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Die Dauer-Hausse in Gold

07.03.2012  |  Hans A. Bernecker
Gold hat seine Rolle in der Geschichte mehrfach gewechselt. So auch in den vergangenen Jahren, insbesondere jedoch in Folge der Finanzkrise. Der eine oder andere weitergehende Rückblick wird jedoch nötig sein.

Das Angebot-/Nachfrageverhältnis im Goldmarkt war bis zur Finanzkrise weitgehend definiert von der Goldproduktion weltweit und dem Verbrauch oder der Verwendung. Der aktuelle Stand ergibt sich aus der Grafik.

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In den letzten Jahren (schon vor der Finanzkrise) war der private Verbrauch von Gold als Schmuck der weitaus dynamischste Marktteilnehmer. Die Lücke zwischen effektivem Angebot und effektiver Nachfrage erweitert sich nach Schätzungen des Gold-Councils in London jährlich um 2 bis 3%-Punkte. Ursache dafür ist die Goldnachfrage in China und Indien.

Eine Übernachfrage führt stets zu höheren Preisen. Dies gilt für jedes Produkt weltweit. Es erklärt aber nicht hinlänglich die stark steigenden Goldpreise der letzten Jahre. Die Erklärung:

"Gold als gezieltes Investment“ heißt die neue Investmentidee der Investoren. Gebündelt in ETF-Fonds wird Klein- und Großkapital gesammelt, um direkt in Gold zu investieren. Das schafft eine völlig neue Konstellation im genannten Verhältnis Angebot und Nachfrage und zerstört oder überstülpt die bisherige Marktordnung.

Das Volumen dieser Nachfrage dürfte netto gerechnet zweieinhalbmal grösser sein als die bisherige Nachfrage. Netto heißt: In diesen Fonds wird investiert, aber auch devestiert. Denn Finanzinvestoren werden jede Marktübertreibung dazu nutzen, Gewinne sicherzustellen, um irgendwann nach entsprechenden Preiskorrekturen erneut zu investieren. Daraus entsteht eine neue Marktkonstellation, die anderen Kriterien folgt. Im Jahr 2011 war ein solches Ereignis schon gut nachvollziehbar, als im Zuge der Japankrise eine Welle von Gewinnmitnahmen auch Gold oder sogar Silber sicherte. Ergebnis daraus:

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Der Geldmarkt unterliegt künftig nicht mehr der traditionellen Relation, sondern dem spekulativen Investorenverhalten in den Größenordnungen von Milliarden Dollar, die bei hoher Liquidität des Marktes das Gesamtvolumen gehandelten Goldes erheblich beeinträchtigen oder verändern. Gold ist seit jeher eine Mischung aus Währung und Medium für Werterhalt. Der letzte Begriff geht historisch weit zurück und ist nicht gesondert zu erklären. Die Rolle des Goldes als Ersatzwährung gewinnt stets dann größere Bedeutung, wenn die Alternativen ausgehen. Die Bindung größerer Währungen an das Gold ist längst Vergangenheit. Der vorletzte Schnitt war die Aufgabe des Goldstandards durch das Pfund, womit die Weltwährung Pfund zu einer Randwährung Europas wurde.

Der zweite Schnitt war die Aufgabe der Eintauschverpflichtung der Amerikaner, Gold jederzeit für 42 $ die Unze einzutauschen. Diese Verpflichtung wurde aufgehoben und damit startete ein freier Goldpreis, der von den genannten 42 $ bis heute in gut 40 Jahren bis fast 1.600 $ führte. Das ist der wahre Goldpreistrend in dieser Zeit und im Dollar. Berücksichtigt man den Wechselkurs des Dollar zu jeder einzelnen anderen Währung, so ergibt sich eine Schnittrechnung von rund der Hälfte als überschlägiges Mittel. Das ist der tatsächliche Goldpreiswert über gut 1,5 Menschengenerationen. Wie geht es weiter?




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