Die USA bereiten Regulierung des Edelmetallkaufes vor
27.08.2010 | Wolfgang Weber
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Nach wie vor ist gerade Gold, sowohl fundamental als auch technisch, äußerst stabil. Nichts deutet im Moment auf markante Preisrückgänge hin, im Gegenteil. Verstärkend für die robuste Verfassung und der Wahrscheinlichkeit weiter steigender Preise ist auch, dass eben die Gold-Euphorie zwar nicht verflogen, aber doch deutlich abgekühlt ist. Der Markt ist also nicht überhitzt, sondern einfach in sich stark. Das ist beruhigend und rechtfertigt Kursprognosen zwischen 1.300 und 1.500 für die kommenden sechs bis zwölf Monate.
Der technische Unterstützungsbereich liegt derzeit bei 1.200 und vor allem 1.150 US Dollar die Unze. Darunter dürften dann die zügig 1.125, 1.100 und 1.075 US Dollar abgearbeitet werden. Kurse unter 1.200 US Dollar sind für die Industrie und die asiatischen großen Goldkonsumenten (Indien, China, Süd-Ost-Asien aber auch die Golf-Staaten) attraktive Kaufkurse. Aktuell ist man gut beraten, wenn man die Aktienmärkte gut beobachtet, da dort der Kampf um die wichtigen, runden Unterstützungsmarken in vollem Gange ist (DAX unter 6.000, Dow Jones kurz vor Bruch der 10.000, S&P 500 kurz vor Bruch der 1.000).
Ein Oktober-Crash an den Aktienbörsen dürfte bei einem Totalausverkauf aller Asset-Klassen (Portfolioumschichtungen) auch erst einmal (!) Gold und vor allem die Weiß-Metalle Silber, Platin und Palladium deutlich unter Druck bringen bevor sich Gold als Krisengewinnler wieder durchsetzen dürfte und anschließend ganz massiv nach oben durchstarten dürfte. Daher ist es nicht ausgeschlossen, dass man mit Kauflimits zwischen 1.000 bis 1.150 US Dollar die Unze Gold nochmals richtig preiswert vor dem nächsten großen Preisschub einsammeln könnte.
Die Marktversorgung mit den typischen kleinen Sorten Gold 1 Unze, 100 Gramm, 250 Gramm in Barren ist derzeit ungehindert gegeben. Ebenso funktioniert die Belieferung der Händler seitens der Prägeanstalten mit den bekanntesten Anlagemünzen. Aber wie labil diese Versorgungslage ist, hat man die letzten Jahre immer wieder beobachten können. Schon die kleinsten, erhöhten Nachfragen breiter Käuferschichten brachten die Hersteller und Händler in größte Lieferschwierigkeiten. Auch die Banken selbst sind mittlerweile große Käufer.
So kauften zwei deutsche Großbanken vor kurzem fast 40.000 Unzen 1 Unze Gold-Münzen (Maple Leaf) von der Royal Canadian Mint und diese damit quasi an einem Tag leer. Die größten "Bunker-Bauer" der Schweiz sind die dort heimischen Banken, welche immer neue Lagerstätten für Edelmetalle schaffen. Schwer zu glauben, dass die Finanzkolosse dies für ihre Kunden tun. Denen werden lieber weiterhin Papierprodukte auf Edelmetalle verkauft, während das physische Material bei der Bank unter dem beruhigenden Begriff "Nostru" (unser) lagert.
Still und leise bereiten die USA im Prinzip eine Total-Regulierung auch für den Edelmetallmarkt (vornehmlich Gold) vor. Bereits ab Januar 2012 sollen alle An- und Verkäufe auch von kleinen Unternehmen, Selbständigen und vor allem Privaten welche 600 US Dollar Volumen übersteigen, mit einem Sonderformular erfasst werden. Dagegen würden wir uns mit Mehrwertsteuer freiem Investment-Gold und bis zu 14.999 Euro ohne Identifizierungspflicht in Deutschland ja schon fast in "anonymisiertem Gelände" bewegen.
Da das schwer vorstellbar ist, muss man davon ausgehen, dass schon sehr zeitnah EU-Gesetze erlassen werden, welche die Identifizierungspflicht nach GWG (Geldwäschegesetz) von 15.000 Euro Kaufsumme auf z.B 500 Euro oder 1 Euro herabsetzen und somit die letzte Bastion eines anonymen Tafel-Geschäftes fallen lassen dürfte. Dies alles, wie gewohnt, zum Schutz der Bevölkerung vor Terroranschlägen respektive deren Finanzierungen.
© Wolfgang Weber
Taurus Investors (www.taurusinvestors.com)