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Silber: Große Rally im Herbst (Teil 2)

30.08.2010  |  Adam Hamilton
In diesem Sommer war der Silberpreisverlauf relativ unspektakulär. Nachdem er Mitte Mai einen Wert von 19,50 Dollar erzielt hatte, verfiel der Silberpreis in eine Seitwärtsbewegung. Bis Ende Juli hatte er über 10 Prozent seines Wertes verloren und fiel bis auf 17,50 Dollar. Trotz dieses unspektakulären Verlaufs stehen die Chancen auf einen Aufschwung in den kommenden Monaten gut.

Der vorherrschende Grund dafür ist der Goldkurs. Seit Anfang der 1970er Jahre folgt der Silberpreis dem Goldkurs und hat dessen Preis manchmal sogar positiv beeinflusst. Den Großteil des Jahrzehnts hat der Silberpreis fast durchgehend mit Gold korreliert. Wenn der Goldkurs steigt, stürmen die Händler den Silbermarkt. Und wenn der Goldkurs fällt, flüchten sie so schnell es geht. Auf der Basis technischer Chart-Analysen kann man feststellen, dass der Gold- und Silberpreisverlauf oft ähnlich sind.

Selbstverständlich sind die Herbstmonate für gewöhnlich die perfekte Zeit für Gold und somit auch für den gesamten Edelmetallkomplex. Wichtige saisonal bedingte Faktoren treiben die globale Goldnachfrage und somit auch die Goldpreise in die Höhe. Diese schließen bestimmte Einkommensregelungen mit ein, wie die Ernte in Asien, nach der die Landwirte einen Teil ihres Jahresgewinns in Gold investieren. Außerdem zählen kulturelle Einflüsse dazu, wie die indische Heiratssaison, in der Bräute mit ausgefallenen und teuren Goldmitgiften geschmückt sind.

Auch wenn der Goldaufschwung im Herbst den Silberpreisverlauf positiv beeinflusst, gibt es noch andere Faktoren, die den Silbermarkt beeinflussen. Dieser Essay wird sich mit diesen Faktoren auseinandersetzen, unter anderem dem relativen Silberpreisverlauf, sowie die Unterbewertung im Verhältnis zu Gold. Auch wenn der Goldpreis in diesem Herbst scheitert, stehen die Chancen für den Silbermarkt immer noch sehr gut.

Die erste Chart zeigt den beeindruckenden Silberpreisverlauf. Silber und sein gleitender Kursdurschnitt sind an die rechte Achse gebunden, während der relative Silberkurs in Rot dargestellt ist. Relativität ist ein wesentliches Mittel, mit dem man einen Überhang an Kauf- oder Verkaufspositionen ermitteln kann sowie Händlern hilft, rasante Preisanstiege (Zeit zum Verkauf) oder -Rückgänge (Zeit zum Kauf) nachvollziehen zu können. Der relative Silberpreis (rSilver) wird ermittelt, indem man den Silberpreis bei Börsenschluss durch den gleitenden 200-Tages-Durchschnitt teilt. In der Chart sehen Sie die sich daraus ergebene horizontale Handelsspanne.

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Um nachvollziehen zu können, warum der Silberpreis nach seiner typischen Sommerflaute so bullisch aussieht, müssen wir uns seinen Verlauf unter technischen Aspekten anschauen. Im Sommer 2008 erlebte der Silberpreis nach einem beachtlichen Aufschwung Ende 2007 (der im Herbst begann) und Anfang 2008 eine Konsolidierung. Anschließend wurde der Silbermarkt von der Aktienpanik wie von einem Tornado Stufe F5 zerstört und die globale Nachfrage nach allen riskanten Vermögenswerten ging stark zurück. Innerhalb von vier Monaten verlor Silber 53 Prozent seines Wertes!

Seit dieser Anomalie hat sich der Silberpreis Schritt für Schritt erholt. Diese Erholung ermöglicht uns einen Einblick unter kritischen und strategischen Gesichtspunkten, unter denen der gesamte Preisverlauf betrachtet werden muss. Silber ist letzten Herbst widerspenstig zu seinen Werten, die denen vor Ausbruch der Panik ähneln, zurückgekehrt. Im Anschluss an den Herbstaufschwung erzielte er durchschnittliche 18,07 Dollar im Juli 2008 und 17,90 Dollar im November 2009 letzten Jahres. Seitdem ist er in eine Seitwärtsbewegung verfallen.

Diese starke Konsolidierung konnte sich die meiste Zeit des vergangenen Jahres innerhalb der alten Konsolidierungsspanne durchsetzen. Der Silberpreis hat diese Spanne einmal verlassen, als er Ende Januar und Anfang Februar 2010 innerhalb von drei Wochen als Reaktion auf beachtliche Rückgänge an den Gold- und allgemeinen Aktienmärkten um 20 Prozent fiel. Diese Korrektur wurde jedoch schnell aufgehoben und der Silberkurs stabilisierte sich.

Konsolidierungen sind den Kurs fördernde Ereignisse, die sich verlaufstechnisch als sehr wichtig erweisen. Nach jedem rasanten Anstieg auf Bullenmarktrekordwerte sind Händler immer sehr skeptisch darüber, ob sich diese Preise durchsetzen können. Einige Händler, die auf eine Korrektur warten, verkaufen. Gleichzeitig gibt es andere Händler, die aufgrund des Preisanstiegs neuen Mut gewonnen haben und den Moment zum Kauf nutzen. Das Ergebnis ist eine hohe Preiskonsolidierung, die Preise verlaufen seitwärts, weit entfernt von ihren neuen Höchstwerten, während Händler ihre Auswirkungen verdauen.




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