Was erwartet uns Deflation o. Inflation? Wie schütze ich mich vor deren Folgen?
17.03.2010 | Dr. Dietmar Siebholz
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Was bleibt ist, dass der Begriff "Bürger" wohl von der Politik falsch verstanden wurde, wir Bürger bürgen für die Dummheiten und die Gier der Banken. Wenn ich dreißig Jahre jünger wäre, würde ich auf die Straße, gehen warum? Nehmen Sie doch einmal das einfache Beispiel der HRE-Bank oder deren Rechtsvorgängerin der Hypo-Vereinsbank. Da hat der Herr Profumo (da gab es doch schon einmal einen Skandal unter diesem Namen - ich glaube in England mit einem Minister und einem Callgirl - aber ehrlich: Die beiden haben nun wirklich nur den Namen gemeinsam) von der Unicredito das Institut gekauft, allerdings haben sich die Vertragspartner und damit auch die späteren Bürgen ein Rücktrittrecht einräumen lassen. Wie ich las, hat der Staat versehentlich den Stornierungstermin übersehen und so mussten wir alle für diesen Schmarren haften. Die Sektkorken müssen in Mailand ja schwerste Beschädigungen ausgelöst haben. Jeder Anwalt in Deutschland hat so etwas wie eine Terminkontrolle, vor allem bei einem solchen Volumen. Und unsere Politprofis? Schon einmal etwas von Amtshaftung gehört?Ja so hat die HRE-Tochter DEPFA ihr sehr profitables Hauptgeschäft über Jahre hinaus mit einer Flat-Tax-Rate von ca. 10% über ihre Tochter in Dublin versteuert, aber als sie verreckte, erinnerten sie sich daran, dass sie ja eine deutsche Mutter hätten und diese Dummköpfe in der Bürokratie haben das nicht gemerkt oder war das auch wieder ein Akt der Wiedergutmachung á la Griechenland? Aber das kann ich nicht verstehen, denn den Iren haben wir doch nichts getan, oder?
Die breite Bevölkerung wird durch die auf uns zukommende Entreicherung diese Verluste durch Steuern oder wahrscheinlicher durch Inflation zu zahlen haben, den Profit hatten die anderen, nicht einmal der deutsche Fiskus.
Lassen Sie mich zum Schluss nochmals - und ich tue dies seit Jahren, wie Sie sicher wissen - daran erinnern, dass die Interessen der Staatsverwaltung immer konträr zu denen der Bürger stehen, glauben Sie daher nichts, was Ihnen an Analysen oder Statistiken aufgetischt wird, nur Sie allein müssen sich aus den Fakten Ihr Resumée ziehen und die daraus abzuleitenden Entscheidungen treffen. Es ist Ihnen doch hoffentlich klar, dass die Schmusezeit des Wohlfahrtsstaates schonlange vorbei ist, oder? Es muss ja nicht immer mein Schritt sein, aber für den Erhalt des aus harter Arbeit Ersparten sind Sie allein verantwortlich. Das Interesse des Staates besteht darin, legal (d.h. doch nur aufgrund gesetzlicher Vorgaben, die man ja jederzeit mir den erforderlichen Mehrheiten schaffen kann) an diese Ersparnisse zu gelangen, um den Wohlfahrtsstaat und die ausufernden Bürokratiesysteme am Leben halten zu können.
San Bernardino, im März 2010
© Dr. Dietmar Siebholz
E-Mail: wthlz2@gmx.de
Nachtrag:
Ich bin gefragt worden, warum ich die Veröffentlichungen der US-Kapital-Fluss-Daten nicht mehr kommentiere. Lassen Sie es mich locker beantworten: Wenn ich mich stressfrei amüsieren will, lese ich lieber Grimms´s Märchen. Wenn die Fakten schon offensichtlich so falsch sind, muss ich meine Meinung nicht auf diesen Veröffentlichungen aufbauend bilden. Inzwischen ist es ja auch bekannt, dass es im Prinzip keinen Verkauf all dieser US-Staatstitel gibt, sondern dass die FED über Dritte der Käufer dieser nicht platzierten Titel ist.
Die Frage, warum ich mich nicht mehr an dem Fragespiel "wo liegt das deutsche Gold?" beteilige, ist ebenso schnell beantwortet. Wenn man seit Jahren auf die Frage "können Sie mir bitte sagen, wie spät es ist?" die Antwort bekommt "ja sehr gerne..." dann dürfte klar sein, dass diese Antwort nur der Versuch ist, eine sonst extrem unangenehme Lage erst gar nicht entstehen zu lassen. Das Gold ist also beim großen Bruder jenseits des Teiches und ein bisschen wird schon noch in Frankfurt, Paris und London sein. Immerhin muss ja auch ein wenig physisches Material für die Emission von Münzen vorhanden sein. Da wir uns irgendwann einmal eine nationalere Politik leisten müssen, schreiben wir das Gold doch einfach ab. Die USA haben doch schon genug Erfahrungen in der Konfiskation von Auslandsguthaben.
Letzter Hinweis, wie die Bank of England die Chancen der Inflation beurteilt, sollte man nicht aus den offiziellen Stellungnahmen dieser altehrwürdigen Institution entnehmen, nein, man sieht sich die Änderungen an, die man bei der neuen Vereinbarung zur Ermittlung der Pensionszahlungen vollzogen hat. Dort hat man vor Monaten die volle Anpassung der Pensionen an den Lebenshaltungskostenindex beschlossen. Es ist wie bei einem Zauberer: Sehen Sie nicht auf sein Gesicht, seinen Mund, nicht auf die reizenden Damen, die ihm assistieren: Sehen Sie auf seine Hände. Noch Fragen?