Tief der vergangenen zehn Jahre liegt.

Anleger sollten nicht zuletzt deswegen Edelmetallaktien aktuell auf dem Schirm haben. Grundsätzlich partizipiert der Anleger bei Goldminen zu 100 Prozent an der gesamten Goldwertschöpfungskette Ausrüstung, Förderung, Produktion und Weiterverarbeitung und kommt zusätzlich in den Genuss von Dividenden und Übernahmephantasie. Warum sollte man sich also mit dem Endprodukt alleine zufrieden geben und auf die Rendite des Produktivkapitals verzichten?", sagt Robert Halver.


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