Die Ereignisse überschlagen sich - es wird Zeit für Reaktionen
10.05.2010 | Dr. Dietmar Siebholz
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Ich wiederhole nochmals meine Anregungen: Glauben Sie keiner staatlichen Statistik, sie ist in der Regel mathematisch richtig, aber die permanente Änderung der in diese Ergebnisse einfließenden Vorgaben macht Sie so absolut unfähig, über Tendenzen klar zu urteilen. Rechnen Sie damit, dass es bald Steuern auf Vermögen geben wird und wenn es nicht dazu käme, weil die Bürokratie die vom Bundesverfassungsgericht geforderte Gleichbehandlung aller Vermögensarten nicht schaffen sollte, dann werden sie halt das erleben, was Herr Schick von den Grünen jüngst äußerte, nämlich, dass diese extreme Überschuldung einen Notstandstatbestand darstellt, wie ihn das Grundgesetz (gegen das die Abgeordneten in immer kürzer werdenden Abständen regelmäßig verstoßen) für Zwangsmaßnahmen gegen das Vermögen der Bürger vorsieht. Na da haben wir es ja schon sehr deutlich und die Aussage der früheren FDJ-Tante aus dem Osten an meinem Geburtstag im ARD hatte es ja auch schon in sich, als sie ziemlich deutlich zum Ausdruck brachte. "dass die Vermögenden mit Geldern auf Bankkonten in der EURO-Zone schon gar nicht ungeschoren davonkommen werden". Na also, jetzt ist die Katze aus dem Sack und keiner kann später behaupten, es nicht vernommen zu haben. Kasinobankiers und Griechenland & Co werden saniert, und die Zeche zahlen die Bürger und die künftigen Generationen. Die von mir im Herbst 2008 angekündigte Währungsreform (sie wird natürlich einen euphemistischen Namen - ich schlage vor den Begriff "Euro-Solidaritätsausgleich" - da kann man ja noch nicht wissen, ob der Ausgleich einen erschlägt oder begünstigt) langsam einzuführen.
Die Schweizer Nationalbank hat diese Rede richtig gewertet; sie ließ die Euro-Kursstützung fallen, weil es nun anzunehmen ist, dass sich der Kapitalabfluss aus Deutschland verstärken wird und keine Intervention einer Notenbank das verhindern wird.
Machen Sie sich aber keine Illusionen. Es wird uns Deutsche allein treffen, denn wenn ich die Vereinbarungen richtig interpretiere, dann können sich Länder dann aus der Griechenland-Finanzierung verabschieden, wenn deren am Kapitalmarkt zu zahlender Zins oberhalb des (subventionierten) Griechenland-Zinses von 5% liegen würde. Bei der Bonität der Länder Portugal, Spanien, Italien und Irland habe ich Zweifel, ob diese am Ende des Tages sich noch unterhalb von 5% Kapital beschaffen können. Frage an alle: Wer bleibt übrig? Sie wissen die Antwort schon? Gratuliere! Wir sind wohl nahezu die Einzigen, die sich noch wegen unserer Bonität um die 3 % refinanzieren können. Glauben Sie, dass dies unsere Volksvertreter gewusst haben? Wenn nein, gehören sie rausgeschmissen, wenn ja, angezeigt.
Künftige konfiskatorische Maßnahmen sollten dann aber "Euro-Solid-Zuschlag" (das ist ja bei einem Kapitalabfluss eine Verlusterhöhung, hört sich aber wesentlich besser an) genannt werden. Aber es ist in der Tat eine neue Art des Lastenausgleichs, wie wir ihn aus den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg kennen. Der Zusammenbruch der Währung eines Staates heißt dann künftig "Anwendung des internationalen Insolvenzrechtes für Staaten" (so Angela die Erste) und die Gläubiger - das wären dann die Käufer von Staatsanleihen - haben dann wieder etwas zum Tapezieren ihrer Wohnzimmer. Zugegeben sehr traurig, aber auch dekorativ. Achten Sie daher künftig beim Kauf von Staatsanleihen auf deren optische Attraktivität, die kann man später noch im Handel mit historischen Wertpapieren leichter liquidieren, wenn auch nur mit erheblichem Abschlag und kaufen Sie nur kleine Nominalwerte, denn da haben Sie mehr Papier für alle Zwecke, also mehr Substanz.
Vom Sparen hat Herr Schick übrigens nichts gesagt, vom Haushalten und von der Frage, ob Finanzierungen für notleidende Nachbarn nicht den Missbrauch generell förderten. Wenn dieser Hinweis noch nicht genügen sollte, dann warten Sie doch weiter ab, welche Zusagen noch gebrochen werden (Norbertchen: "Die Renten sind sicher", diverse Verkehrsminister "keine Pkw-Maut", Merkel "keine Steuererhöhungen").
Wenn Sie das nicht mehr glauben, dann müssen Sie handeln. In den USA werden übrigens schon "Kriegsanleihen für die Finanzierung des Afghanistan- und des Irakkrieges" verkauft und die Entwürfe dafür sehen ganz schick aus, sind somit durchaus später einmal für den Handel als historische Wertpapiere geeignet. (siehe oben). Das hatten wir in Deutschland auch schon bei Willy dem Zweiten und Adolf, unserem Mann aus Braunau, nur waren diese Anleihen zu umfangreich und zu langweilig, um später noch einen Wert als historische Papiere zu garantieren.
Brauchen Sie eigentlich noch mehr Beweise, um Ihre Anlagestrategie nicht mehr nur nach sicheren Zinseinkünften auf ach so sichere Staatsbonds (am besten die von Griechenland, die haben ja jetzt den höchsten Zins) und deren jederzeitige Verfügbarkeit auszurichten? Ich meine, es wird Zeit, dass Sie sich internationaler ausrichten und auch internationale Lagerstellen im Auge behalten.
Sichern Sie Ihr Vermögen selbst, auf alle anderen sollten Sie nicht bauen. Im Übrigen bastele ich seit Jahren an einer Idee, die ich für gut halte. Wenn ich soweit bin, werden Sie von mir unterrichtet. Lassen Sie mir nur eine kurze Nachricht unter wthlz2@gmx.de zugehen, damit ich Sie dann unterrichten kann, wenn ich/wir sie auch komplett präsentieren kann/können.
© Dr. Dietmar Siebholz