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Verunsicherung bei Goldhändlern: Keine Aussicht auf QE3

11.04.2012  |  Adam Hamilton
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Bevor George Bush Ben Bernanke zum Vorsitzenden der US-Notenbank ernannte, trug Bernanke den Spitznamen "Helikopter-Ben“. Diesen verdiente er sich infolge einer Rede im Jahre 2002, in der er äußerte, dass eine Deflation von der Zentralbank jederzeit vermieden werden kann, indem sie die Druckerpresse anwirft, also buchstäblich riesige Dollar-Mengen aus dem Hubschrauber wirft. Wenn man sich den Geldmengenzuwachs während seiner Amtszeit ansieht, wird deutlich, dass Bernanke seinem Ruf wirklich alle Ehre macht. Bernanke ist ein Inflationist par excellence, der wohl berüchtigtste aller Zeiten.

Um eine Vorstellung vom Ausmaß des Geldmengenzuwachses zu bekommen, müssen Sie wissen, dass die weltweite Fiatwährungsmenge generell um sieben Prozent jährlich steigt. Angesichts des Goldangebotzuwachses von einem Prozent pro Jahr können Sie nun nachvollziehen, warum der Papiergeldwert von Gold im Laufe der Zeit tendenziell steigt. Bernanke wurde zum Fed-Vorsitzenden ernannt, nachdem der MZM-Zuwachs nach einem jahrelangen Rückgang endlich wieder bis auf nahezu drei Prozent gestiegen war.

Das Problem mit den Zentralbanken besteht jedoch darin, dass sie nur eine Sache tun können, nämlich Geld in den Markt pumpen. Wenn dies das Einzige ist, was Sie tun können, scheint Ihre Druckerpresse die Lösung für alles zu sein. Wir stehen vor einer Rezession? Werft die Druckerpresse an. Eine Aktienkrise führt zu einer extremen Angstwelle? Werft die Druckerpresse an. Es gibt immer mehr Teenager-Schwangerschaften? Werft die Druckerpresse an. Aliens überfallen die Erde? Werft die Druckerpresse an. Als die Subprime-Krise im Jahre 2007 losbrach, warf Bernanke also pflichtbewusst seine Druckerpresse an.

Ungefähr innerhalb eines Jahres führten die Subprime-Krise, eine allgemeine Kreditkrise und ein Aktien-Sell-Off dazu, dass die Inflationsrate der Fed auf unglaubliche 17 Prozent stieg. Bernankes Inflation löste selbstverständlich eine massive Goldpreis-Rally aus und Gold wurde von 570 US-Dollar an dem Tag, als Bernanke ins Amt kam, bis auf 1005 US-Dollar im März 2008 katapultiert, als das MZM-Wachstum seinen Höhepunkt erreichte. Dieser Gewinn von 77 Prozent in 25 Monaten wurde von einem einfachen Geldmengenwachstum hervorgerufen, die Bezeichnung "quantitative Lockerung“ befand sich damals noch gar nicht im allgemeinen Sprachgebrauch.

Bitte beachten Sie, dass die blaue Linie im Chart nicht die tatsächliche MZM-Geldmenge darstellt (die parabelförmig verläuft), sondern den absoluten jährlichen MZM-Zuwachs der US-Dollar-Menge. Bernanke und seine Inflationistenkollegen haben erst gar nicht den Versuch gewagt, den Bargeldumlauf zu verringern. Stattdessen erhöhte die Fed die MZM-Menge um mehr als zehn Prozent. Ein gesunder, neuer zyklischer Aktienbärenmarkt zu Beginn des Jahres 2008 betraf auch die US-Notenbank, sodass sie weiterhin Geld in den Markt pumpte.

Dann begann die erste große Aktienpanik seit 101 Jahren, eine extreme Angstwelle ohnegleichen. Im November 2008 startete die US-Notenbank ein (in den USA, nicht in Bananenrepubliken) noch nie dagewesenes Programm zur Monetarisierung von Anleihen, das später als quantitative Lockerung bekannt wurde. Im März 2009 erweiterte die Fed maßgeblich QE1. Falls Sie mehr über die QE-Programme erfahren möchten, lesen Sie meinen Essay zu diesem Thema.




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