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Die Signale für das zweite Quartal

28.03.2012  |  Robert Rethfeld
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Niemand weiß, ob es US-Präsident Obama gelingt, die israelische Führung von einem Angriff auf den Iran abzuhalten. Der israelische Ministerpräsident Netanyahu dürfte sich im Klaren darüber sein, dass ein Angriff im zweiten Halbjahr wegen der US-Wahl nicht in Frage kommt. Entweder wartet er bis 2013 (die USA präferieren diese Option), oder er startet den Angriff noch im Frühjahr in der Hoffnung, dass sich ein Flächenbrand vermeiden lässt. Die israelischen Bürger befürworten inzwischen mehrheitlich einen Angriff. Würde ein Angriff in Q2 erfolgen, dann müsste man von einem steigenden Ölpreis und negativen Aktienmärkten ausgehen.

Es ist schwierig, hier Wahrscheinlichkeiten zuzumessen. Die Vernunft und die Rücksicht auf die Schutzmacht USA lassen einen Angriff im zweiten Quartal unwahrscheinlich erscheinen. Doch wenn in Israel die Existenzängste stetig größer werden, dann entlädt sich die Spannung an einem Punkt X, dann läuft das Fass einfach über. In einem solchen Fall wird das Taktieren über den Haufen geworfen. Es geht dann einfach los. Man überlege nur, mit welch erschreckender Zwangläufigkeit die beiden Weltkriege des vergangenen Jahrhunderts begannen. Mit anderen Worten: Niemand weiß, was Netanjahu denkt. Nur wenige wissen, was er derzeit mit seinen Generälen bespricht. Lässt er den Angriff bereits mit "Trockenübungen" fliegen? Sind die Ziele ausgesucht? Ist die Zahl der beim Angriff zum Einsatz kommenden Flugzeuge festgelegt? Sind die Tankfüllungen berechnet? Diese Fragen dürften zu bejahen sein. Die einzig offene Frage dürfte die nach dem Zeitpunkt sein.

Drücken wir unsere Einschätzung so aus: Wir halten einen Angriff auf iranische Atomanlagen durch Israel in 2013 für wahrscheinlicher als eine Attacke im zweiten Quartal. Auszuschließen ist ein Angriff in Q2 aber nicht.

Was sagt uns der Anleihenmarkt? EZB-Chef Draghi ("Das Schlimmste in der Euro-Krise ist vorüber") und die US-Notenbanker (Plosser, Lacker, Dudley, Kocherlakota, Stein und Powell als Aspiranten sowie Bernanke) signalisieren unisono keine weitere monetäre Unterstützung. Eine Bremspolitik ("Exit") weisen sie aber weit von sich. Da jedoch mit dem Auslaufen der "Operation Twist" Ende Juni 2012 ein Exitdatum existiert und die Investoren anhand von "QE 1" und "QE 2" wissen, dass das Ende einer Unterstützung bedeutet, dass die Aktienkurse fallen und die Anleihenkurse steigen, sind Vorzieheffekte zu erwarten. Bei "QE 2" toppte der Aktienmarkt zwar final im Juli nach dem Auslaufen des Programmes, das Jahreshoch bildete sich jedoch bereits zwei Monate vorher Anfang Mai.

Ähnliches - und diesmal möglicherweise noch etwas früher, da in den beiden letzten Jahren jeweils "Sell in May and go away" die richtige Strategie war, sollte in diesem Jahr zu erwarten sein. Dies bedeutet für die Anleihenmärkte eine Unterstützung und einen zu erwartenden Rückgang des Renditeniveaus in Richtung 2 Prozent. Wir nehmen an, dass die Ängste vor einem Bondscrash (vorläufig) übertrieben sind, die Renditen dürften wieder zurückgehen.

Die aktuelle Rally an den Aktienmärkten läuft mit sehr geringem Volumen. Wie stark sich das Handelsvolumen an der NYSE seit dem Jahr 2007 abgekühlt hat, zeigt dieser Chart.

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An der Nasdaq ergibt sich ein Abwärtstrend im Handelsvolumen erst seit dem Jahr 2008. Dieser fällt deutlich moderater aus (folgender Chart).

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