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Spekulation und Wirtschaftsentwicklung

22.03.2010  |  Robert Rethfeld
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Eine steigende Inflationsrate wirkt sich negativ auf den Realzins aus. Länder mit hohen Inflationsraten haben Probleme mit ihrer Währung. Sollten sich in Europa Inflations-tendenzen breit machen - die Benzinpreise an den Tankstellen befinden sich auf dem Weg zu den Hochs vom Sommer 2008 - so würde der Euro unter Druck bleiben.

Interessant ist auch der Blick auf Japan. Die Realzins-Differenz zwischen Japan und den USA befindet sich derzeit auf einem Extremniveau. Durch die hohe Deflation verfügt Japan - trotz eines wesentlich niedrigen Zinssatzes - ein um zwei Prozent-Punkte besseres Realzinsniveau als die USA.

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Die Differenz von zwei Prozentpunkten war in den vergangenen 20 Jahren bereits zweimal ein Umkehrpunkt: Ende 1990 und Ende 2005. Wir halten es deshalb für wahrscheinlich, dass die Realzinsdifferenz jetzt beginnt, sich Richtung Nulllinie zu begeben (gestrichelte Linie obiger Chart). Das würde eine Abnahme der Deflation in Japan bei nicht oder nur wenig zunehmender Inflation in den USA bedeuten.

Wir hatten weiter oben geschrieben, dass die Wechselkursentwicklung der Währungen zweier Staaten eine Funktion der Realzinsdifferenz ist. Dies mag für "normale Zeiten" gelten. Was aber, wenn - wie aktuell - ein extrem spekulatives Momentum im Euro aktiv ist? In diesem Fall beeinflussen die spekulativen Kräfte über den Wechselkurs den Realzins - und damit das Zinsniveau und die Inflationsrate - eines Wirtschaftsraums.

Fazit: Wie in der Vorwoche bereits angesprochen erwarten wir für die kommenden Monate einen stärker werdenden Dollar/Yen. Die wahrscheinliche Entwicklung der Realzinsdifferenz bestärkt uns in dieser Haltung. Für den Euroraum gilt es, Inflationstendenzen zu vermeiden. Die extreme Spekulation gegen den Euro lässt das Aufkommen von Inflation im Euroraum - über die Verteuerung der Rohstoffpreise - wahrscheinlicher werden.

Ich bin mir sicher, dass sich die Politik dies nicht gefallen lassen wird. Wenn es darum geht, entweder einen in seiner Existenz gefährdeten Staat zu retten oder Spekulanten zu Gewinnen zu verhelfen, ist klar, für welchen Weg sich die Politik - unter Nutzung ihrer legislativen Gewalt - entscheiden wird.

Verfolgen Sie das Geschehen an den Finanzmärkten in unserer handelstäglich vor Marktbeginn erscheinenden Frühausgabe.


© Robert Rethfeld
www.wellenreiter-invest.de





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