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Verunsicherung bei Goldhändlern: Keine Aussicht auf QE3

11.04.2012  |  Adam Hamilton
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Selbstverständlich schoss der Goldpreis in die Höhe, als die Fed 1750 Milliarden US-Dollar aus dem Nichts kreierte, um hypothekarisch gesicherten Anleihen und US-Staatsanleihen aufzukaufen. Dies war in der jahrhundertlangen Geschichte dieser Zentralbank einmalig. Bedenken Sie jedoch, dass die MZM-Wachstumsrate in der Zeit der ersten quantitativen Lockerung immer noch hoch war, auch wenn sie kurzzeitig unter null Prozent fiel und Mitte des Jahres 2010 zu einem Tief führte.

Dieses MZM-Tief war die Geburtsstunde des zweiten Monetarisierungsprogrammes der Fed, das später als QE2 bekannt wurde. Nach seinem Beginn im August 2010, erhöhte die Notenbank die Geldmenge bis auf 900 Milliarden US-Dollar im November 2010. Als QE2 in den Startlöchern stand, erlebte Gold eine beachtliche Rally. Weltweit begannen Händler, die zusätzliche Inflation der quantitativen Lockerung mit der eigentlichen Kerninflation zu verwechseln.

Die Letztere stieg und stieg. Bis zu dem Zeitpunkt, als QE2 Ende Juni 2011 offiziell unter Dach und Fach war, lag das MZM-Wachstum erneut bei acht Prozent. Seitdem lag es mit einigen Hochs von mehr als zehn Prozent durchschnittlich bei 9,2 Prozent. Die Geldmengeninflation war zuletzt vor Beginn der quantitativen Lockerung Ende des Jahres derart hoch. Dies hatte einen Goldpreisanstieg zur Folge. Bernankes Notenbank hat sein Dollar-Wachstum erneut bis auf Werte getrieben, die den Werten während der Krise 2007 und 2008 entsprachen.

Der Goldpreisverlauf seit dem Ende der zweiten quantitativen Lockerung ist ebenso entscheidend. Heute sind alle dank der periodisch wiederkehrenden Sell-Offs, die von den Befürchtungen um QE3 ausgelöst werden, überzeugt davon, dass es verheerend für Gold wäre, wenn es keine dritte quantitative Lockerung gäbe. Seit dem Ende von QE2 konsolidiert Gold nahe Rekordhöchstwerten. Der durchschnittliche Goldpreis in den vergangenen neun Monaten liegt bei unglaublichen 1694 US-Dollar! Noch im Jahre 2010 schien dies utopisch.

Wenn keine Aussicht auf QE3 ein grundlegendes Problem für Gold wäre, hätte Gold nach Ende von QE2 einen starken Sell-Off erlebt. Der Close-Wert lag an jenem Tag bei 1501 US-Dollar. Stattdessen stieg Gold infolge der wachsenden Angst vor der Herabstufung oder sogar Zahlungsunfähigkeit der USA in nur sieben Wochen um 26 Prozent in einer ungewöhnlichen Sommer-Rally. Gold ging es seit Beginn von QE äußerst gut.

Auch ohne QE3 ist der Goldpreis nicht gefallen, sondern konsolidierte nahe Rekordhöchstwerten. Warum spielt QE3 dann so eine entscheidende Rolle? Angesichts des jährlichen MZM-Wachstums von zehn Prozent für die meiste Zeit des vergangenen Jahres, stellen Bernanke und seine Inflationistenkollegen immer größere Fiat-Dollar-Massen bereit, und das auch ohne quantitative Lockerung. Warum sind Händler so fixiert auf QE3?

Für den Goldpreis stellt QE3 ein rein psychologisches Problem dar. Seit dem Ende von QE2 fanden acht FOMC-Sitzungen statt. Zwei davon waren außerplanmäßig. Diese bezeichne ich als "Notfallsitzungen“. In wie vielen dieser Sitzungen hat die Fed die Einführung von QE3 beschlossen oder angekündigt? In keiner! Warum um alles in der Welt rechnen Händler dann immer noch so fest mit QE3? Nach der zweiten FOMC-Sitzung war es keine Neuigkeit mehr, dass QE3 nicht vorgesehen ist.

Die Währungsinflation der Fed war dramatisch und stieg nach Beginn der ersten quantitativen Lockerung bis auf krisengleiche Werte. Angesichts des jährlichen US-Dollar-Wachstums um das Zehnfache und des jährlichen Goldmengenzuwachses weltweit, ist die Inflation massiv genug, um den Goldbullenmarkt weiter voran zu treiben. Quantitative Lockerungen sind bloße Irreführungen und dienen dazu, die explosive monetäre Inflation zu verschleiern.

Der folgende Chart ist ähnlich wie der erste, zeigt jedoch die Geldmenge M0 (M "null“), die auch als Zentralbankgeldmenge bekannt ist. Sie umfasst die sich im Umlauf befindliche Währung (Papiergeld und Münzen), das sich im Banktresor befindliche Geld und die Giroguthaben der Banken bei der Fed. Diese Geldmenge ist entscheidend, da sie das Fundament für all das Geld darstellt, das wir in unseren täglichen Transaktionen nutzen. Sie ist ebenso die Grundlage für die Mindestreserven der Banken.

Demnach hat M0 von allen Geldmengen den direktesten Einfluss auf die Inflation. Bevor Ben Bernanke zum Fed-Vorsitzenden wurde, hatten US-amerikanische Zentralbanker verständlicherweise eine solche Angst vor Aufstockung dieser Geldmenge, dass der durchschnittliche, jährliche Zuwachs in den 48 Jahren vor der Panik bei nur 6,0 Prozent lag. Bernanke, der in die Geschichte als radikaler Inflationist eingehen wird, hat jedoch die Zentralbankgeldmenge wie kein Zweiter aufgestockt. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

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