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Goldaktien-Bewertungen (Teil 8)

26.06.2012  |  Adam Hamilton
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Nehmen wir einmal an, wir untersuchen einen hypothetischen Index, der aus zwei Goldaktien besteht. Das KGV der einen Aktie liegt bei 90 und das KGV der anderen bei 10, dies ergibt ein Durchschnitts-KGV von 50. Aber was passiert, wenn die kostspieligere Aktie eine Marktkapitalisierung von 3 Mrd. USD hat, während die günstigere Aktie 30 Mrd. USD wert ist? Es steht zehnmal mehr Kapital auf dem Spiel und dementsprechend sollte auch die Gewichtung verändert werden.

Im ersten Chart ist das nach Marktkapitalisierung gewichtete Durchschnitts-KGV, das einfache, durchschnittliche KGV und die Dividendenrendite am Ende jedes Monats seit 2007 zu sehen. Wenn die Theorie der Baissiers stimmt, dass die Gewinne der Goldminenunternehmen abnehmen, wenn wachsende Kosten den operativen Cashflow aufzehren, wäre dies in den Bewertungsgrößen ersichtlich. Geringere Erträge würden zu höheren KGVs führen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Die Baissiers liegen falsch.

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Das KGV von Goldaktien befindet sich derzeit in der Tat auf einem Bullenmarkt-Tiefpunkt! Ende Mai erzielte der HUI ein nach Marktkapitalisierung gewichtetes, durchschnittliches KGV von nur zwölffachen Gewinnen. Wie der Chart zeigt, ist dies wahnsinnig günstig für Goldaktien und liegt sogar unter den Panikwerten im Jahr 2008. Im Verhältnis zu ihren Aktienpreisen erzielen Goldminengesellschaften momentan enorme Gewinne.

Wenn wir ein Stück wegzoomen, fällt auf, dass die allgemeinen Aktienmärkte mehr als dreißig Jahre dauernde Zyklen erleben, die ich als Long Valuation Waves bezeichne. Auf dem Höhepunkt dieser Wellen kurz vor dem Beginn großer Bärenmärkte (wie z.B. Anfang des Jahres 2000), erzielen die Aktien für gewöhnlich 28-fache Gewinne. Innerhalb von 17 Jahren fiel das KGV der allgemeinen Aktienmärkte nahezu auf siebenfache Gewinne. Der langfristige KGV-Durchschnitt des breiten Marktes liegt bei ungefähr 14-fachen Gewinnen.

Auf der Basis absoluter Zahlen sind Goldaktien (die generell ein hohes KGV haben, ähnlich wie Wachstumsaktien) derzeit äußerst günstig. Am Ende des vergangenen Monats lag das nach Marktkapitalisierung gewichtete Durchschnitts-KGV des S & P 500 bei 17,8-fachen Gewinnen. Ich hätte niemals geahnt, dass ich den Tag erleben werde, an dem Goldaktien günstiger als allgemeine Aktien sind. Ein Goldaktiengewinn von einem USD kostet einen Investor 12 USD, an den allgemeinen Märkten sind es 18 USD.

Noch zu Beginn des Jahres 2008, vor der Aktienpanik, zahlten Investoren die 40-fachen Gewinne für Goldaktien. Dies ist zwar sehr kostspielig, aber die Idee dahinter war, dass der wachsende Goldpreis die Erträge der Goldminenunternehmen erhöht und ihre Bewertungen fallen. Und dies war im Laufe des Bullenmarktes größtenteils in der Tat der Fall, wie der Abwärtstrend beweist, der im nach Marktkapitalisierung gewichteten KGV des HUI deutlich wird.

Als sich der HUI vollständig von den Verlusten der brutalen Aktienpanik Ende 2009 erholt hatte, war sein KGV um die Hälfte gefallen. Auch wenn Goldaktien zu ähnlichen Werten gehandelt wurden wie zu Beginn des Jahres 2008, hatten sich ihre Gewinne verdoppelt, sodass ihre Bewertungen weitaus geringer waren. Als die Goldaktienpreise im Sommer 2011 neue Rekord-Höchstwerte erreichten, schrumpften die Bewertungen weiter. Die Gewinne der Goldminengesellschaften wachsen einfach immer weiter.




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