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Gold: Große Rally im Herbst

15.09.2010  |  Adam Hamilton
Nach den saisonalen Tiefstwerten Ende Juli sah der Goldkurs im August recht vielversprechend aus. Das war jedoch erst der Anfang der Gold-Rally im Herbst. In den kommenden Monaten könnte eine Reihe von saisonal-, gefühls- und technisch bedingten Faktoren den Goldkurs in die Höhe katapultieren.

Was die saisonal bedingten Faktoren anbelangt, sind die Herbstmonate die erfolgversprechendste Zeit des Jahres für das ehemalige Metall der Könige. Asien treibt die Goldinvestitionsnachfrage maßgeblich in die Höhe. Zu Beginn der Herbstmonate, im Anschluss an die Erntezeit, wissen die meisten Landwirte Asiens, wie hoch ihr Einkommen in der letzten Wachstumsperiode war. Einen Teil ihrer Ersparnisse investieren sie in physisches Gold. Das Ende der Erntezeit ist wie das Jahresende für uns in der westlichen Welt, denn erst dann wissen wir, wie viel von unserem jährlichen Einkommen nach Abzug der Lebenshaltungskosten übrig bleibt.

Anschließend beginnt die Indische Feiertagszeit. Indien ist der weltgrößte Goldkonsument und laut indischer Tradition bringt es Glück, im Herbst zu heiraten. In Indiens Kultur ist der Glaube verankert, dass der Zeitpunkt der Hochzeit die Langlebigkeit, Freude, den Erfolg und das Glück einer Ehe beeinflusst. Die Familien indischer Bräute geben ein Vermögen für extravaganten 22-karätigen Goldschmuck aus. Diese Mitgiften sind jedoch mehr als nur Zierde, denn der Wert des Golds sichert die finanzielle Unabhängigkeit der Braut von der Familie ihres Ehemannes.

Deshalb sind die saisonal bedingten Faktoren für Gold in jener Zeit des Jahres besonders wichtig, denn für gewöhnlich erlebt der Goldkurs jedes Jahr im Herbst einen Aufschwung. Die saisonalen Einflüsse allein reichen jedoch nicht aus, um den Goldpreis in die Höhe zu treiben. Wichtiger sind die aktuelle Stimmung und der technische Verlauf. Wenn die Märkte im Herbst einen Überhang an Kaufpositionen haben und von Gier dominiert werden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Gold trotz saisonaler Tendenzen eine Korrektur erlebt. Zum Glück ist in diesem Jahr das Gegenteil der Fall.

Zu Beginn dieses Herbstes ist der Enthusiasmus am Goldmarkt nicht gerade überwältigend und er ist eher überverkauft als überkauft. Demzufolge sprechen die Stimmung und der technische Verlauf für einen diesjährigen Goldkursaufschwung im Herbst, während die saisonalen Faktoren für starke Rückenwinde sorgen und die Zukunftsperspektiven des Goldkurses noch bullischer aussehen lassen. Das sind seit Jahren die besten Voraussetzungen für einen entscheidenden Goldaufschwung im Herbst.

Um die Voraussetzungen für einen Goldpreisaufschwung in den kommenden Monaten zu analysieren und bewerten, betrachten wir zuerst die technischen Aspekte und anschließend die Marktstimmung. Der Kursverlauf bestimmt letztendlich die Stimmung: Händler sind antriebslos, wenn die Preise niedrig sind und guter Dinge, wenn sie relativ hoch sind. Trotz der nominellen Goldkurshöchstwerte in dieser Woche ist der Goldkurs aus technischer Perspektive, ob Sie es glauben oder nicht, relativ niedrig!

Die folgende Chart zeigt eine Kombination aus technischen Golddaten und einem Indikator, den ich vor vielen Jahren erstellt habe und relative gold heißt. Relative gold ist in der Chart in Rot dargestellt und bezieht sich auf die linke Achse. Der relative Goldpreis drückt den Goldpreis im Verhältnis zu seinem gleitenden 200-Tages-Durchschnitt aus. Über einen längeren Zeitraum zeigt er, wie hoch (überkauft) oder niedrig (überverkauft) der Goldkurs verhältnismäßig ist. Wenn Sie mit der Relativitätshandelstheorie nicht vertraut sind, lesen Sie sich durch einen meiner Essays schnell in die Thematik ein.

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In dieser Chart erscheint der Goldpreis im Gegensatz zu den vergangenen Jahren ziemlich hoch. Erstaunlich jedoch ist, dass der Goldpreis zurzeit eigentlich ziemlich niedrig ist. Wie das sein kann? Der gesamte Kursverlauf ist relativ. Im Herbst 2005 zum Beispiel, als der Goldpreis zum ersten Mal in diesem Bullenmarkt die 500-Dollar-Marke durchbrach, schien er recht hoch zu sein. Heute würde ein solcher Wert jedoch das Ende der Welt bedeuten. Im Laufe jedes säkularen Bullenmarktes wird der Basispreis stetig höher. Und im Verhältnis zu seinem aktuellen Basispreis ist Gold zur Zeit sehr günstig.




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