Der SilberMegathrust
30.04.2012 | Stephan Bogner
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Vor mehr als 6.000 Jahren bestimmten die Ägypter ein Gold/Silber-Ratio von 13,3 - und tatsächlich schwankte das Ratio in den Jahrtausenden danach im Schnitt bei 15. Die Ägypter waren die besten Preisanalysten!? Allerdings basierte ihr 13,3 Ratio nicht auf technischen oder fundamentalen Daten wie heute, sondern auf der Tatsache, dass sich der Mond 13,3 mal schneller im Tierkreis bewegt als Gold. Viele der Religionen in Indien, dessen Bevölkerung bekannt für das Horten von Gold ist, beten die Sonne an, während der Mond bei den Moslems eine hohe Relevanz geniesst. Laut griechischen Historikern war König Krösus von Lydien der erste Herrscher (560-546 v. Chr.), der eine bimetallische Gold-Silber-Währung einsetzte. Es gab 2 Silbermünzen: eine mit 10,72 Gramm Silber und die andere enthielt halb so viel Silber (5,36 Gramm) - wenn das Gewicht der ersten Münze mit 10 multipliziert wird und die andere mit 20, so erhält man 107,2 Gramm. Das damals bekannte Gold/Silber-Ratio wurde mit 13,3 aufrechterhalten; 107,2 Gramm dividiert durch 13,3 ergibt 8,04 Gramm für die einzige Goldmünze. Somit haben 10 grosse (10,72 Gramm) Silbermünzen den gleichen Wert wie eine Goldmünze und 20 kleine (5,35 Gramm) Silbermünzen ebenfalls.
Wird das obige Gold/Silber-Ratio seit 1800 betrachtet, so sticht ins Auge, dass dieses anfänglich scheinbar konstant bei 15 verlief, während es seit dem Ende des 19. Jahrhunderts um den Faktor 3 anstieg und stark um die 45 Punkte schwankte. Obwohl es in den 1930ern und 1990ern bis auf 100 Punkte anstieg, hielt das 15er Niveau als starke Unterstützung während Zeiten starker Korrekturen in den 1910ern, 1960ern und 1980ern. Aktuell notiert das Ratio bei 52 Punkten und somit inmitten dem widerständigen (roten) Dreiecksschenkel bei etwa 93 und dem (grünen) Schenkel bei etwa 33 Punkten. Seit den 1990ern befand sich das Ratio am roten Widerstand zwischen 50 und 90, wobei es vor kurzem stark auf den grünen Schenkel bei 33 Punkten abfiel.
Nach diesem kurzem aber erfolgreichen “Pullback” zu diesem grünen Schenkel (nun als Unterstützung bestätigt) erholte es sich schnell auf aktuelles Niveau. Unter der Annahme eines Goldpreis von 2.000 USD für die nächsten Jahre: bei einem Gold/Silber-Ratio von 100 würde Silber bei 20 USD gehandelt, bei einem Ratio von 50 kostet Silber 40 USD, bei 30 Punkten notiert Silber bei 66 USD, und bei 15 Punkten wird Silber für 133 USD verkauft. Wenn Gold auf 5.000 USD ansteigt, so kostet Silber 50 USD bei einem Ratio von 100, 100 USD bei 50 Punkten, und 166 USD bei 30 Punkten, sowie 333 USD bei einem Ratio von 15.
Wird der Silberpreis seit Ende 2009 unter die Lupe genommen (unten), so fällt auf, dass die “starke” und “lange” Preisaufwertung von 15 USD auf 50 USD (Ver-3,3-fachung) zwischen Februar 2010 und April 2011 nach einer Seitwärtskonsolidierung entlang den roten Trendlinien begann - und dass sich eine derartige (rote) Konsolidierungsperiode erneut gebildet hat (jeoch mit dem Unterschied, wesentlich grösser zu sein und länger anzudauern, was zu der Schlussfolgerung führt, dass die Preisaufwertung dieses Mal auch viel stärker und viel länger sein wird; sofern der rote Widerstand bei aktuell 35 USD erfolgreich überschritten wird).
Der unten abgebildete Silberpreis begann 1997 sich innerhalb dem (grünen) Aufwärtstrendkanal zu bewegen. Ende 2010 konnte die oberste (grüne) Trendlinie bei etwa 23 USD gebrochen werden, woraufhin der sog. “Breakout” den Preis bis zur 50er USD Marke anhob. Der anschliessende “Pullback” hat zur Aufgabe, diese (vormals widerständige) Trendlinie (als neue Unterstützung) zu testen und ggf. zu bestätigen - damit alsdann ein neuer und längerfristigerer Aufwärtstrend beginnen kann (sofern erfolgreich). Somit ergibt sich ein starkes Verkaufssignal erst bei einer Unterschreitung dieser Trendlinie bei aktuell etwa 27,50 USD. Daher herrscht über dieser Unterstützung ein Kaufsignal vor, wobei ein starkes Kaufsignal generiert wird, sobald ein Anstieg über den roten und violetten Widerstand bei aktuell etwa 35 und 45 USD gelingt.