Leuchtturm Gold - Retter im Finanz-Tsunami
30.03.2010 | Prof. Dr. Hans J. Bocker
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Zwar herrschen vorerst noch - wegen rasch steigender Arbeitslosigkeit, Einkommens- und damit Kaufkraftverlusten sowie der weltweit enormen Überkapazitäten in vielen Industrien - momentan vermeintlich geringe Inflationsraten. Die Finanzmanipulationen der Zentralbanken verdecken die echte Inflation. Ohne die täuschenden Machenschaften, wie extreme Tiefzinsen und Aufkauf von Schrottpapieren, würde das Preisniveau nachfragegerecht viel stärker sinken. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Die Verbraucherpreisinflation wird später mit umso größerer Gewalt zuschlagen und dann die Attraktion von Sachwerten sprunghaft erhöhen. Banken werden die derzeit noch gehorteten Berge ihrer durch die Notenbanken frisch geschaffenen Billionen irgendwann ins System einspeisen, mit kaskadenartigen Verlusten der Papiergeldwerte im Gefolge. Nicht erst dann, sondern schon heute schlägt Sachwert den Geldwert. Gegenwärtig schießen im Finanzsektor weltweit etwa 400 US$ oder Euro für jeden US$ oder Euro in der Realwirtschaft wild hin und her und suchen Erträge, die im realen Bereich echter Wertschöpfung schon längst nicht mehr zu finden sind. Tendenz steigend. Im historischen Rückblick wäre ein Verhältnis von Finanz- zu Realwirtschaft von allenfalls 3 zu 1 vernünftig und gesund.
Der Dollar wird schrittweise weiter an realer Kaufkraft verlieren. Einst wechselte man einen Dollar für 6,50 Schweizer Franken, heute wird im Bereich von 1 zu 1 getauscht. Das Ende der Rolle als Weltleitwährung ist nicht mehr eine Frage des Ob, sondern nur noch eine des Wann. Die Ölstaaten haben 2.100 Mrd. US$ aufgehäuft, die Chinesen weitere 2.300 Mrd. Alle Dollarhalter erlitten bisher Kaufkraftverluste in gewaltigen Größenordnungen. Die zwischenzeitlichen Erholungen der Dollarkurse ändern am langfristigen Trend des Verfalls so gut wie nichts.
Die Ölländer und China sind nicht allein mit ihren Verlusten. Auch die übrige Welt, insbesondere Russland und die asiatischen Länder, sind des für sie verlustbringenden Dollarspiels müde. Die Forderungen nach einer Ablösung des Greenback durch einen Währungskorb mit Goldkomponente werden immer lauter. Dieselbe Situation gab es schon fünfmal. Die ehemaligen Weltleitwährungen von Portugal, Spanien, Holland, Frankreich und England herrschten jeweils für eine Zeitspanne von durchschnittlich 93 Jahren. Zuletzt wurde das Pfund als Weltleitwährung 1921 durch den Dollar abgelöst. Dessen Zeit ist jetzt abgelaufen. Er hat ausgedient. Die Ära, in der Amerika Öl, Waren, Rohstoffe, Fertigprodukte und Dienstleistungen nahezu umsonst bezieht, wobei die einzige Gegenleistung in frisch gedruckten grünlichen Papierchen mit den Köpfen toter Präsidenten darauf besteht, neigt sich ihrem Ende zu. Dabei gilt die Gleichung: Fallender Dollar, resp. sinkender Papiergeldwert heißt nichts anderes als steigende Kaufkraft des Goldes.
Ihre Alterssicherung und Pension sind in akuter Gefahr. Sie gründen sich auf staatliche oder private Versicherungen, die wiederum auf Papiergeld basieren, dessen systemisches Ende sich abzeichnet. Auch nimmt die Überalterung der Bevölkerung rapide zu. Immer weniger Junge sollen durch ihre Zwangsabgaben für immer mehr Alte zahlen. Die Jungen aber sind auf Dauer dazu weder fähig noch willig, diese wachsende Last zu tragen. Um diesem doppelten Zangengriff zu entgehen, grenzt es für potentielle Rentenempfänger wie auch für Bürger bereits in Rente an kriminellen Leichtsinn, keine private Vorsorge zu treffen. Gold und Silber werden Ihnen später in der allgemeinen Not mit absoluter Sicherheit zuverlässig zu Hilfe kommen. Wie heißt es doch? Treu wie Gold!
Die US-Geldmenge M2 steigt exponentiell. Sie belief sich 1960 auf etwa 200 Mrd. US$, 2010 dürfte die 9.000 Mrd. US$-Marke überschritten werden. Eine kleine private Institution mit nahezu unbegrenzter Macht im Finanzbereich und dem alleinigen Monopol der Papiergeldproduktion, genannt "Fed", hält in typisch planwirtschaftlicher Manier den Leitzins nahe am Nullpunkt. Damit floriert der Dollar-Carry Trade, also der nahezu kostenlose Einkauf von Dollars, gefolgt von ihrem Abverkauf bzw. Umtausch in höher verzinsliche Währungen, in ausländische Aktien oder Bonds. Dies schwächt die Dollarkurse weiter und stärkt den Goldpreis.
Die Fed unterstützt krebskranke Banken und sieche Unternehmen. Sie verletzt damit das 1. Gebot der freien Marktwirtschaft, Schwaches und Krankes untergehen - und die noch brauchbaren Reste durch gesunde Unternehmen absorbieren zu lassen. Statt Gesundheit durch die Reinigungsprozesse marktwirtschaftliche Mechanismen fördern zu lassen, wird Krankheit und Siechtum durch planwirtschaftliche Zwangsmassnahmen verstärkt. Dabei fließt Papiergeld unbegrenzt wie aus der Steckdose, und das nicht nur in den USA sondern weltweit. Gold ist als Gegenpol zur Krankheit, die wohl "gesündeste" Anlage der Welt und war im letzten Jahrzehnt die beste Währung überhaupt, haben doch alle Papiergeldwährungen gegenüber Gold im Durchschnitt über 17% verloren. Im Gegensatz zu den Papier-Zauberwährungen lässt sich die verfügbare Goldmenge nur unter großem Aufwand an Arbeit und Kapital vermehren.
Das US Haushaltsdefizit wies für 2009 mehr als das Dreifache des bereits im Vorjahre aufgestellten Rekords auf. 2010 und 2011 dürfte sich diese Zahl einer gigantischen Fehlleistung weiter potenzieren. Viele Schätzungen nennen Zahlen von über 2 Billionen US$. Der entsprechende deutsche Fehlbetrag des Haushalts wird 2010 um etwa das Sechsfache über demjenigen des Vorjahreswertes liegen. In vielen anderen Ländern ist die Situation ähnlich oder schlimmer. Ruinöses Wirtschaften aber bläst die Segel des Goldschiffes auf. Nicht vergessen: Die Krise ist globaler Natur!