Handeln Sie die Gold-Volatilität
25.07.2005 | Adam Hamilton
Es ist uns eine Freude Ihnen ab sofort einen weiteren Top-Analysten aus den USA auf Deutsch präsentieren zu können. Sie werden in Zukunft alle freien Artikel von Adam Hamilton zum Thema Rohstoffe mit 2-3 Tagen Verzögerung in Deutsch auf GoldSeiten.de lesen können.
Volatilität, oder genauer gesagt der unwirkliche Mangel davon, ist zurzeit mehr und mehr ein Thema in den Medien. Die gewöhnliche Sommerflaute ist diesen Sommer viel mehr ausgeprägt, indem wir Zeugen des niedrigsten Niveaus an Roh-Volatilität seit mehr als einem Jahrzehnt werden.
Volatilität, oder die Geschwindigkeit und Größenordnung der täglichen Preisbewegungen, ist ein wunderbares Handelsinstrument, da sie so direkt an die vorherrschende Stimmung anknüpft. Wenn Investoren verschreckt sind und wie verrückt verkaufen, schießt die Volatilität in die Höhe, aber wenn sie selbstzufrieden und euphorisch sind, schleift es die Volatilität ab nach unten.
Daher formen Volatilitätstrends ein unbezahlbares Fenster in die Psyche der Öffentlichkeit und reflektieren aus Erfahrung die noch unbemerkten kräftigen Gefühle der Angst und der Gier, welche die kurzfristigen Marktbewegungen steuert. Spekulanten, die emsig diesen Volatilitätstrends folgen, können einen gewaltigen Handelsvorteil erwerben, da sie oftmals preisgeben, wenn die öffentliche Stimmung sich zu nicht aufrecht zu erhaltenden Extrem aufgeschaukelt hat.
Volatilität am Aktienmarkt ist nach Jahrzehnten der Studien bereits gut erforscht. Während die Selbstzufriedenheit heute so hoch ist, dass mehr und mehr Investoren sich selbst täuschen indem sie denken, dass die Volatilität tot ist, werden Contrarians nicht zum Narren gehalten. Zeiträume von abnorm niedriger Volatilität sind immer von ausgleichenden Schwüngen in die Bereiche der sehr hohen Volatilität gefolgt, welche nur durch scharfe Preiseinbrüche hervorgerufen werden können.
Jedoch entfaltet sich die größte Hausse dieses Jahrzehntes bei den Rohstoffen und nicht an den allgemeinen Aktienmärkten. Unglücklicherweise waren Rohstoffe so lange aus der Mode, dass nicht sehr viele Volatilitätsstudien darüber existieren. Als ein Schüler der Märkte, möchte ich die Volatilitätssignatur der wichtigsten Rohstoffe verstehen, weil sie möglicherweise dem scharfsinnigen Beobachter exzellente Handelssignale bieten könnten.
Nach der Einführung einer Aktienvolatilitätsgrundlage beim S&P 500, warf ich letzten Monat einen Blick auf die Silbervolatilität. Interessanterweise und überraschenderweise waren die Ergebnisse nicht wie erwartet. Anders als der Aktienmarkt es immer vorzeigt, also hohe Volatilitäten nahe wichtigen Tiefpunkten und niedrige Volatilität nahe bedeutenden Hochs, war das Profil der Silbervolatilität interessanterweise invertiert. Silber tendiert dazu, in der Nähe von Hochs volatiler und in der Nähe von Tiefs weniger schwankungsfreudig zu sein.
Obwohl es zweifelsfrei unkonventionell und sonderbar ist, war die Signatur der Silbervolatilität zumindest konsistent und daher handelsfähig. Als ein extrem kleiner und rein spekulativer Markt, bewegt sich Silber sehr schnell und wird sehr einfach durch die unberechenbaren Launen der Spekulanten herumgeschubst. Im Eindruck der Invertierung des Volatilitätsprofils von Silber war ich wirklich gespannt zu sehen, wie es bei Gold aussieht.
Gold ist mit Silber verglichen, ein riesiger Markt, obwohl er immer noch viel kleiner ist, als die allgemeinen Aktienmärkte. Und Gold ist ein zeitloser Favorit der Investoren. Somit ist das Verhältnis von Investoren zu Spekulanten viel höher. Investoren tendieren dazu, etwas für lange Zeithorizonte zu halten. Somit sind sie ein moderater Einfluss verglichen mit der endlosen Volatilität, für welche die Spekulanten leben und welche sie aufzuwühlen lieben.
Daher wandte ich anschließend dieselbe Methodik an, welche ich bei Silber angewandt hatte, diese Woche bei Goldvolatilitätstrends an. Die Ergebnisse dieser Studien waren zweifellos aufschlussreich, da Gold in einigen Bereichen ähnlich zu Silber ist, aber nicht um das gleiche Ausmaß. Es ist faszinierend, dass Volatilität sich in verschiedenen Märkten dermaßen unterschiedlich ausprägen kann.
Unsere Charts von dieser Woche messen die Intraday-Volatilität von Gold über das vergangene Jahrzehnt. Intraday-Volatilität ist die prozentuale Preisveränderung bei Gold von einem Handelstag auf den Nächsten, gemessen von Schlusskurs zu Schlusskurs. Es spielt keine Rolle, ob Gold steigt oder fällt, wir befassen uns nur mit der absoluten Größenordnung dieser täglichen Bewegungen. Genau wie bei Silber, sortierten wir diese Bewegungen in Tranchen zu +1%, +2% und +3%.
Diese drei Niveaus der täglichen Volatilität wurden dann über einen "gerollten Monat" gezählt und aufgezeichnet. Da ein durchschnittlicher Monat über 21 Handelstage verfügt, steht im Mittelpunkt dieses Konzepts eines "gerollten Monats" ein 21-Tage-Fenster rund um jeden Handeltag. Dann wird die Anzahl der +1%, +2% und +3% Tage, welche innerhalb von 10 vorher, 10 nachher und am gegebnen Tag auftreten, am Chart erstellt. Das Resultat ist eine Art von Volatilitätsfrequenzverteilung auf der Zeitachse.
Das Volatilitätsprofil von Gold ist einzigartig, in einigen Zügen ähnlich zu dem von Silber, aber nicht ganz so extrem. Es ist sicherlich interessant und wird Goldspekulanten helfen besser zu verstehen, wie Preis-Volatilitäts-Muster auf Grund von Wahrscheinlichkeiten zeitlich besser signalisieren könnten, Long- oder Shortgoldpositionen zu platzieren.
Seit sechs Jahrtausenden wurde Gold nun hoch bewertet, daher wurde überall danach gesucht, es aber nur selten zerstört. Das gesamte jemals geförderte Gold in der Geschichte der Welt beläuft sich auf ungefähr 150.000 Tonnen. Wenn diese Zahl korrekt ist, dann beträgt der Wert des globalen Goldangebots ca. 2.050 Milliarden Dollar. Dies stellt den globalen Silbermarkt vollkommen in den Schatten, wo minimale Lager existieren und die jährliche Nachfrage auf ca. 840 Millionen Unzen, also weniger als sechs Milliarden Dollar zu 7 USD/Unze geschätzt wird.
Mit solch einem massiven Goldangebot, das in den Händen von unzähligen Investoren herumfließt, ist es keine Überraschung, dass Gold viel weniger volatil ist als Silber. Die schiere Größe des Marktes macht es notwendig. Eine Bewegung um einen Dollar bei Gold auf 425 Dollar wandelt sich in eine beachtliche Veränderung von fünf Milliarden Dollar in der "Marktkapitalisierung" des gesamten Weltgoldangebots um. Diese großen täglichen prozentuellen Bewegungen sind, da sie das Schwanzwedeln eines solch großen Kapitalhundes darstellen, beachtlich seltener bei Gold.
Volatilität, oder genauer gesagt der unwirkliche Mangel davon, ist zurzeit mehr und mehr ein Thema in den Medien. Die gewöhnliche Sommerflaute ist diesen Sommer viel mehr ausgeprägt, indem wir Zeugen des niedrigsten Niveaus an Roh-Volatilität seit mehr als einem Jahrzehnt werden.
Volatilität, oder die Geschwindigkeit und Größenordnung der täglichen Preisbewegungen, ist ein wunderbares Handelsinstrument, da sie so direkt an die vorherrschende Stimmung anknüpft. Wenn Investoren verschreckt sind und wie verrückt verkaufen, schießt die Volatilität in die Höhe, aber wenn sie selbstzufrieden und euphorisch sind, schleift es die Volatilität ab nach unten.
Daher formen Volatilitätstrends ein unbezahlbares Fenster in die Psyche der Öffentlichkeit und reflektieren aus Erfahrung die noch unbemerkten kräftigen Gefühle der Angst und der Gier, welche die kurzfristigen Marktbewegungen steuert. Spekulanten, die emsig diesen Volatilitätstrends folgen, können einen gewaltigen Handelsvorteil erwerben, da sie oftmals preisgeben, wenn die öffentliche Stimmung sich zu nicht aufrecht zu erhaltenden Extrem aufgeschaukelt hat.
Volatilität am Aktienmarkt ist nach Jahrzehnten der Studien bereits gut erforscht. Während die Selbstzufriedenheit heute so hoch ist, dass mehr und mehr Investoren sich selbst täuschen indem sie denken, dass die Volatilität tot ist, werden Contrarians nicht zum Narren gehalten. Zeiträume von abnorm niedriger Volatilität sind immer von ausgleichenden Schwüngen in die Bereiche der sehr hohen Volatilität gefolgt, welche nur durch scharfe Preiseinbrüche hervorgerufen werden können.
Jedoch entfaltet sich die größte Hausse dieses Jahrzehntes bei den Rohstoffen und nicht an den allgemeinen Aktienmärkten. Unglücklicherweise waren Rohstoffe so lange aus der Mode, dass nicht sehr viele Volatilitätsstudien darüber existieren. Als ein Schüler der Märkte, möchte ich die Volatilitätssignatur der wichtigsten Rohstoffe verstehen, weil sie möglicherweise dem scharfsinnigen Beobachter exzellente Handelssignale bieten könnten.
Nach der Einführung einer Aktienvolatilitätsgrundlage beim S&P 500, warf ich letzten Monat einen Blick auf die Silbervolatilität. Interessanterweise und überraschenderweise waren die Ergebnisse nicht wie erwartet. Anders als der Aktienmarkt es immer vorzeigt, also hohe Volatilitäten nahe wichtigen Tiefpunkten und niedrige Volatilität nahe bedeutenden Hochs, war das Profil der Silbervolatilität interessanterweise invertiert. Silber tendiert dazu, in der Nähe von Hochs volatiler und in der Nähe von Tiefs weniger schwankungsfreudig zu sein.
Obwohl es zweifelsfrei unkonventionell und sonderbar ist, war die Signatur der Silbervolatilität zumindest konsistent und daher handelsfähig. Als ein extrem kleiner und rein spekulativer Markt, bewegt sich Silber sehr schnell und wird sehr einfach durch die unberechenbaren Launen der Spekulanten herumgeschubst. Im Eindruck der Invertierung des Volatilitätsprofils von Silber war ich wirklich gespannt zu sehen, wie es bei Gold aussieht.
Gold ist mit Silber verglichen, ein riesiger Markt, obwohl er immer noch viel kleiner ist, als die allgemeinen Aktienmärkte. Und Gold ist ein zeitloser Favorit der Investoren. Somit ist das Verhältnis von Investoren zu Spekulanten viel höher. Investoren tendieren dazu, etwas für lange Zeithorizonte zu halten. Somit sind sie ein moderater Einfluss verglichen mit der endlosen Volatilität, für welche die Spekulanten leben und welche sie aufzuwühlen lieben.
Daher wandte ich anschließend dieselbe Methodik an, welche ich bei Silber angewandt hatte, diese Woche bei Goldvolatilitätstrends an. Die Ergebnisse dieser Studien waren zweifellos aufschlussreich, da Gold in einigen Bereichen ähnlich zu Silber ist, aber nicht um das gleiche Ausmaß. Es ist faszinierend, dass Volatilität sich in verschiedenen Märkten dermaßen unterschiedlich ausprägen kann.
Unsere Charts von dieser Woche messen die Intraday-Volatilität von Gold über das vergangene Jahrzehnt. Intraday-Volatilität ist die prozentuale Preisveränderung bei Gold von einem Handelstag auf den Nächsten, gemessen von Schlusskurs zu Schlusskurs. Es spielt keine Rolle, ob Gold steigt oder fällt, wir befassen uns nur mit der absoluten Größenordnung dieser täglichen Bewegungen. Genau wie bei Silber, sortierten wir diese Bewegungen in Tranchen zu +1%, +2% und +3%.
Diese drei Niveaus der täglichen Volatilität wurden dann über einen "gerollten Monat" gezählt und aufgezeichnet. Da ein durchschnittlicher Monat über 21 Handelstage verfügt, steht im Mittelpunkt dieses Konzepts eines "gerollten Monats" ein 21-Tage-Fenster rund um jeden Handeltag. Dann wird die Anzahl der +1%, +2% und +3% Tage, welche innerhalb von 10 vorher, 10 nachher und am gegebnen Tag auftreten, am Chart erstellt. Das Resultat ist eine Art von Volatilitätsfrequenzverteilung auf der Zeitachse.
Das Volatilitätsprofil von Gold ist einzigartig, in einigen Zügen ähnlich zu dem von Silber, aber nicht ganz so extrem. Es ist sicherlich interessant und wird Goldspekulanten helfen besser zu verstehen, wie Preis-Volatilitäts-Muster auf Grund von Wahrscheinlichkeiten zeitlich besser signalisieren könnten, Long- oder Shortgoldpositionen zu platzieren.
Seit sechs Jahrtausenden wurde Gold nun hoch bewertet, daher wurde überall danach gesucht, es aber nur selten zerstört. Das gesamte jemals geförderte Gold in der Geschichte der Welt beläuft sich auf ungefähr 150.000 Tonnen. Wenn diese Zahl korrekt ist, dann beträgt der Wert des globalen Goldangebots ca. 2.050 Milliarden Dollar. Dies stellt den globalen Silbermarkt vollkommen in den Schatten, wo minimale Lager existieren und die jährliche Nachfrage auf ca. 840 Millionen Unzen, also weniger als sechs Milliarden Dollar zu 7 USD/Unze geschätzt wird.
Mit solch einem massiven Goldangebot, das in den Händen von unzähligen Investoren herumfließt, ist es keine Überraschung, dass Gold viel weniger volatil ist als Silber. Die schiere Größe des Marktes macht es notwendig. Eine Bewegung um einen Dollar bei Gold auf 425 Dollar wandelt sich in eine beachtliche Veränderung von fünf Milliarden Dollar in der "Marktkapitalisierung" des gesamten Weltgoldangebots um. Diese großen täglichen prozentuellen Bewegungen sind, da sie das Schwanzwedeln eines solch großen Kapitalhundes darstellen, beachtlich seltener bei Gold.