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Steigende Kraftstoffpreise und die nächste Revolution

20.03.2012  |  Clif Droke
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Kress stellt darüber hinaus fest, dass die drei dominierenden Grundelemente unserer Lebensstile - die politische, wirtschaftliche und soziale Ebene - vom zu Ende gehenden 120-Jahre-Zyklus grundlegend beeinflusst werden. "Die dritte, für 2014 erwartete Talsohle [der 120-Jahre-Zyklen] (aller guten Dinge sind drei) dürfte eine soziale Revolution mit sich bringen.“, so Kress. "Ob damit auch die heutige Form des Kapitalismus untergehen wird? Der 120-Jahre-Megazyklus kann auch als der ‚revolutionäre Zyklus‘ bezeichnet werden, und 2014 wäre das "revolutionäre Tief“ erreicht.“

Seit 2008, als der Benzinpreis zum ersten Mal die Marke von 4 $ pro Gallone erreichte, sinkt die Nachfrage nach Benzin in den USA. Nach Einschätzung des Öl-Analysten Lawrence Eagles von JP Morgan sei die wöchentliche Benzinnachfrage "verhalten“ und werde in diesem Jahr aller Voraussicht nach um 100.000 Barrel pro Tag sinken, auch bei einem Wirtschaftswachstum von 2,2%. Das ließ viele aufhorchen und fragen, warum die Preise bei so schwacher Nachfrage so hoch sein könnten.

Die Lieblingserklärung der Medien lautet, dass die Raffinieren an der Ostküste mangels Rentabilität schließen würden. Auch die sinkenden Gewinnspannen der Raffinerien bei steigenden Rohölpreisen (Preisverhältnis Rohöl/raffiniertes Öl und Ölprodukte, auch "crack spread“ genannt) finden regelmäßig Erwähnung, wie auch die Probleme bei der Rohölveredelung, wenn Brent statt West Texas Intermediate eingesetzt wird. Zudem wurde das "Säbelrasseln" im Nahen Osten und die Möglichkeit eines Krieges zwischen Israel und dem Iran für die steigenden Treibstoffpreise verantwortlich gemacht. Wahrscheinlich verbirgt sich aber noch ein weiterer Faktor hinter dem anhaltenden Anstieg der Ölpreise, und der hat direkte Auswirkungen auf den aktuellen und zukünftigen Zustand der Weltwirtschaft.

Richard Hoskins, Autor von "War Cycles/ Peace Cycles“, beleuchtete dieses Thema aus einer ganz eindringlichen Perspektive. Er weist darauf hin, dass die Händler dieser Welt neue Kredite aufnehmen müssten, um für die steigenden Ölkosten aufkommen zu können; die durch die Kreditaufnahme neu entstandenen Geldmengen würden dann praktisch die deflationären Effekte zurückdrängen. Dasselbe gilt auch für Privatpersonen, die mehr Geld in der Wirtschaft hinterlassen müssen und dieses nicht horten können, wie es in den letzten Jahren ihre Gepflogenheit war. In einem Interview sagte mir Hoskins letztes Jahr: "Wenn man den Ölpreis anhebt oder senkt, reguliert man im Grunde das Geldangebot, und das vor allem sehr schnell.“

Wie der folgende Chart zeigt, bewegten sich die Kurse des S&P 500 und der Benzin-Futures in den letzten Monaten quasi im Gleichklang. Hier haben wir also ein Beispiel dafür, wie die jüngste Phase der wirtschaftlichen Erholung, die 2009 begann, vorangetrieben wird - nicht durch quantitative Lockerungen oder Geldpolitik, sondern durch die Manipulation der Treibstoffpreise.

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Das Rätsel steigender Treibstoffpreise bei gleichzeitig sinkender Nachfrage lässt sich letztendlich durch den verzweifelten Kampf erklären, den die führenden Regierungen, Unternehmen und Zentralbanken dieser Welt gegen die Deflation führen. Der Ölpreis wird benutzt, um die Wirtschaft zu re-inflationieren und um Ausgaben zu erzwingen, indem Ersparnisse und eine „Hamstermentalität“ verhindert werden. Auf dem Gebiet der Wirtschaftslenkung ist nicht das Geldangebot von höchster Bedeutung, sondern eher die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. Und der Umlauf des Geldes lässt sich deutlich beschleunigen, wenn die Preise künstlich durch die Manipulation des Ölmarktes angehoben werden, wie wir gerade herausfinden.

Trotz des bislang erfolgreichen Versuchs, die Deflation zurückzuhalten, wären wir gut beraten, auch daran zu denken, dass jeder Bullenmarkt schon sein Ende in sich trägt. Die Öl- und Benzinpreise können auch nur solange in die Höhe getrieben werden, bis die starke deflationäre Unterströmung den Aufwärtstrend der Kurse bricht und sie auf viel niedrigere Stände zwingt, so wie wir es 2008 erleben konnten. Der aktuelle zyklische Bullenmarkt wird Zeit seines Bestehens kräftig ausfallen, aber seine Gnadenfrist ist ihm gesetzt: Hohe und weiter steigende Nahrungsmittel- und Treibstoffpreise könnten bis Jahresende, wenn der letzte der Kress-Jahreszyklen (der 4-Jahre-Zyklus) seinen Höhepunkt erreicht, sein Ende einläuten. […]


© Clif Droke
www.clifdroke.com

Dieser Artikel wurde am 14.03.12 auf http://news.goldseek.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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