Die Kapitulation der Goldaktien
29.05.2012 | Adam Hamilton
In diesem Monat wurden die Goldaktien gnadenlos in Stücke gerissen, ihr Preisverlauf glich einer Apokalypse. Der dadurch verursachte, enorme psychische Stress hat auch die letzten Haussiers in diesem Sektor ergriffen. Ihre Verkäufe führten diese Woche zu einer ausgewachsenen Kapitulation, was zahllose Investoren dazu veranlasste, das Handtuch zu werfen. Derartige Ereignisse sind kennzeichnend für ein entscheidendes, langfristiges Tief.
Im Laufe des Goldbullenmarktes ist der Goldaktiensektor von einem Wechselbad der Gefühle bestimmt worden. Zu Beginn waren die Gewinne enorm und die Goldaktienpreise stiegen sogar, als die Börsen einen brutalen, zyklischen Bärenmarkt erlebten. Auch wenn sie anlässlich der Aktienpanik im Jahr 2008 fast völlig vernichtet wurden, erholten sie sich schon bald wie erwartet. Im Herbst vergangenen Jahres stiegen sie auf neue Rekord-Höchstwerte.
Seit der Goldaktienindex (HUI) im September seinen Höhepunkt erreichte, hat dieser Sektor nicht gerade Anlass zur Freude gegeben. Verkäufe sorgten für weitere Verkäufe, die technischen Kennzahlen waren am Boden und die Stimmung überaus bärisch. Dies führte zu einem Goldaktienpreisrückgang. In den ersten Mai-Wochen fiel der HUI um 15,2 Prozent! Durch den massiven Sell-Off wurden neue Tiefstwerte erreicht, woraufhin alle Händler außer dem harten Kern die Flucht ergriffen.
Auch wenn der HUI für seine Verhältnisse bereits einen massiven Überhang an Verkaufspositionen hatte, fiel er innerhalb von drei Handelstagen bis Dienstag dieser Woche um weitere 8,6 Prozent. Derart massive Sell-Offs ausgehend von bereits äußerst tiefen Werten deuten auf eine Kapitulation hin. Da zahlreiche, frustrierte Händler das Handtuch warfen, war der Sell-Off schon bald erschöpft. Alle Händler, die sich schnell zum Verkauf veranlasst fühlen, hatten schon bald das Feld geräumt.
So verbleiben nur noch Käufer, die einen massiven Anstieg im Anschluss an die Kapitulation entfachen. Diese entscheidende Richtungsänderung führt meist zu einem Aufschwung. Demzufolge ist eine Kapitulation, die Massenflucht von Händlern aus einem bestimmten Sektor, die an ihre Grenzen gestoßen sind, ein großartiges Kaufsignal. Die enorme technische Schwäche und der extreme psychische Stress am Goldaktienmarkt in dieser Woche sehen ganz nach einem solchen Kaufsignal aus.
Kapitulationen werden von stimmungsbezogenen Ereignissen ausgelöst und es ist unmöglich, die Stimmung zu messen. Die massiven Auswirkungen extremer Angst und Abscheu sind jedoch anhand des Preisverlaufes zu erkennen. Die Massenkapitulation ist in Charts ersichtlich. Der letzte Sell-Off ausgehend von bereits tiefen Goldaktienpreisen kann vielleicht am besten anhand verschiedener Goldaktienindexe analysiert werden.
Die erste Messgröße ist der seit langem führende Goldaktienindex HUI, dessen Verlauf von Investoren und Spekulanten aufmerksam verfolgt wird. Der HUI ist offiziell bekannt unter dem Namen NYSE Arca Gold Bugs (Basket of Unhedged Gold Stocks) Index und besteht derzeit aus 16 Elite-Goldminengesellschaften. In dieser zunehmend von ETFs dominierten Welt ringt der Goldaktien-ETF GDX um den Thron des HUIs. Dieser Market Vectors Gold Miners ETF wurde im Mai 2006 geboren.
Der GDX besteht derzeit aus 31 Aktien, aber trotz seiner größeren Spannbreite wird er ähnlich wie der HUI gehandelt, da die führenden Aktien der beiden Indexe ähnlich gewichtet sind. Einmal ganz abgesehen von diesem Essay rechne ich aus verschiedenen Gründen damit, dass der GDX den HUI früher oder später ersetzen wird. Sein kleiner Bruder, der Junior-Goldaktien-ETF GDXJ, bietet den besten Einblick in die letzte Kapitulation.
Der Market Vectors Junior Gold Miners ETF wurde, genauso wie der GDX, nur etwas später, im November 2009 von Van Eck Global ins Leben gerufen. Während der Fokus des GDX auf den führenden Goldminengesellschaften liegt, bietet der GDXJ einen guten Einblick in die volatile Welt kleinerer Produzenten und Explorern. Derzeit besteht er aus 86 Aktien, darunter größtenteils Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung. Junior-Unternehmen bildeten den Ground Zero für die Kapitulation.
Und selbstverständlich kann man nicht über Goldaktien reden, ohne Gold zu berücksichtigen. Der Goldpreis bestimmt die langfristigen Gewinne und demzufolge letztendlich auch die Aktienpreise der Unternehmen, die dieses Metall produzieren. Die Tatsache, dass die Goldaktienpreise im Verhältnis zum hohen Goldpreis dramatisch gefallen sind, erhöht die Erfolgschancen für die Kaufgelegenheit in Goldaktien nach ihrer Kapitulation.
Vier Datenreihen unterschiedlicher Größenordnung können am besten verglichen werden, indem sie in einem Chart dargestellt werden. Ausgehend vom Rekord-HUI-Hoch Anfang September 2011 habe ich jeden Index mit 100 gleichgesetzt. Anhand dieser Basis steigt oder fällt ein Index auf 110 oder 90, wenn er um 10 Prozent steigt oder fällt. Der erste Chart bietet einen strategischen Kontext für die Erkennung von Kapitulationen.
Im Laufe des Goldbullenmarktes ist der Goldaktiensektor von einem Wechselbad der Gefühle bestimmt worden. Zu Beginn waren die Gewinne enorm und die Goldaktienpreise stiegen sogar, als die Börsen einen brutalen, zyklischen Bärenmarkt erlebten. Auch wenn sie anlässlich der Aktienpanik im Jahr 2008 fast völlig vernichtet wurden, erholten sie sich schon bald wie erwartet. Im Herbst vergangenen Jahres stiegen sie auf neue Rekord-Höchstwerte.
Seit der Goldaktienindex (HUI) im September seinen Höhepunkt erreichte, hat dieser Sektor nicht gerade Anlass zur Freude gegeben. Verkäufe sorgten für weitere Verkäufe, die technischen Kennzahlen waren am Boden und die Stimmung überaus bärisch. Dies führte zu einem Goldaktienpreisrückgang. In den ersten Mai-Wochen fiel der HUI um 15,2 Prozent! Durch den massiven Sell-Off wurden neue Tiefstwerte erreicht, woraufhin alle Händler außer dem harten Kern die Flucht ergriffen.
Auch wenn der HUI für seine Verhältnisse bereits einen massiven Überhang an Verkaufspositionen hatte, fiel er innerhalb von drei Handelstagen bis Dienstag dieser Woche um weitere 8,6 Prozent. Derart massive Sell-Offs ausgehend von bereits äußerst tiefen Werten deuten auf eine Kapitulation hin. Da zahlreiche, frustrierte Händler das Handtuch warfen, war der Sell-Off schon bald erschöpft. Alle Händler, die sich schnell zum Verkauf veranlasst fühlen, hatten schon bald das Feld geräumt.
So verbleiben nur noch Käufer, die einen massiven Anstieg im Anschluss an die Kapitulation entfachen. Diese entscheidende Richtungsänderung führt meist zu einem Aufschwung. Demzufolge ist eine Kapitulation, die Massenflucht von Händlern aus einem bestimmten Sektor, die an ihre Grenzen gestoßen sind, ein großartiges Kaufsignal. Die enorme technische Schwäche und der extreme psychische Stress am Goldaktienmarkt in dieser Woche sehen ganz nach einem solchen Kaufsignal aus.
Kapitulationen werden von stimmungsbezogenen Ereignissen ausgelöst und es ist unmöglich, die Stimmung zu messen. Die massiven Auswirkungen extremer Angst und Abscheu sind jedoch anhand des Preisverlaufes zu erkennen. Die Massenkapitulation ist in Charts ersichtlich. Der letzte Sell-Off ausgehend von bereits tiefen Goldaktienpreisen kann vielleicht am besten anhand verschiedener Goldaktienindexe analysiert werden.
Die erste Messgröße ist der seit langem führende Goldaktienindex HUI, dessen Verlauf von Investoren und Spekulanten aufmerksam verfolgt wird. Der HUI ist offiziell bekannt unter dem Namen NYSE Arca Gold Bugs (Basket of Unhedged Gold Stocks) Index und besteht derzeit aus 16 Elite-Goldminengesellschaften. In dieser zunehmend von ETFs dominierten Welt ringt der Goldaktien-ETF GDX um den Thron des HUIs. Dieser Market Vectors Gold Miners ETF wurde im Mai 2006 geboren.
Der GDX besteht derzeit aus 31 Aktien, aber trotz seiner größeren Spannbreite wird er ähnlich wie der HUI gehandelt, da die führenden Aktien der beiden Indexe ähnlich gewichtet sind. Einmal ganz abgesehen von diesem Essay rechne ich aus verschiedenen Gründen damit, dass der GDX den HUI früher oder später ersetzen wird. Sein kleiner Bruder, der Junior-Goldaktien-ETF GDXJ, bietet den besten Einblick in die letzte Kapitulation.
Der Market Vectors Junior Gold Miners ETF wurde, genauso wie der GDX, nur etwas später, im November 2009 von Van Eck Global ins Leben gerufen. Während der Fokus des GDX auf den führenden Goldminengesellschaften liegt, bietet der GDXJ einen guten Einblick in die volatile Welt kleinerer Produzenten und Explorern. Derzeit besteht er aus 86 Aktien, darunter größtenteils Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung. Junior-Unternehmen bildeten den Ground Zero für die Kapitulation.
Und selbstverständlich kann man nicht über Goldaktien reden, ohne Gold zu berücksichtigen. Der Goldpreis bestimmt die langfristigen Gewinne und demzufolge letztendlich auch die Aktienpreise der Unternehmen, die dieses Metall produzieren. Die Tatsache, dass die Goldaktienpreise im Verhältnis zum hohen Goldpreis dramatisch gefallen sind, erhöht die Erfolgschancen für die Kaufgelegenheit in Goldaktien nach ihrer Kapitulation.
Vier Datenreihen unterschiedlicher Größenordnung können am besten verglichen werden, indem sie in einem Chart dargestellt werden. Ausgehend vom Rekord-HUI-Hoch Anfang September 2011 habe ich jeden Index mit 100 gleichgesetzt. Anhand dieser Basis steigt oder fällt ein Index auf 110 oder 90, wenn er um 10 Prozent steigt oder fällt. Der erste Chart bietet einen strategischen Kontext für die Erkennung von Kapitulationen.