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Saisonale Trends im HUI-Bullenmarkt (Teil 3)

19.08.2010  |  Adam Hamilton
- Seite 3 -
Wenn Sie unsere Forschungsarbeit bei Zeal verfolgen, wundern Sie sich sicherlich über diese Theorie. Ich kann mir Ihren Gedankengang gut vorstellen: "Aber Adam, Sie reden doch immer von einem saisonal bedingten Tiefstwert Mitte August. Aber der HUI-Verlauf von Ende Juli widerlegt diese These doch, oder?" Sicherlich haben Sie recht, dieser Widerspruch zeigt jedoch, wie wichtig eine fundierte und intensive Forschungsarbeit ist. Die Indikatoren müssen zusammenhängend analysiert werden, um das Investitions-Timing zu optimieren.

Vergessen Sie nicht, dass Goldaktien (genauso wie Silberaktien) letztendlich vom Goldkurs beeinflusst werden. Wenn der Goldkurs schwach ist, ist ein Aufschwung im Goldsektor eher unwahrscheinlich. Mitte August ist der Goldkurs tendenziell am Boden. Selbstverständlich folgt Silber seinem Beispiel und erlebt zwischen Mitte August und Mitte September seinen Tiefpunkt. Gerade letzte Woche hat mein Geschäftspartner Scott Wright einen bahnbrechenden Essay über die saisonalen Trends im Junior-Sektor veröffentlicht. Junior-Goldaktien reagieren sehr anfällig auf die Stimmung am Goldmarkt. Und wann erreichen sie ihren Tiefstwert? Sie haben es erraten: Mitte August!

Wenn Sie also angesichts dieser saisonalen HUI-Trends Ende Juli Edelmetallaktien kaufen wollen, sind Ihre Erfolgschancen hoch. Der HUI-Wert vom 27. Juli (432) könnte in diesem Jahr wirklich der abschließende Sommertiefstwert sein. Ich habe jedoch schon einige wirklich hässliche HUI-Sell-Offs bis Mitte August erlebt, wie zum Beispiel im Jahr 2007, als der HUI innerhalb von sechs Tagen 13,6 Prozent bis zum 16. August verlor. Ich persönlich gehe auf Nummer sicher und warte noch die wahrscheinlich niedrigen Goldkurse Mitte August ab, bevor ich neue Long-Positionen eröffne.

Der HUI erlebt meist im Oktober einen weiteren Rückgang. Selbstverständlich hat die Aktienpanik im Oktober 2008 diese saisonale Tendenz deutlich verstärkt. Vor der Aktienkrise erlebte der HUI inmitten seines saisonalen Aufwärtstrends für gewöhnlich Mitte Oktober einen Aufschwung und bewegte sich nicht, so wie in dieser Chart, nahe seines Supports. Da eine solche Krisensituation sehr selten vorkommt, würde ich meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass sich der HUI jedes Jahr im Oktober seinem Support nähert. Anfang Oktober ist ein Rückgang jedoch immer noch sehr wahrscheinlich.

Den dritten großen Aufschwung erlebt der HUI nach seinem Tiefstwert im Oktober bis Ende Februar des darauffolgenden Jahres. Im vergangenen Jahrzehnt gewann er in dieser Zeit durchschnittlich an 17,6 Prozent. Solange die Aussichten am Goldmarkt vielversprechend bleiben und weder der Gold- noch der Goldaktienmarkt einen großen Überhang an Kaufpositionen verzeichnet, können sich Goldaktien im Winter, Frühling und Herbst als sehr lukrative Investitionen erweisen.

Letztendlich sind die saisonalen HUI-Tendenzen eigentlich ganz simpel. Rechnen Sie mit einem schwachen HUI im Sommer, da die Goldinvestitionsnachfrage durch nichts in die Höhe getrieben wird. Wenn Sie ein Investor sind, bereiten Sie sich psychisch schon einmal auf den Sommer vor und machen Sie sich keine Sorgen. Wenn Sie ein Spekulant sind, können Sie zwischen Ende Mai und Anfang Juni Long-Positionen verkaufen und sie zwischen Ende Juli und Mitte August wieder aufbauen. Dann sollten Sie diese Positionen für den Rest der anderen drei Jahreszeiten einfach behalten.

Diese einfache Methode ist sehr ergiebig und verdeutlicht erneut den unschätzbaren Wert einer professionellen Marktanalyse. Jedes Jahr werde ich am Ende der Sommermonate mit E-Mails von verzweifelten Investoren und Spekulanten überhäuft. Sie sind frustriert, mutlos und haben entweder längst aufgegeben oder denken über eine Kapitulation nach. Wenn Sie die Märkte jedoch analysieren oder etwas Zeit und Geld opfern, um von denen zu lernen, die das tun, gibt es im Sommer keinen Grund zur Sorge. Wenn Sie nicht zu viel erwarten, können Sie auch nicht enttäuscht werden.

Die folgende Chart gibt einen anderen Einblick in die saisonalen HUI-Tendenzen, diesmal monatlich gegliedert. Zuerst wurde der Durchschnittswert von jedem Monat jedes Jahres ermittelt und anschließend der Durchschnitt für jeden Kalendermonat im Laufe der zehn Jahre. Zusätzlich zeigen die gelben Linien, so wie in der ersten Chart, die Standardabweichung.

Die Standardabweichung ist ein Maß für die Streuung von Werten. Wenn Sie Durchschnittswerte zum Zwecke von Marktanalysen ermitteln, gilt: Je geringer der Abstand, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, das Ihr Durchschnitt sinnvoll ist. Je geringer der Abstand im gelben Intervall (näher an der blauen Linie), desto weniger gestreut sind die Daten. Die Zahlenfolgen 4, 5, 6 und 0, 2, 13 ergeben beide einen Durchschnitt von 5, die erste erscheint jedoch sinnvoller.




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