USA: Keine Angst vorm Double-Dip
23.08.2010 | Carsten Klude
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Bereits Mitte April wurden die Anforderungen für den Kauf einer zweiten Immobilie angepasst: Für Hypotheken gelten seither strengere Regeln, und die Eigenkapitalanforderungen wurden restriktiver gestaltet. Zuletzt sollten Banken in einem Stresstest prüfen, ob sie einen Preisrückgang von etwa 50% in ausgewählten Städten verkraften können. Denn die Preise sind besonders in den Metropolen stark angestiegen, und viele Durchschnittsverdiener können sich eine Wohnung dort nicht mehr leisten.
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Chart der Woche: Restriktive Politik der chinesischen Regierung zeigt Wirkung
Folgt man den offiziellen Statistiken, dann stiegen die Hauspreise für Wohnimmobilien in China seit 2006 um 4,5%, in der Region Shanghai um 11,5% und in der Region Peking um 10,8%. Unterstützt durch eine expansive Kreditvergabe hatte sich der Preisanstieg im zweiten Quartal 2010 beschleunigt, und in der Region Peking legten die Hauspreise von März bis Juni 2010 auf Jahresbasis um mehr als 20% zu.
Doch die Maßnahmen der Regierung zeigen bereits Wirkung, und seit Juni 2010 fallen die Preise für private Wohnimmobilien wieder. Zwar können wir nicht ausschließen, dass es tatsächlich zu größeren Verwerfungen am Immobilienmarkt in China gekommen ist, die die Banken und die Konjunktur künftig belasten werden. Die offiziellen Zahlen deuten allerdings auch nicht darauf hin, dass demnächst eine "riesige Immobilienblase platzen wird", wie es einige Kommentatoren befürchten.
Dies zeigt ein Vergleich mit den USA: Die Preise für Wohnimmobilien in den 10 größten Metropolregionen sind dort von Anfang 2000 bis Ende 2006 im Mittel um rund 13% pro Jahr gestiegen, über den gesamten Zeitraum ist das ein Zuwachs von mehr als 120%. Vor diesem Hintergrund muten die Preisanstiege chinesischer Wohnimmobilien noch vergleichsweise moderat an, und wir glauben nicht, dass vom chinesischen Immobilienmarkt derzeit wesentliche Risiken für die Weltkonjunktur ausgehen.
© Carsten Klude, Dr. Christian Jasperneite, Matthias Thiel
M.M.Warburg Investment Research
Quelle: Auszug aus "Konjunktur und Strategie" vom 12.08.2010