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Große strukturelle Veränderungen innerhalb eines Jahres

18.08.2010  |  Jim Willie CB
Häufig wurde nun schon das Thema eines Paradigmenwechsels in der Finanzwelt aufgebracht. Hierbei geht es besonders um die globale Wegbewegung von einer generellen Ausrichtung auf den US-Dollar. Die wichtigen industrialisierten Nation der Welt (zusammen mit den großen Energieproduzenten) versuchen dringendst ein monetäres und kommerzielles System zu entwickeln, das nicht mehr den gelähmten, betrügerischen und aufgeblähten Dollar als Grundlage hat.

Es handelt sich dabei um eine gewaltige Herausforderung, da Expertise in puncto Finanzstrukturen, sei sie auch ehrlich und legitim, außerhalb der Anglo-Welt rar ist. Es kommt in der Tat zu Veränderungen. Vielen Beobachtern, Investoren und Mitwirkenden in der globalen Wirtschaft- und Finanzwelt, die fest mit redlichen strukturellen Verbesserungen und besseren Preisen für wertvolle und unbefleckte Vermögensanlagen rechneten, schwindet nun langsam das Vertrauen in solche Prozesse. Viele der weniger versierten Menschen, die in nun abgewürgte Anlagen investiert hatten (und die nun zusehen müssen, dass der ganze Schwindel weiter geht) meinen ohnehin schon, es würde sich auf diesem Gebiet nicht viel ändern. Starke Entmutigung hielt Einzug, als das System zusammenbrach; und noch immer wurden keine gehaltvollen Abänderungen hinsichtlich der Machtstruktur oder der Grundstruktur des Systems vorgenommen.

Man versucht sichtlich verzweifelt, das System wie auch die mächtigen Handelsleute zu erhalten. Die unterwürfige Finanzpresse ist eine subtile Waffe. Viele verweisen auf die Preisniveaus ihrer liebsten oder am meisten geschätzten Vermögensanlagen oder Indizes, und sie kommen zu dem Schluss, dass sich nicht viel verändert hat. Viele verweisen auf den nicht abreißen wollenden Strom trügerischer und täuschender Einschätzungen - hinsichtlich der wirtschaftlichen Situation mit Tendenz zur fiktiven Erholung, hinsichtlich der Green Shoots, hinsichtlich einer so widersprüchlichen wirtschaftlichen Erholung ohne Arbeitsplatzwachstum oder aber hinsichtlich einer Erholung, die zwar in der zweiten Jahreshälfte kommen soll, aber nie kommen wird. Viele verweisen auf die ewig alte Gesetzgebung, die jene bevorzugt, die die Macht umklammert halten - wie zum Beispiel auf Steuerkürzungen für Reiche, die vielleicht sogar noch vermehrt kommen werden. In vielerlei Hinsicht ist das Gefühl von Veränderungslosigkeit und Eintönigkeit vorherrschend.

Einige Elemente halten sich wirklich hartnäckig wie Krebs. Die US-Finanzminister werden immer noch von Goldman Sachs dominiert - trotzdem GS eine Hauptrolle beim Tod des US-Bankensystems im Oktober 2008 spielte, trotzdem GS eine Hauptrolle beim Plündern des Fort-Knox-Goldes während der Rubin-Ära spielte, trotzdem in zivilrechtlichen Prozessen deren Strafbarkeit wegen Anleihebetrug festgestellt wurde einschließlich Interessenkonflikte und auch trotz ihrer hochfrequent arbeitenden Insider-Trading-Tools, die gestohlen und öffentlich gemacht wurden (vertuscht durch das FBI). Die Gold- und Silbermärkte stehen immer noch unter dem Druck nackter Leerverkäufe und konzentrierter, unwirtschaftlicher Positionen der Vier Großen Banken. Der Exchange Traded Funds wird weiterhin umfangreich genutzt, und heftig beworben. Das US-Finanzministerium flutet nach wie vor den Anleihemarkt mit Angebot, ohne dass es den geringsten Hinweis darauf gibt, dass die Bond-Vigilantes den Renditeverfall aufhalten würden. Weiter wird die Trommel der endlosen Kriege gerührt, die aus privatem Gewinnstreben in Übersee ausgetragen werden.

Die New York Stock Exchange profitiert immer noch von den häufig wiederkehrenden Stützungsaktionen durch die Working Group for Financial Markets (alias Plunge Protection Team). Die Lobbyisten schreiben immer noch die Gesetzgebung des US-Kongress - das letzte Beispiel war das Gesetz zur Regulierung der Finanzmärkte, das eine 82%-Negativkorrelation zu den ursprünglichen Motiven und Absichten aufweist, was die Bankerkontrolle festigt und die Gefahr einer unabhängigen Finanzprüfung der Federal Reserve neutralisiert. Die ursprünglichen Motive fanden keinen Eingang in den endgültigen Gesetzestext. Die Anleihebetrugskönige der Wall Street bleiben auch weiterhin vom Strafvollzugssystem und von der orangefarbenen Häftlingskluft verschont - das ist der Vorteil, wenn man den finanziellen, aufsichtsbehördlichen und rechtlichen Apparat der US-Regierung kontrolliert. Wenn es in den letzten 15 Jahren zu Verurteilungen wegen Finanzbetrugs kam, so waren nur Betrügerkönige betroffen, die außerhalb Manhattans residierten. Sicher, es scheint ganz so, als würde sich nichts in der verschmutzten Landschaft verändern - im stark kontaminierten amerikanischen Jungle, wo die Bankster ihre Geschäfte abwickeln.




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