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US-Geldpolitik: Billige US-Dollar bis 2014?

05.03.2012  |  Carsten Klude
Viel günstiges Geld für sehr lange: Nach dieser Devise scheint die Notenbank Fed zu handeln, um die US-Wirtschaft und besonders den Arbeitsmarkt wieder in Schwung zu bringen. Im Rahmen ihrer jüngsten Transparenzinitiative gab die US-Notenbank im Januar erstmals einen langfristigen Ausblick darüber, wie sie ihre Geldpolitik gestalten will: So heißt es im Protokoll des Offenmarktausschusses, der die zentralen geldpolitischen Entscheidungen fällt, dass die ökonomischen Bedingungen nach mehrheitlicher Einschätzung eine außergewöhnlich expansive Geldpolitik bis mindestens Ende 2014 oder sogar darüber hinaus rechtfertigen. Besonders die Lage am Arbeitsmarkt wurde von einigen Mitgliedern des Ausschusses hervorgehoben: So liege die Arbeitslosenquote immer noch weit über dem Niveau, das von der Fed als normal angesehen wird, so dass weitere Anleihenkäufe durch die Notenbank notwendig werden könnten.

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Der langfristige geldpolitische Ausblick, den die Fed erstmals gegeben hat, soll unter anderem dazu dienen, die Erwartungen der Investoren zu beeinflussen und damit die Wirksamkeit der Geldpolitik zu erhöhen. Da aber langfristige Prognosen mit besonders großen Unsicherheiten behaftet sind, kann sich dies als zweischneidiges Schwert erweisen. Die Notenbank betont zwar auch, dass sich ihre Geldpolitik mit den Rahmenbedingungen ändern könnte, dennoch besteht unseres Erachtens die Möglichkeit, dass die Fed die Erwartungen der Investoren enttäuscht. Dies gilt insbesondere, weil sich einige der Rahmenbedingungen, die die Fed bis 2014 unterstellt, bereits heute ändern.

Die Fed verfolgt mit ihrer Geldpolitik zwei Ziele: Eine möglichst hohe Beschäftigung und eine moderate Inflationsrate. In ihrem letzten Treffen wurden beide Ziele präzisiert: Die Arbeitslosenquote liegt nach der Einschätzung der Notenbank in einem Korridor von 5,2% bis 6,0% auf einem "natürlichen" Niveau, die Inflation sei in einer Größenordnung von 2% mit ihrem Mandat vereinbar. Für das laufende Jahr rechnen die Notenbanker mit einer Arbeitslosenquote von 8,2% bis 8,5% (vgl. oben stehende Tabelle). Besonders am Arbeitsmarkt könnte sich die Prognose der Notenbank allerdings als zu pessimistisch erweisen. So haben wir bereits mehrfach in vergangenen Publikationen darauf hingewiesen, dass fast alle von uns beobachteten Indikatoren auf eine anhaltende Erholung am US-Arbeitsmarkt hindeuten, zumindest in der kurzen Frist.

Nicht nur die großen, sondern auch die kleinen Unternehmen fragen zunehmend mehr Arbeitskräfte nach, die wöchentliche Arbeitszeit und die Entlohnung steigen und die Zahl der Entlassungen befindet sich auf einem niedrigen Niveau. Die Entspannung am Arbeitsmarkt zeigt sich nicht nur bei den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, die mittlerweile eine Größenordnung von 350.000 erreicht haben, sondern auch die Konsumentenumfragen ergeben, dass es zunehmend weniger Befragte als schwierig einschätzen, einen Arbeitsplatz zu finden.

Dementsprechend ist auch die Arbeitslosenquote rückläufig, sie fiel im Januar auf 8,3%. Gemessen an den Zielen der Fed ist das immer noch deutlich zu hoch. Sollte sich der Arbeitsmarkt aber wie von uns erwartet weiter erholen, dann droht die Prognose der Fed für 2012 bereits in wenigen Monaten hinfällig zu werden, weil die Arbeitslosenquote dann nach-haltig unter die von der Notenbank prognostizierten 8,2% fallen könnte.




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