Günstige Goldaktien (3)
22.06.2012 | Adam Hamilton
Die Goldaktien haben sich nach der panikartigen Kapitulation im letzten Monat wieder kräftig erholen können. Dennoch bleibt dieser umkämpfte Sektor immer noch unglaublich billig im Vergleich zu den derzeitigen Goldkursen, welche letztendlich ausschlaggebend für die Gewinne der Bergbauunternehmen und somit auch deren Aktienkurse sind. Es ist sicherlich eine große psychologische Herausforderung, in einem in Ungnade gefallenen Markt zu kaufen, doch die Schnäppchen im Bereich der Goldaktien sind jetzt einfach nur großartig - wie nach einer Panik
Spekulanten und Investoren kauften Goldaktien lange Zeit vor allem wegen ihres Hebels auf den Goldpreis. Von April 2001 (dem Beginn des heutigen Gold-Bullenmarktes) bis zur beispiellosen Kaufgelegenheit in Folge des einmaligen Paniktiefs 2008 hatten die Goldaktien tatsächlich auch einen ansehnlichen Hebel zu bieten. Immer wenn sich Gold in großen Aufwärtstrends erholte, wurden die Kursbewegungen des Metalls von HUI-Flaggschiff um mindestens das Doppelte oder Dreifache verstärkt. Überaus lukrativ!
Doch leider unterbrach jene epische Aktienmarktpanik - jener geballte Sturm aus Angst - diese normale Beziehung, die sich über die Jahre im Gold-Bullenmarkt etabliert hatte. Mit diesem extremen Panikstress konnten die meisten Trader, welche den Markt noch aus Vor-Panik-Zeiten kannten, nicht mehr umgehen - mit der Folge, dass der HUI schließlich innerhalb von 3,5 Monaten um 68% einbrach. Der psychologische Schaden, den dieses Ereignis anrichtete, war tatsächlich unvorstellbar: Eine ganze Generation von Goldaktien-Investoren wurde verschreckt.
Aber man sollte natürlich nie dann verkaufen, wenn man unbedingt raus will - d.h. wenn die Situation eigentlich nicht mehr düsterer sein kann. An diesem Punkt haben die Kurse dann schließlich ihren Tiefpunkt erreicht. In den düstersten Tagen der Aktienmarktpanik empfahl ich meinen Abonnenten also offensive Goldaktienkäufe. Und die kräftige Erholung setzte tatsächlich ein. Bis September 2011 jagte der HUI zu neuen Allzeithochs - bei einer Vervierfachung des Kurses!
Diese Entwicklung war in jeder Hinsicht atemberaubend. Im selben Zeitraum (ca. 34 Monate) brachte es der S&P 500, stellvertretend für den allgemeinen Aktienmarkt, gerade einmal auf 34%. Der CCI (stellvertretend für den Rohstoffsektor) überflügelte den S&P mit einem Gewinn von 83%. Mit 155% ließ Gold diese beiden Indizes aber alt aussehen. Doch der HUI stellte alles in den Schatten: Die im Chaos aus Angst und Panik geborene Erholung wuchs sich zu einem Monster-Durchmarsch von 319% aus.
Die Aktienmarktpanik war also definitiv nicht der Tod des Goldaktiensektors - die Minenwerte zeigten seither unglaubliche Stärke. Doch ein großer Teil (vielleicht sogar die Mehrheit) der Spekulanten und Investoren, die den Markt aus Vor-Panik-Zeiten kannten, machten von nun an einen großen Bogen um Goldaktien. Und da es Jahre dauert, bis neue Trader auftauchen, um die gefallenen zu ersetzen, machen die Goldaktien aktuell auch nicht die Fortschritte, die sie in Anbetracht der hohen Goldpreise eigentlich machen müssten.
In der ersten Hälfte des Jahres 2008 - bevor die legendäre Aktienmarktpanik um sich griff - hatte Gold einen durchschnittlichen Schlussstand von 911 $. Während der zweiten Jahreshälfte 2011 lag dieser bei 1.695 $ - ein gewaltiger Anstieg um 86%. Der HUI stieg im selben Zeitraum unterdessen nur von durchschnittlich 443 Punkten auf 559 Punkte - ein Zuwachs nur 26%. In der Zeit nach der Panik zeigt sich also ein drastischer Rückstand der Goldaktien gegenüber dem Metall; und sie erbringen auch nur ein 1/6 ihres historischen Minimalhebels von durchschnittlich dem Zweifachen des Goldpreisanstiegs.
Diese große Abweichung verärgert natürlich die Trader nach wie vor; sie fragen sich schon ob das noch eine vorübergehende Anomalie ist oder schon die neue Norm. Der Schlüssel zur Antwort heißt wahrscheinlich "Gewinne“. An allen Aktienmärkten gilt das Gleiche: Auf lange Sicht lassen Gewinne die Aktienkurse steigen. Je mehr eine Aktie oder ein Sektor einbringen kann, umso stärker werden die Investoren diese Aktie oder diesen Sektor kaufen, wodurch sich der erhöhte Einnahmestrom schließlich auch im Aktienkurs manifestiert. Mit Aktienbesitz ist man letztendlich aber nur zu einem Bruchteil an den Gewinnen der Unternehmen beteiligt.
Im Bereich der Goldbergbauunternehmen hängen die Gewinne aber größtenteils vom Goldpreis ab. Je teurer die Bergbauunternehmen ihr Produkt verkaufen können, desto höher fallen ihre Gewinne aus. Wenn sich die heutigen Goldpreise also in anteilig steigenden Unternehmensgewinnen niederschlagen, dann sind die Goldaktien im Vergleich zum Goldpreis wohl auch RADIKAL UNTERBEWERTET. Und genau das ist der Fall - schließlich haben wir die Rentabilität im Goldbergsektor ausgiebig untersucht.
Folgende Zahlen sind beeindruckend: Zwischen 2008 und 2011 sind die durchschnittlichen Gewinne der Goldbergbauunternehmen um 108% gestiegen - von 440 $ pro Unze auf 915 $ pro Unze! Die Bruttogewinnspannen stiegen von 50% im Panikjahr auf 58% im Jahr 2011. Obgleich die Kosten der Goldbergbauunternehmen tatsächlich steigen (worauf Goldaktien-Pessimisten ständig aufmerksam machen), so steigen die Gewinne trotzdem viel schneller. Letztendlich werden die Kurse also steigen müssen, um die gestiegenen Goldpreise abzubilden.
Wie billig sind aber die Goldaktien heute? Mein bevorzugter Maßstab ist dahingehend das altehrwürdige HUI-Gold-Verhältnis (HUI/Gold Ratio, HGR). Beim HGR werden einfach nur die täglichen Schlussstände des Goldaktienindex durch die des physischen Goldkurses geteilt. Über längere Zeiträume betrachtet, zeigen sich im Chart dann die Trends für das Verhältnis von Goldaktien:Gold. Ein steigendes HGR bedeutet, dass Goldaktien besser abschneiden als Gold, ein fallendes HGR bedeutet hingegen, dass die Minenwerte hinter ihrem Bezugsmetall zurückhängen.
Spekulanten und Investoren kauften Goldaktien lange Zeit vor allem wegen ihres Hebels auf den Goldpreis. Von April 2001 (dem Beginn des heutigen Gold-Bullenmarktes) bis zur beispiellosen Kaufgelegenheit in Folge des einmaligen Paniktiefs 2008 hatten die Goldaktien tatsächlich auch einen ansehnlichen Hebel zu bieten. Immer wenn sich Gold in großen Aufwärtstrends erholte, wurden die Kursbewegungen des Metalls von HUI-Flaggschiff um mindestens das Doppelte oder Dreifache verstärkt. Überaus lukrativ!
Doch leider unterbrach jene epische Aktienmarktpanik - jener geballte Sturm aus Angst - diese normale Beziehung, die sich über die Jahre im Gold-Bullenmarkt etabliert hatte. Mit diesem extremen Panikstress konnten die meisten Trader, welche den Markt noch aus Vor-Panik-Zeiten kannten, nicht mehr umgehen - mit der Folge, dass der HUI schließlich innerhalb von 3,5 Monaten um 68% einbrach. Der psychologische Schaden, den dieses Ereignis anrichtete, war tatsächlich unvorstellbar: Eine ganze Generation von Goldaktien-Investoren wurde verschreckt.
Aber man sollte natürlich nie dann verkaufen, wenn man unbedingt raus will - d.h. wenn die Situation eigentlich nicht mehr düsterer sein kann. An diesem Punkt haben die Kurse dann schließlich ihren Tiefpunkt erreicht. In den düstersten Tagen der Aktienmarktpanik empfahl ich meinen Abonnenten also offensive Goldaktienkäufe. Und die kräftige Erholung setzte tatsächlich ein. Bis September 2011 jagte der HUI zu neuen Allzeithochs - bei einer Vervierfachung des Kurses!
Diese Entwicklung war in jeder Hinsicht atemberaubend. Im selben Zeitraum (ca. 34 Monate) brachte es der S&P 500, stellvertretend für den allgemeinen Aktienmarkt, gerade einmal auf 34%. Der CCI (stellvertretend für den Rohstoffsektor) überflügelte den S&P mit einem Gewinn von 83%. Mit 155% ließ Gold diese beiden Indizes aber alt aussehen. Doch der HUI stellte alles in den Schatten: Die im Chaos aus Angst und Panik geborene Erholung wuchs sich zu einem Monster-Durchmarsch von 319% aus.
Die Aktienmarktpanik war also definitiv nicht der Tod des Goldaktiensektors - die Minenwerte zeigten seither unglaubliche Stärke. Doch ein großer Teil (vielleicht sogar die Mehrheit) der Spekulanten und Investoren, die den Markt aus Vor-Panik-Zeiten kannten, machten von nun an einen großen Bogen um Goldaktien. Und da es Jahre dauert, bis neue Trader auftauchen, um die gefallenen zu ersetzen, machen die Goldaktien aktuell auch nicht die Fortschritte, die sie in Anbetracht der hohen Goldpreise eigentlich machen müssten.
In der ersten Hälfte des Jahres 2008 - bevor die legendäre Aktienmarktpanik um sich griff - hatte Gold einen durchschnittlichen Schlussstand von 911 $. Während der zweiten Jahreshälfte 2011 lag dieser bei 1.695 $ - ein gewaltiger Anstieg um 86%. Der HUI stieg im selben Zeitraum unterdessen nur von durchschnittlich 443 Punkten auf 559 Punkte - ein Zuwachs nur 26%. In der Zeit nach der Panik zeigt sich also ein drastischer Rückstand der Goldaktien gegenüber dem Metall; und sie erbringen auch nur ein 1/6 ihres historischen Minimalhebels von durchschnittlich dem Zweifachen des Goldpreisanstiegs.
Diese große Abweichung verärgert natürlich die Trader nach wie vor; sie fragen sich schon ob das noch eine vorübergehende Anomalie ist oder schon die neue Norm. Der Schlüssel zur Antwort heißt wahrscheinlich "Gewinne“. An allen Aktienmärkten gilt das Gleiche: Auf lange Sicht lassen Gewinne die Aktienkurse steigen. Je mehr eine Aktie oder ein Sektor einbringen kann, umso stärker werden die Investoren diese Aktie oder diesen Sektor kaufen, wodurch sich der erhöhte Einnahmestrom schließlich auch im Aktienkurs manifestiert. Mit Aktienbesitz ist man letztendlich aber nur zu einem Bruchteil an den Gewinnen der Unternehmen beteiligt.
Im Bereich der Goldbergbauunternehmen hängen die Gewinne aber größtenteils vom Goldpreis ab. Je teurer die Bergbauunternehmen ihr Produkt verkaufen können, desto höher fallen ihre Gewinne aus. Wenn sich die heutigen Goldpreise also in anteilig steigenden Unternehmensgewinnen niederschlagen, dann sind die Goldaktien im Vergleich zum Goldpreis wohl auch RADIKAL UNTERBEWERTET. Und genau das ist der Fall - schließlich haben wir die Rentabilität im Goldbergsektor ausgiebig untersucht.
Folgende Zahlen sind beeindruckend: Zwischen 2008 und 2011 sind die durchschnittlichen Gewinne der Goldbergbauunternehmen um 108% gestiegen - von 440 $ pro Unze auf 915 $ pro Unze! Die Bruttogewinnspannen stiegen von 50% im Panikjahr auf 58% im Jahr 2011. Obgleich die Kosten der Goldbergbauunternehmen tatsächlich steigen (worauf Goldaktien-Pessimisten ständig aufmerksam machen), so steigen die Gewinne trotzdem viel schneller. Letztendlich werden die Kurse also steigen müssen, um die gestiegenen Goldpreise abzubilden.
Wie billig sind aber die Goldaktien heute? Mein bevorzugter Maßstab ist dahingehend das altehrwürdige HUI-Gold-Verhältnis (HUI/Gold Ratio, HGR). Beim HGR werden einfach nur die täglichen Schlussstände des Goldaktienindex durch die des physischen Goldkurses geteilt. Über längere Zeiträume betrachtet, zeigen sich im Chart dann die Trends für das Verhältnis von Goldaktien:Gold. Ein steigendes HGR bedeutet, dass Goldaktien besser abschneiden als Gold, ein fallendes HGR bedeutet hingegen, dass die Minenwerte hinter ihrem Bezugsmetall zurückhängen.