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Amerikas Zukunft oder was kommt nach einem etwaigen Handelskrieg mit China

02.04.2010  |  Clif Droke
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Er gibt auch zu bedenken, dass ein Washingtoner Protektionismus ganz sicher mit den Vergeltungsmaßnahmen jener Nationen zu rechnen hat, die am meisten unter der protektionistischen US-Handelspolitik zu leiden haben. Er merkt an, die Gegenreaktionen eines Landes auf die protektionistischen Aktivitäten eines anderen Landes seien in der Regel viel schlimmer, als jene ursprünglichen Maßnahmen. Als Beispiel führt er die Handelsbeschränkungen auf chinesische Baumwollblusen in einem Gegenwert von 55 Millionen $ an, die von den USA während der 1980er durchgesetzt wurden. China schlug zurück, indem Verträge über den Import amerikanischen Weizens in Höhe von 500 Millionen $ storniert wurden. "Wenn eine Nation den Handel blockiert, wird die betroffene Nation mit Sicherheit zurückschlagen und die gesamte Welt wird darunter leiden.", schreibt Barker.

Barker meint dahingehend, ein großer Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und seinen Handelspartnern ließe sich in Anbetracht der derzeitigen protektionistischen Tendenzen im Kongress wohlmöglich nicht verhindern. "Wenn die Welt mit der Langwelle tiefer fällt und überall Schranken errichtet werden, um die maroden Industrien und Sektoren zu schützen, deren Produktion mit Hilfe von billigen Kredits weit über den Weltbedarf hinaus expandierte, dann wird diese Situation zwangsläufig zu einschneidenden Veränderungen führen."

Sein Schluss lässt jedoch auch eine optimistische Note zu: "Hoffen wir, dass es eine politische Führerschaft geben wird, die mit einer Handelskrise während der zyklischen Winterphase derart umzugehen weiß, dass sie positive Veränderungen beflügelt, welche zum Beispiel in einem neuen Freihandelsabkommen für das Welthandelssystem Niederschlag finden könnten. Es besteht die Möglichkeit, freie und offene Märkte aufrechterhalten und, mit Blick auf den nächsten großen zyklischen Aufwärtstrend, den Weg eines noch freieren Handels weiter zu beschreiten, denn von diesem zyklischen Trend sind wir nur noch wenige Jahre entfernt."

Unter den Investoren scheint sich zunehmend Konsens dahingehend einzustellen, dass sich China vom Westen "abkoppelt" und seine eigenen Binnenmärkte entwickelt, so dass seine wirtschaftliche Stärke von einem gewissen Zeitpunkt an nicht mehr von seinen wachsenden Exporten in die USA abhängt. So strittig dieser Ausblick auch sein mag (und es gibt gute Argumente auf beiden Seiten), so wollen wir uns an dieser Stelle auf einen Ausblick auf die finanziellen Entwicklungen in China beschränken. Zwei Dinge stechen hervor. Erstens, der iShares China 25 Index Fund (FXI) - unser Maßstab stellvertretend für den chinesischen Aktienmarkt - lag während der vergangenen Monate deutlich hinter der Erholung im allgemeinen Aktienmarktindex S&P500. Während der US-Aktienmarkt jüngst ein 18-Monate-Hoch zu verzeichnen hatte, lagen die Aktien chinesischer Unternehmen im FXI immer noch unter den Höchstständen von November 2009.

Interessant ist dahingehend nicht nur, dass sich der US-Aktienmarkt abgekoppelt hat, sondern auch, dass Chinas Aktienmarkt eng mit den Bewegungen des Goldpreises korrelierte - ganz besonders während der letzten Monate. Vergleicht man den FXI mit dem SPDR Gold Trust ETF (GLD), hier stellvertretend für den Goldpreis, so lassen sich ohne Weiteres ähnliche Verlaufsbahnen feststellen. Chinas Goldhunger ist allgemein hin bekannt, und sollten sich die kurzfristigen Bedingungen verbessern, so wird sich auch der Goldpreis mehr oder weniger harmonisch zusammen mit dem chinesischen Aktienmarkt entwickeln, so wie es schon in den letzten Monaten der Fall gewesen ist.

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Zudem lässt sich Folgendes beobachten: Die Indikatorenserie für das interne Momentum chinesischer Aktien (CHINAMO) zeigt bei deutlich geringere interne Stärke als der allgemeine NYSE-Index (siehe oben). Zudem geht der dominante längerfristige Indikator für chinesische Aktien (siehe Kreis) seit einigen Monaten beständig zurück. Dies erinnert an den Zustand des langfristigen NYSE hi-lo-Momentum-Index im Jahr 2007, als es auf die Kreditkrise zuging. Abgesehen von einer kurzfristigen Erholung (sie ist möglich aufgrund der kurzfristigen Änderungsrate für Chinaaktien), macht die längerfristige Struktur des Momentums für Chinaaktien einen sehr bedenklichen Eindruck.





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