Die fundamentalen Probleme mit Fiat-Währungen (Teil 2/2)
04.04.2012 | Ron Hera
Den ersten Teil können sie hier lesen ...
1. Den Löffel gibt es nicht: Im berühmten Film “Matrix" aus dem Jahr 1999 (von Lana und Andy Wachowski) führt der Protagonist, Neo, die folgende Unterhaltung mit einem Kind, das die Gabe besitzt, allein Kraft seiner Gedanken Löffel zu verbiegen:
Kind: Versuch nicht, den Löffel zu verbiegen. Das ist nämlich nicht möglich. Versuch Dir stattdessen einfach die Wahrheit vorzustellen.
Neo: Welche Wahrheit?
Kind: Den Löffel gibt es nicht.
Neo: Den Löffel gibt es nicht.
Kind: Dann wirst Du sehen, dass nicht der Löffel sich biegt, sondern Du selbst.
Es besteht ein Unterschied zwischen einer Abstraktion und einem abstrakten Konzept. "Geld” ist eine Abstraktion, so wie auch ein "Gefäß“ eine Flasche und ein Krug sein kann. Abstraktionen sind sprachliche Produkte, die der allgemeinen Beschreibung der Welt dienen. Ein abstraktes Konzept ist hingegen die mentale Repräsentation einer Idee wie beispielsweise Freiheit. Abstrakte Konzepte sind im wahrsten Sinne des Wortes Vorstellungen, die im menschlichen Denken existieren. Das Wort "law“ (Gesetz, Recht), bringt das Konzept von Gerechtigkeit zum Ausdruck, "arbitrary law“ (Selbstjustiz) ist aber nicht deshalb gerecht, bloß weil es ein "law“ ist. Es gibt mit Sicherheit auch ungerechte Gesetze.
Wenn ein Stein zum Wasserfahrzeug erklärt wird, wird er dadurch noch nicht schwimmfähig, auch wenn er auf der Wasseroberfläche springen kann, wenn er genügend Schwung und Rotation bekommen hat. Eine solche Aussage wäre ein unlogischer Missbrauch der Sprache, hinter dem sich in diesem Fall etwas ganz offensichtlich Absurdes verbirgt. Nichtsdestotrotz liegt den Fiat-Währungen dieselbe Absurdität zu Grunde. Die fehlerhafte Verschmelzung von "Geld“ (eine Abstraktion) und "Wert“ (ein abstraktes Konzept) ist ein Beispiel für Sophisterei - ein Sprachstreich, der arglosen Geistern gespielt wird. Die heutigen Fiat-Währungen, die hauptsächlich als elektronische Ziffern in Computern auftauchen und nicht in Form von Banknoten oder Münzen, haben keinen Wert.
2. Zwang: Fiat-Währungen sind von Zwang geprägt, weil sie von den meisten Menschen nicht akzeptiert worden wären. Sie mussten erst dazu gezwungen werden. In den USA setzte man 1933 rechtliche Sanktionen ein (Strafen von 10.000 $, zehn Jahre Freiheitsentzug oder beides), um die Bürger der Vereinigten Staaten dazu zu bewegen, dem Austausch von Goldzertifikaten gegen uneinlösbaren Banknoten der Federal Reserve zuzustimmen.
3. "Rent-Seeking“: Fiat-Währungssysteme extrahieren wirtschaftliche Renten, indem sie alle Handelsakteure zur Teilnahme am Fiat-Währungssystem zwingen. Da der Handel für den Menschen eine Überlebensfrage ist, ist der freie, ungehinderte Tausch von Wert gegen Wert etwas ganz Natürliches. Er basiert auf derselben moralischen Grundlage wie das Recht auf Leben, Freiheit und Streben nach Glück. An einem Markt, der auf freiwillig getroffenen Abmachungen basiert, gibt es keinen Mittler, der wirtschaftliche Renten extrahiert und den Marktteilnehmern dafür im Gegenzug die Teilnahme am Handel erlaubt.
4. Immoralität: Fiat-Währungssysteme sind unmoralisch, weil sie von Anfang an nur durch Zwang akzeptabel wurden. Menschen gegen ihren Willen und gegen ihre eigenen Interessen zur Akzeptanz künstlichen Geldes zu zwingen, das keinen objektiven Wert hat, ist ein unmoralischer Akt. Wer in Fiat-Währungssystemen die Währung kontrolliert, erhält zudem die Macht, Vermögen umzuverteilen - durch Veränderung der Verfügbarkeit, der Menge und der Zuteilung der Währung, was fast schon legalisiertem Diebstahl gleichkommt.
5. Zentralplanung: Da Fiat-Währungen auf Zwangsbeziehungen anstatt auf freiwilligen Marktbeziehungen aufbauen, bedarf es einer zentralen Autorität, die die Macht besitzt, konkurrierende Währungen zu unterdrücken und abzuschaffen - d.h. ein Monopol zu errichten. Zentrale Wirtschaftsplanung ist nicht nur undemokratisch und das Gegenteil eines freien Marktes, sie ist zudem zum Scheitern verdammt. Die menschliche Gesellschaft ist nicht mit jenen allwissenden und unfehlbaren Individuen gesegnet, die es brächte, um finanzielle und wirtschaftliche Entscheidungen stellvertretend für Millionen von Individuen, Haushalten, Unternehmern und Firmen treffen zu können. Ein Blick in die Geschichte (beispielsweise auf die ehemalige UdSSR) zeigt dies unmissverständlich. Die zentrale Planung einer Wirtschaft erzeugt einen nie enden wollenden Strom unbeabsichtigter Konsequenzen, die wiederum nie enden wollende Interventionen nach sich ziehen, wodurch letztendlich die Wirtschaftsaktivität zerstört wird.
6. Preisinstabilität: Aufgrund des geringen physischen, ökonomischen Aufwands stehen Fiat-Währungen in keiner direkten Beziehung zu den überlebensnotwenigen Bedürfnissen und Voraussetzungen des menschlichen Lebens. Da Zentralplaner über Fiat-Währungen entscheiden, ist die Währungsmenge in einem solchen System immer und unausweichlich falsch bemessen. Dies verursacht Preisinstabilität und führt zu künstlicher Stimulierung oder Drosslung der Wirtschaftsaktivität in Abhängigkeit von der hergestellten Währungsmenge und deren Verteilung. Praktisch betrachtet, lässt sich Preisstabilität in einem Fiat-Währungssystem nicht erreichen.
7. Ökonomische Volatilität: Da Fiat-Währungen nur lose an die physische Wirtschaftsaktivität in der objektiven Welt gekoppelt sind, neigen sie verstärkt zur Entkopplung und mit der Zeit schließlich auch zur "Abkopplung“. Eine Wirtschaft setzt sich aus Millionen unabhängiger, individueller menschlicher Akteure zusammen. Es ist daher unmöglich, dass die "Wächter“ der Fiat-Währung, die korrekten Währungsmengen abschätzen können. Sie können nur im Nachhinein eine fehlerhafte Mengenregulierung feststellen und zwar aufgrund der Folgewirkungen wie zum Beispiel Kreditbooms, große Preisblasen oder wirtschaftliche Zusammenbrüche (wie beispielsweise die Große Depression, die nur 16 Jahre nach der Einführung der US Federal Reserve ausbrach). Natürlich können Wirtschaften aus vielen verschiedenen Gründen volatil sein. Die Wirkung von Fiat-Währung verstärkt wirtschaftliche Volatilität jedoch sehr deutlich.
1. Den Löffel gibt es nicht: Im berühmten Film “Matrix" aus dem Jahr 1999 (von Lana und Andy Wachowski) führt der Protagonist, Neo, die folgende Unterhaltung mit einem Kind, das die Gabe besitzt, allein Kraft seiner Gedanken Löffel zu verbiegen:
Kind: Versuch nicht, den Löffel zu verbiegen. Das ist nämlich nicht möglich. Versuch Dir stattdessen einfach die Wahrheit vorzustellen.
Neo: Welche Wahrheit?
Kind: Den Löffel gibt es nicht.
Neo: Den Löffel gibt es nicht.
Kind: Dann wirst Du sehen, dass nicht der Löffel sich biegt, sondern Du selbst.
Es besteht ein Unterschied zwischen einer Abstraktion und einem abstrakten Konzept. "Geld” ist eine Abstraktion, so wie auch ein "Gefäß“ eine Flasche und ein Krug sein kann. Abstraktionen sind sprachliche Produkte, die der allgemeinen Beschreibung der Welt dienen. Ein abstraktes Konzept ist hingegen die mentale Repräsentation einer Idee wie beispielsweise Freiheit. Abstrakte Konzepte sind im wahrsten Sinne des Wortes Vorstellungen, die im menschlichen Denken existieren. Das Wort "law“ (Gesetz, Recht), bringt das Konzept von Gerechtigkeit zum Ausdruck, "arbitrary law“ (Selbstjustiz) ist aber nicht deshalb gerecht, bloß weil es ein "law“ ist. Es gibt mit Sicherheit auch ungerechte Gesetze.
Wenn ein Stein zum Wasserfahrzeug erklärt wird, wird er dadurch noch nicht schwimmfähig, auch wenn er auf der Wasseroberfläche springen kann, wenn er genügend Schwung und Rotation bekommen hat. Eine solche Aussage wäre ein unlogischer Missbrauch der Sprache, hinter dem sich in diesem Fall etwas ganz offensichtlich Absurdes verbirgt. Nichtsdestotrotz liegt den Fiat-Währungen dieselbe Absurdität zu Grunde. Die fehlerhafte Verschmelzung von "Geld“ (eine Abstraktion) und "Wert“ (ein abstraktes Konzept) ist ein Beispiel für Sophisterei - ein Sprachstreich, der arglosen Geistern gespielt wird. Die heutigen Fiat-Währungen, die hauptsächlich als elektronische Ziffern in Computern auftauchen und nicht in Form von Banknoten oder Münzen, haben keinen Wert.
2. Zwang: Fiat-Währungen sind von Zwang geprägt, weil sie von den meisten Menschen nicht akzeptiert worden wären. Sie mussten erst dazu gezwungen werden. In den USA setzte man 1933 rechtliche Sanktionen ein (Strafen von 10.000 $, zehn Jahre Freiheitsentzug oder beides), um die Bürger der Vereinigten Staaten dazu zu bewegen, dem Austausch von Goldzertifikaten gegen uneinlösbaren Banknoten der Federal Reserve zuzustimmen.
3. "Rent-Seeking“: Fiat-Währungssysteme extrahieren wirtschaftliche Renten, indem sie alle Handelsakteure zur Teilnahme am Fiat-Währungssystem zwingen. Da der Handel für den Menschen eine Überlebensfrage ist, ist der freie, ungehinderte Tausch von Wert gegen Wert etwas ganz Natürliches. Er basiert auf derselben moralischen Grundlage wie das Recht auf Leben, Freiheit und Streben nach Glück. An einem Markt, der auf freiwillig getroffenen Abmachungen basiert, gibt es keinen Mittler, der wirtschaftliche Renten extrahiert und den Marktteilnehmern dafür im Gegenzug die Teilnahme am Handel erlaubt.
4. Immoralität: Fiat-Währungssysteme sind unmoralisch, weil sie von Anfang an nur durch Zwang akzeptabel wurden. Menschen gegen ihren Willen und gegen ihre eigenen Interessen zur Akzeptanz künstlichen Geldes zu zwingen, das keinen objektiven Wert hat, ist ein unmoralischer Akt. Wer in Fiat-Währungssystemen die Währung kontrolliert, erhält zudem die Macht, Vermögen umzuverteilen - durch Veränderung der Verfügbarkeit, der Menge und der Zuteilung der Währung, was fast schon legalisiertem Diebstahl gleichkommt.
5. Zentralplanung: Da Fiat-Währungen auf Zwangsbeziehungen anstatt auf freiwilligen Marktbeziehungen aufbauen, bedarf es einer zentralen Autorität, die die Macht besitzt, konkurrierende Währungen zu unterdrücken und abzuschaffen - d.h. ein Monopol zu errichten. Zentrale Wirtschaftsplanung ist nicht nur undemokratisch und das Gegenteil eines freien Marktes, sie ist zudem zum Scheitern verdammt. Die menschliche Gesellschaft ist nicht mit jenen allwissenden und unfehlbaren Individuen gesegnet, die es brächte, um finanzielle und wirtschaftliche Entscheidungen stellvertretend für Millionen von Individuen, Haushalten, Unternehmern und Firmen treffen zu können. Ein Blick in die Geschichte (beispielsweise auf die ehemalige UdSSR) zeigt dies unmissverständlich. Die zentrale Planung einer Wirtschaft erzeugt einen nie enden wollenden Strom unbeabsichtigter Konsequenzen, die wiederum nie enden wollende Interventionen nach sich ziehen, wodurch letztendlich die Wirtschaftsaktivität zerstört wird.
6. Preisinstabilität: Aufgrund des geringen physischen, ökonomischen Aufwands stehen Fiat-Währungen in keiner direkten Beziehung zu den überlebensnotwenigen Bedürfnissen und Voraussetzungen des menschlichen Lebens. Da Zentralplaner über Fiat-Währungen entscheiden, ist die Währungsmenge in einem solchen System immer und unausweichlich falsch bemessen. Dies verursacht Preisinstabilität und führt zu künstlicher Stimulierung oder Drosslung der Wirtschaftsaktivität in Abhängigkeit von der hergestellten Währungsmenge und deren Verteilung. Praktisch betrachtet, lässt sich Preisstabilität in einem Fiat-Währungssystem nicht erreichen.
7. Ökonomische Volatilität: Da Fiat-Währungen nur lose an die physische Wirtschaftsaktivität in der objektiven Welt gekoppelt sind, neigen sie verstärkt zur Entkopplung und mit der Zeit schließlich auch zur "Abkopplung“. Eine Wirtschaft setzt sich aus Millionen unabhängiger, individueller menschlicher Akteure zusammen. Es ist daher unmöglich, dass die "Wächter“ der Fiat-Währung, die korrekten Währungsmengen abschätzen können. Sie können nur im Nachhinein eine fehlerhafte Mengenregulierung feststellen und zwar aufgrund der Folgewirkungen wie zum Beispiel Kreditbooms, große Preisblasen oder wirtschaftliche Zusammenbrüche (wie beispielsweise die Große Depression, die nur 16 Jahre nach der Einführung der US Federal Reserve ausbrach). Natürlich können Wirtschaften aus vielen verschiedenen Gründen volatil sein. Die Wirkung von Fiat-Währung verstärkt wirtschaftliche Volatilität jedoch sehr deutlich.