Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Gold & Co. werden im zweiten Halbjahr wieder glänzen

14.06.2012  |  Eugen Weinberg
- Seite 3 -
Wir gehen angesichts dessen davon aus, dass der Goldpreis in der zweiten Jahreshälfte deutlich steigen und gegen Ende des Jahres die im vergangenen Jahr erreichten Rekordstände von über 1.900 USD je Feinunze wieder erreichen wird. Dies kann durchaus auch schneller passieren, wie das vergangene Jahr zeigte. Damals stieg der Goldpreis zwischen Anfang Juli und Anfang September um 400 USD. Das größte Risiko für unsere Prognose ist eine weitere Aufwertung des US-Dollar. In diesem Falle dürfte sich der Goldpreis in US-Dollar mit Gewinnen schwer tun. Allerdings dürfte dann das letztjährige Rekordhoch in Euro von 1.375 EUR je Feinunze überschritten werden.

Open in new window


Silber

Der Silberpreis ist vom Ende Februar verzeichneten 5-Monatshoch um 25% gefallen und handelt seit einem Monat unter der Marke von 30 USD je Feinunze. Silber hat sich in den letzten Wochen zudem deutlich schlechter entwickelt als Gold. Der Gold-Silber-Koeffizient stieg Anfang Juni auf 57, d.h. eine Goldunze hatte zuletzt einen Wert von 57 Silberunzen. Dies ist das höchste Niveau seit Anfang Oktober. Anfang März lag der entsprechende Wert noch bei weniger als 50. Da mehr als die Hälfte der Silbernachfrage auf industrielle Anwendungen entfällt, reagiert der Silberpreis wesentlich sensibler auf eine Eintrübung der allgemeinen Marktstimmung. Dies zeigt sich bereits in der abnehmenden Dynamik bei den chinesischen Silberimporten. In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres hat China 900 Tonnen Silber importiert. Das waren 33% weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum (Grafik 6).

Doch auch die Nachfrage nach Silbermünzen hat sich zuletzt merklich abgekühlt. Nach einem starken Januar, als mehr als 6 Mio. Unzen an US-Silbermünzen verkauft wurden, wurden in den vier darauffolgenden Monaten durchschnittlich nur noch 2,1 Mio. Unzen abgesetzt. In den ersten fünf Monaten zusammen wurden 23% weniger US-Silbermünzen verkauft als im entsprechenden Vorjahreszeitraum (Grafik 7). Daten für Münzabsätze außerhalb der USA liegen für 2012 noch nicht vor. Im vergangenen Jahr wurden laut Silver Institute weltweit 118,2 Mio. Unzen an Münzen und Medaillen verkauft. Damit dieser Rekordwert 2012 wieder erreicht wird, müsste die Münznachfrage im zweiten Halbjahr schon deutlich anziehen.

Maßgeblich zum Preisrückgang bei Silber beigetragen haben auch die spekulativen Finanzanleger am Futures-Markt. Die Netto-Long-Positionen sind seit Ende Februar um 88% geschrumpft und erreichten Ende Mai mit 3,6 Tsd. Kontrakten den niedrigsten Stand seit Oktober 2008 (Grafik 20). Innerhalb von drei Monaten wurden per Saldo Silberpositionen von umgerechnet mehr als 4.000 Tonnen verkauft. Das entspricht 80% der letztjährigen ETF-Nachfrage. Auch seitens der ETF-Nachfrage selbst kamen zuletzt keine preisunterstützenden Impulse. Im Gegenteil, die ETF-Anleger haben in den letzten Monaten ebenfalls verkauft. Die Bestände der von Bloomberg erfassten Silber-ETFs sind seit Anfang März um gut 290 Tonnen zurückgegangen. Verglichen mit den massiven Abflüssen im Mai 2011 von mehr als 1.500 Tonnen fiel der Rückgang aber moderat aus.

Trotz dieser kurzfristig preisbelastenden Faktoren bleiben wir für die mittel- bis langfristigen Preisaussichten optimistisch. Im Vergleich zu Gold hat Silber zuletzt an preislicher Attraktivität gewonnen. Dies dürfte sich in einem steigenden Absatz an Silbermünzen niederschlagen. Positiv stimmt auch, dass sich die ETF-Anleger in den letzten Wochen mit Verkäufen zurückgehalten haben. Sobald sich die allgemeine Marktstimmung aufhellt, könnte es wie in den ersten beiden Monaten des Jahres wieder zu Zuflüssen in die Silber-ETFs kommen. Die Bereinigung am Futures-Markt dürfte mittlerweile auch weitgehend abgeschlossen sein. Die spekulativen Netto-Long-Positionen haben mittlerweile ein sehr niedriges Niveau erreicht, was den Boden für eine Preiserholung bereiten könnte. Die schleppende Konjunkturentwicklung ist der größte Risikofaktor für den Silberpreis und dürfte einer stärkeren Preiserholung entgegenstehen. Wir haben daher unsere Prognose gesenkt und erwarten einen Preisanstieg auf 35 USD je Feinunze bis zum Jahresende.

Open in new window





Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"