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Japan: Drei Monate bis zum Staatsbankrott?

05.09.2010  |  Robert Rethfeld
"Es erscheint klar, dass eine Überwindung der 20-Dollar-Marke in Silber ein Signal für einen deutlichen Anstieg auslösen würde. Für die Überwindung dieser Marke sehen wir im September eine recht hohe Wahrscheinlichkeit." So formulierten wir in der vergangenen Wochenend-Kolumne. Zum Ende der Woche stieg der Silber-Preis auf knapp 20 US-Dollar; eine Beschleunigung des Silber-Anstiegs wird immer wahrscheinlicher.

Wir würde sich ein steiler Silber-Anstieg auf die anderen Märkte auswirken? Oder wirkt er sich in Ansätzen bereits aus? In unserem Jahresausblick 2010 stellten wir einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung des Silberpreises und der Renditeentwicklung her. Wir zeigten den folgenden Chart.

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Der Silberpreis sowie die Zinsen für langlaufende US-Staatsanleihen entwickelten sich seit mindestens dem Jahr 1800 parallel. Auf dem Chart sehen wir die Entwicklung seit 1920.

Im Jahresausblick argumentierten wir: "Eine Erklärung für die ab Mitte der 1990er Jahre auftretende Diskrepanz (schwarzer Doppelpfeil) bietet die seit Mitte der 1990er Jahre anhaltende Nullzinspolitik der japanischen Zentralbank. Seitdem konnte man sich kurzfristig nahezu zinslos in Yen verschulden und US-Anleihen am langen Ende kaufen (Der sogenannte Carry-Trade). Dies führte zu künstlicher Nachfrage von US-Anleihen, was wiederum die Zinsen am langen Ende drückte, was wiederum den US-Hausbaumarkt anheizte und schließlich zur Finanzkrise führte."

Auf dem obigen Chart ist mit bloßem Auge zu erkennen, dass der Silberpreis der Renditeentwicklung voraus läuft. Wir stellen den obigen Chart nochmals dar, allerdings mit einem Vorsprung von Silber von fünf Jahren.

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Sicherlich ist die Korrelation nicht perfekt, aber das Silber-Hoch von 1979/1980 passt auf das sekundäre Renditehoch von 1984. Spinnt man den Gedanken weiter, so müsste die US-Rendite jetzt beginnen, sich deutlich nach oben zu entwickeln. Insgesamt müsste man davon ausgehen, dass die Renditen in allen Industrieländern steigen - auch in Japan.

Ein Anstieg der 10jährigen japanischen Staatsanleihen in den Bereich von 2 bis 2,5 Prozent würde drastische Konsequenzen haben: Japans Zinsdienst würde deutlich teurer werden (Refinanzierungen müssten zu höheren Zinssätzen erfolgen). Ein weiterer Rating-Abstufungsprozess würde einsetzen. Schliesslich würde bei den ausländischen und japanischen Gläubigern eine Panik entstehen mit der Folge, dass dem japanischen Staat das Vertrauen schlagartig entzogen werden würde: Japan wäre innerhalb kurzer Zeit bankrott.




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