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Die Kapitulation der Goldaktien

29.05.2012  |  Adam Hamilton
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Da Gold im Grunde den einzigen langfristigen Faktor für die Goldaktienpreise darstellt, beginnt die vertikale Achse bei null, sodass die letzte Kapitulation im Verhältnis zu Gold betrachtet werden kann. Gold hat es in letzter Zeit zweifellos nicht einfach gehabt. Wirtschaftliche Ängste in Europa, Asien und den USA und Händler, die einsehen mussten, dass in naher Zukunft keine dritte quantitative Lockerung vorgesehen ist, haben Gold wahrhaftig einen Schlag versetzt.

Seit seinem letzten kurzzeitigen Hoch Ende Februar fiel Gold bisher um 13,9 Prozent. Auch wenn dieser Sell-Off nicht gerade unwesentlich ist, stellte dies lediglich ein 10-Monats-Tief dar. Auch wenn Gold unter die 1550-Dollar-Marke fiel und leicht beeinflussbare Händler verschreckte, müssen Sie bedenken, dass solche Werte bis vor einem Jahr noch nie zuvor erreicht wurden! Technisch gesehen hat Gold nur eine hohe Konsolidierung nach einem massiven Überhang an Kaufpositionen im August vergangenen Jahres erlebt hat.

Goldaktieninvestoren und –spekulanten haben auf diesen Gold-Sell-Off völlig überreagiert. In den elf Wochen seit Ende Februar fiel der HUI um 31,5 Prozent. Im Gegensatz zu Gold bedeutete dies für den HUI ein 27-Monats-Tief. Dies deutet daraufhin, dass sich die Goldaktien vom Goldpreisverlauf entfernen.

Und es kommt noch schlimmer. Die Kapitulation dieser Woche hat den HUI auf ungefähr 375 gedrückt. Der HUI überschritt die 375 seit Bullenmarktbeginn erstmalig im September 2007. Wo war der Goldkurs zu diesem Zeitpunkt? Er hatte sich gerade zum ersten Mal seit Bullenmarktbeginn der 720-Dollar-Marke genähert! Die Goldaktienpreise erreichten in dieser Woche also Werte, die einem Goldpreis von 720 US-Dollar entsprächen, obwohl Gold in Wirklichkeit bei 1540 US-Dollar lag.

Wie Sie anhand des Charts sehen können, sind der HUI- und der GDX-Verlauf fast identisch. Der GDXJ-Verlauf gestaltete sich jedoch anders. Dieser Junior-ETF wurde in dieser Woche in Stücke gerissen und erreichte seit seinem Beginn im November 2009 neue Tiefstwerte. Die hochspekulativen Junior-Unternehmen sind generell eine großartige Wetterfahne für die Stimmung am Goldaktienmarkt und in dieser Woche waren sie am Boden.

Junior-Goldgesellschaften sind seit langem unsere Spezialität bei Zeal und wir besitzen zahlreiche Aktien dieser Unternehmen, da die Goldaktien in den vergangenen Monaten im Verhältnis zu Gold auf Aktienpanikwerte fielen. Während der Kapitulation in dieser Woche sind einige Aktienpreise um 10 oder 20 Prozent an nur einem Handelstag gefallen, auch wenn sich viele dieser Aktien bereits nahe mehrjähriger Tiefstwerte befanden. Extreme, grundlose Verkäufe ausgehend von Tiefstwerten deuten auf eine Kapitulation hin.

Der massive Sell-Off ist im Chart deutlich erkennbar. Die Goldaktienpreise haben kürzlich einen Zusammenbruch erlebt. Der psychischen Angst und dem psychischen Druck, den ein solch brutaler Sell-Off verursacht, können nur die hartgesottensten Querdenker standhalten.

Zu einem derartigen Sell-Off kam es zuvor nur einmal in der Geschichte und zwar anlässlich der Aktienpanik im Jahr 2008. Die Goldaktienpreise sind damals gefallen und haben den Goldpreisrückgang maßgeblich in den Schatten gestellt. Sie fielen auf absurd überverkaufte Werte, die ich damals als Zeichen für eine einmalige Kaufgelegenheit beschrieb. Dieser Sektor erlebte schon bald einen Anstieg und der HUI hatte sich innerhalb der nächsten drei Jahre mehr als vervierfacht.

Lediglich die Aktienpanik, die einen guten Zeitpunkt darstellte, sich der breiten Masse zu widersetzen und zu kaufen, kann mit dieser letzten Goldaktienkapitulation verglichen werden. Die extreme Schwäche, die auch die letzten Händler verschreckt hat, die dem enormen Druck, der durch den stimmungsbedingten Einbruch fundamental solider Positionen entstanden ist, nicht standhalten konnten, ebnet den Weg für beachtliche Rallys.




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