Portugal wird zum zweiten Griechenland. Das ist die Einschätzung des US-Vermögensverwalters Pimco. Das erste Rettungspaket für die Portugiesen werde sich als unzureichend herausstellen und das Land werde seine europäischen Nachbarn um neues Geld bitten müssen. Das würde zu einer Debatte über die Lastenverteilung führen. Und "Dann werden die Finanzmärkte nervös," so Pimco-Chef im Nachritenmagazin der Spiegel. Wie schlimm es wirklich um Portugal steht - darüber sprechen wir mit Carsten Brzeski, Volkswirt bei der ING Belgium.
"Wir wissen schon lange, dass Portugal sehr sehr wahrscheinlich ein zweites Rettungspaket brauchen wird. Letztendlich hören damit auch die Parallelen mit Griechenland auf, denn die Situation in Portugal ist zwar im Augenblick schlimm, aber ist bei Weitem nicht so schlimm wie in Griechenland," erklärt Carsten Brzeski von der ING Belgium. Der große Unterschied zu Griechenland sei, dass Portugal versuche, die Auflagen der Europäischen Kommission zu erfüllen. Das Problem sei jedoch, dass es auch in Portugal kein Wachstum gebe. In den ersten zehn Jahren der Währungsunion hatte das Land kein Wirtschaftswachstum erzielen können. "Von daher wird der Rückgang zu den Finanzmärkten nächstes Jahr sehr unwahrscheinlich sein."
Dennoch sei im Rettungsschirm eine ganze Menge Geld nach wie vor enthalten, erklärt der Volkswirt. Wenn man die Rettungspakete, die bisher gezahlt wurden abzieht, "dann bleiben in dem Rettungsschirm wahrscheinlich noch rund 250 Milliarden Euro. Und das sollte auch bei Weitem genug sein, um Portugal auch nochmal ein zweites Paket finanzieren zu können."
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