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Gold mit neuen Höchstständen aber …

17.09.2010  |  Wolfgang Weber
Der im letzten Edelmetallreport erwähnte, technisch tonnenschwere Preiswiderstand bei 1.250 US Dollar die Unze wurde nun nachhaltig überwunden und Gold sowie Silber setzen ihre Kursanstiege weiter scheinbar auf aktuell fast 1.280 respektive 21 US Dollar die Unze (1 Unze = 31,10348 Gramm) ungebremst fort. Technisch sind nun die Marken 1.300 und 1.350 US Dollar die Unze im Fokus der (und das ist der Wehrmutstropfen) Spekulanten an den Terminbörsen.

Die Pluspositionen an der NY-COMEX nahmen nochmals um rund 75 Tonnen Gold zu und bei Silber steigerten die Händler die Bestände via Terminkontrakte um weitere 1.800 Tonnen auf fast 10.000 Tonnen. Die ETF`s bewegten sich eher gar nicht oder hatten nur marginale Zuwächse zu verzeichnen. Schöne heile Welt möchte man meinen, wenn da nicht die "echten" Gold- und Silberhändler in Asien, mittleren Osten sowie der Türkei nicht gegenläufig reagieren würden.

In den V.A.E (Vereinigte Arabische Emirate), genauer Dubai und Abu Dhabi, gingen die Absätze um gute 20 Prozent zurück und auch die in die Türkei importierten Mengen gaben im letzten Monat um fast 50 Prozent nach. Bei unserem Hauptlieferanten Emirates Gold Refinery, Dubai nahm das Schmelzvolumen von Recyclinggold drastisch zu. Dies bedeutet, es wird zahlreich Altgold von den Juwelieren und asiatischen sowie arabischen Banken aufgeliefert um Investment-Barren 12,5 Kilo und 1 Kilo herzustellen.

Die Schmuckindustrie (traditionell der Goldabnehmer Nummer Eins) nahm um 2 Prozent weniger ab und das in Vorbereitung des Weihnachtsgeschäftes! In Europa und insbesondere Deutschland, Schweiz und Österreich halten sich die Goldkäufer (nicht die Silberkäufer) doch deutlich zurück. Alle Sorten im Münzen- und Barrenbereich sind problemlos lieferbar und die Preise, besser die Margen, der Edelmetallhändler kommen nochmals bedrohlich unter Druck. An einem 1 Kilo Gold-Barren werden gerade mal noch 0,5 bis 1 Prozent verdient und selbst beim beliebten (da bekannten) Krügerrand schmelzen die Margen auf nur mehr 2 Prozent zusammen.

Auf der einen Seite also neue Höchstpreise bei klimatisch technischem Sonnenschein, und auf der anderen Seite trübere Herbststimmung beim Groß- und Einzelhandel auf der Verkaufsseite. Die Ankäufer haben allerdings gut zu tun und das bringt dort die Preise für den Verkäufer (Juwelier, Industrie aber auch Privatmann) etwas unter Druck, da viel Material auf den Markt kommt. Hier sollte man als privater Verkäufer also noch genauer vergleichen als bisher.

Übergeordnet gehen die Edelmetallkurse ihren Weg, und das heißt steigende Preise auf die nächsten zehn Jahre. Kurzfristig muss man sich jetzt nicht überschlagen, große Goldinvestments zu tätigen denn die runde 1.300er US Dollar-Marke muss erst einmal genommen werden und Terminmärkte sind eben nicht Realmärkte, auch wenn sie durchaus über Wochen Rohstoffpreise und deren Händler zum Wahnsinn treiben können. Zumindest ist der zögerliche Abverkauf in den V.A.E und der Türkei sowie das deutliche Altgoldaufkommen ein zartes Warnsignal, welches die Profihändler mit Sicherheit auf dem Schirm haben.

Silber ist nach wie vor gut nachgefragt und wird mittel- bis langfristig deutlich steigen können. Aber auch hier sind kurzfristige Gewitter an der Preisfront nie auszuschließen und der Privatanleger oder Amateur-Rohstoff-Trader sollte aktuell strikte Abstinenz an den Terminmärkten walten lassen. Stark nachgefragt sind aktuell physische Silberanlagen in Münzen 1 Unze bis 1 Kilo sowie Gold-Barren 1 Unze bis 100 Gramm. Auch die Silber-Großbarren 31,10 Kilo (1.000 Unzen) gehen gut weg in die Hände von Anlegern, welche Silber als strategisches Investment bis hin zum Rentenaufbau oder Rentenabsicherung sehen.


© Wolfgang Weber
Taurus Investors (www.taurusinvestors.com)



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