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Gehandikapter Kollaps (Teil 2/2)

16.03.2012  |  Jim Willie CB
Den ersten Teil können sie hier lesen ...


Ruinierter Immobilienmarkt

Als China einen gewaltigen Biss vom US-Industriesektor nahm, spendete die Welt Beifall. Billige Produkte sind wohl solange etwas Gutes, bis sich die verlorenen Einkommensquellen schmerzlich bemerkbar machen. Die sinkenden Kosten schickten die US-Bubbles im Immobilien- und Hypothekensektor auf ihre Höchststände. Die Anhängigkeit der US-Wirtschaft vom Immobilien-/ Hypothekensektor wurde akut. Die kaputten Asset-Bubble bei Immobilien und zugehörigen Anleihen bedeuteten Ruin für die US-Wirtschaft. Es entwickelte sich ein Teufelskreis, den selbst ultra-niedrige Hypothekenzinsen nicht mehr unterbrechen können. Die Banken wurden zu wichtigen Eigentümern gewaltiger Häuserbestände, die ihre Bestände jedoch nicht massenhaft am Markt unterbringen konnten. Gerade Fannie Mae war auf diesem Gebiet sehr aktiv, und es ist ein Zeichen dominanter Korruption, dass eine staatsnahe Agentur Betrug bei Hypothekenanleihen in Billionenhöhe ($) verbirgt.

Jedes Jahr wieder verkünden alberne Stimmen die Wende im so wichtigen Immobiliensektor. Jedes Jahr sinken die Preise, genau wie Jackass es prognostizierte. Stellen Sie sich eine Nation vor, die so dumm ist, zu denken, dass sie nicht von der Industrie und Fabriken abhängig ist, um legitime Erträge durch wertschöpfende Unternehmungen zu generieren, sondern stattdessen glaubt, von steigenden Preisen der Immobilien- und Grundstücksanlagen leben zu können. Unglaublich! Demnächst wird schließlich auch der Sektor für kommerzielle Immobilien einbrechen. Er wurde nun seit drei Jahre geschützt und durchgeschleift. Der Abverkauf hat schon begonnen. Neue Bilanzschäden stehen an. Weder der Immobilienmarkt noch der Bankensektor können liquidiert werden, beide sind engstens miteinander verbunden. Die Wirtschaft, die von beiden abhängig ist, befindet sich mit Sicherheit schon auf halbem Weg ins Grab. Der laufende Einbruch dürfte zu einer veränderten Machtstruktur führen.


Absprachen unter Großbanken, um Verpflichtungen zu minimieren

Die Mengen juristischer Spitzfindigkeiten, mit denen man die Verbindlichkeiten der Banken begrenzen möchte, ist ein sehenswürdiges Affentheater. Jede vernünftige Analyse würde das Haftungsrisiko bei 2 Billionen $ oder mehr festmachen. Die Grenze der tatsächlich zu verantwortenden Risikosummen für den weitverbreiteten, mutmaßlichen Hypothekenbetrug wird aber wohl eher bei 25 Milliarden $ gezogen werden. Jedes Abkommen, jeder Vergleich wartet am Ende mit einer Zahl auf, die nur einem Bruchteil der wahren Betrugssummen entspricht. Genug für ein versöhnliches Ende zugunsten der Banken.

Das erinnert mich an den Geldwäsche-Vergleich der Wachovia-Bank, der 2009 eingefädelt wurde - kein Schuldeingeständnis, der Fall wurde unter den Teppich gekehrt. Die Großbank wurde mit gewaschenem Geld in Höhe von hunderten Milliarden $ erwischt, die vom mexikanischen Drogenkartell stammten. Am Ende belief sich die Strafe wohl ungefähr auf 0,03 Penny pro gewaschenen Dollar. Die Kosten des Hypothekenbetrugs und des Anleihebetrugs/-missbrauchs werden ähnlich hoch sein: Deutlich weniger als 1% der ursprünglichen Summen. Man will damit nicht nur das Haftungsrisiko begrenzen, es sollen zudem neue strukturelle Arrangements auf den Weg gebracht werden, die den vergangenen Anleihebetrug ausgelöschen.

Mit einem neuen Vertrag wird der alte überschrieben, wobei technisch betrachtet Verträge zusammengelegt, fusioniert werden. Was die Großbanken nicht ins Fannie-Mae-Plumpsklo (das unter staatlicher Schirmherrschaft steht) schippen können, wird mithilfe außergerichtlicher Vergleiche abgeschottet und geschützt - Vergleiche, die in keinem Verhältnis zu den begangenen Straftaten stehen. Von dieser Seite also nichts Neues.




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