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Dürre in den USA könnte Goldnachfrage belasten

30.07.2012  |  Thorsten Proettel
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Verhaltene Aussichten aufgrund von Dürre

Zukünftig ist mit weiterem Gegenwind für den Schmuckmarkt zu rechnen. In mehreren US-Bundesstaaten hat die schwerste Dürre seit 56 Jahren große Teile der Getreideernte vernichtet. Da die USA für rund die Hälfte der weltweiten Maisexporte stehen, hat sich der Preis für die stärkehaltige Feldfrucht innerhalb von einem Monat um etwa 50% erhöht. Aufgrund der Wasserknappheit und Futtermittelverteuerung wurde in den USA mit der Notschlachtung großer Viehbestände begonnen, so dass nach einem vorübergehenden Überangebot am Fleischmarkt später eine Verteuerung wahrscheinlich ist. Von einem Anziehen der Preise wären insbesondere die Schwellenländer betroffen, wo die Ausgaben für Lebensmittel einen großen Anteil an den Gesamtausgaben der Privathaushalte einnehmen.

Die gestiegenen Agrarpreise haben somit das Potenzial, zusätzlich Kaufkraft abzuschöpfen, die auf dem Schmuckmarkt fehlen würde. Hinzu kommt, dass bislang vergleichsweise geringe Niederschlagsmengen in Indien eine verhaltene Ernte und damit niedrige landwirtschaftliche Einkommen befürchten lassen.

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Notenbanken weiterhin auf der Käuferseite aktiv

Nach Angaben des World Gold Councils waren auch im 2. Quartal dieses Jahres wieder einige Notenbanken auf der Käuferseite des Marktes aktiv. Die Währungshüter Russlands, Mexikos und Kasachstans wiesen erneut höhere Bestände aus. Den größte Zuwachs verzeichneten die Philippinen mit einem Plus von knapp 36 Tonnen. Der asiatische Inselstaat kauft Gold aus lokaler Förderung auf, um es gegebenenfalls später mit Gewinn abstoßen zu können. Sri Lanka, das ebenfalls aktiver Goldtrader ist, verringerte seine Bestände geringfügig.

Dagegen ist der Zuwachs der Goldbestände der türkischen Notenbank in Höhe von mehr als 40 Tonnen nicht auf eine Zunahme der tatsächlichen Währungsreserven zurückzuführen. Vielmehr handelt es sich um Mindestreserveleistungen türkischer Geschäftsbanken, die neuerdings auch mit Gold beglichen werden dürfen.

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Einflussfaktoren QE 3 und Charttechnik

Die Entwicklung des Goldpreises wurde in den letzten Monaten von der Erwartung einer neuen geldpolitischen Lockerung durch die US-Zentralbank Fed ("QE 3") beeinflusst. Gold als eine Art Gegenwährung zu Papiergeldsystemen würde von dem Anwerfen der Notenpressen profitieren. Entsprechend negativ quittierten die Märkte wiederholt Äußerungen von Fed-Chef Bernanke, wonach ein QE 3 zwar möglich, aktuell aber nicht notwendig sei. Die an dieser Stelle schon in der Vergangenheit thematisierte charttechnische Kompressionsformation aus sinkender Trendlinie und horizontaler Unterstützung bei rund 1.520 USD spielt vor allem für kurzfristig orientierte Marktteilnehmer eine Rolle.

Ein Bruch der Unterstützung würde Stopploss-Verkäufe auslösen und außerdem Trader zu Short-Spekulationen einladen. In den Sommermonaten Juni und Juli hat sich der Goldpreis jedoch am oberen Ende des Dreiecks etabliert und momentan scheinen die Notierungen der von uns aus fundamentalen Gründen favorisierten allmähliche Bewegung nach oben zu folgen.

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