Langfrist-Abwärtstrend im US-Dollar intakt
02.08.2010 | Robert Rethfeld
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Und diese Schwäche ist politisch erwünscht. Am 27. Januar 2010 verkündete US-Präsident Obama sein Ziel, den Exportanteil der USA binnen fünf Jahren verdoppeln zu wollen. Damit sollen zwei Millionen US-Arbeitsplätze gesichert werden. Exporte erhöht man am effektivsten, indem man den Außenwert seiner Währung verringert. Wie es geht, zeigt die deutsche Exportwirtschaft, die im vergangenen Halbjahr von einem schwachen Euro profitiert hat.Interessant ist ein Verlaufsvergleich des Euro/Dollar mit dem Verlauf, der im Jahr 1984 begann.
Wir haben diesen Vergleich schon länger in unserem "Köcher". Es gab sicherlich Abweichungen, aber im Großen und Ganzen behält dieser Vergleich bisher seine Gültigkeit. Danach würde sich in diesem Jahr ein Tiefpunkt im Euro/Dollar-Kurs ausbilden. Für 2011 müsste man einen deutlichen Euro-Anstieg erwarten. Die Erfüllung einer solchen - von der US-Führung gewünschten - Entwicklung würde nicht nur eine potentielle Verbesserung der Exportstärke der USA, sondern ein Ankurbeln der US-Inflation bedeuten. Beispielsweise würden sich Rohstoffpreise in US-Dollar verteuern. Auch dies wäre ein gewünschter Effekt, der es der amerikanischen Zentralbank ermöglichen würde, die Nullzinspolitik aufzugeben. Die Nullzinspolitik ist ein Instrumentarium zur Bekämpfung der Deflation.
Fazit:
Der US-Dollar ist - als Ankurbelungsinstrument im Rahmen des Wettbewerbs um globale Exportanteile - bisher nicht richtig in Fahrt gekommen. Mit der Ankündigung der Aufwertung des chinesischen Yuan im Juni hat sich die Situation geändert. Diese Ankündigung kann als Initialzündung für den Beginn des Kampfes der US-Industrie um eine Verstärkung des globalen Exportanteils gewertet werden. Eine Schwächung des US-Dollar ist aus Sicht der politischen Führung der USA - unter Inkaufnahme steigender Inflationsraten - stillschweigend ausdrücklich erwünscht.
Wir sehen deshalb das Potential für einen weiteren Anstieg des Euro/Dollar als gegeben an; der langfristige Abwärtstrend des US-Dollar sollte sich fortsetzen. Damit entstehen - über kurz oder lang - Risiken für die deutsche Exportindustrie.
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© Robert Rethfeld
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