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Gold-Futures: Commitment of Traders Report (CoT) (Teil 4)

03.08.2012  |  Adam Hamilton
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Außerdem kam es einige Male zu Ausbrüchen unter den Support. Der erste dieser Ausbrüche fand in der Aktienpanik 2008 statt, in der sogar Gold von der Angstwelle erfasst wurde. Nicht einmal Gold war in diesem Sell-Off gut genug, denn alle wollten ausschließlich Cash. Die Reise des OI in Gold unter seinen Support war jedoch nur von kurzer Dauer. Das OI stieg schon bald und kehrte im Jahre 2009, als der Goldpreis sich erholte, zu seinem ursprünglichen Trend zurück.

Momentan liegt das OI in Gold-Futures erneut unter dem Support des Aufwärtstrends. Ende April erreichte das OI sogar ein neues Rekord-Tief seit September 2009, als Gold bei 955 USD gehandelt wurde. Auch wenn Futures-Händler seitdem für einen Zuwachs gesorgt haben, ist das OI im Vergleich zu den Vorjahren momentan relativ gering. Dieses Phänomen hat sich im Laufe des Goldbullenmarktes als äußerst bullisch erwiesen.

Ich habe die OI-Tiefstwerte im Chart anhand von roten Säulen hervorgehoben. Wenn das OI bis auf seinen Support oder sogar unter diesen fällt, ist dies oft der Beginn neuer Aufschwünge. Wenn Gold-Futures-Händler sehr bärisch gestimmt sind und das Handtuch werfen, geht der Goldpreis von einer Korrektur oder Konsolidierung zu einem Aufschwung über.

Anfang August 2005 fiel das OI in Gold-Futures auf 244 000 Kontrakte. Seit 2003 hatte sich Gold zwischen 400 und 450 USD bewegt. Nach jeder langen Konsolidierung, einer Seitwärtsbewegung ohne neue Höchstwerte, kapitulieren Händler und ergreifen die Flucht. Wie Sie jedoch im Chart sehen können, erlebte Gold schon bald eine enorme Rally und erholte sich von den Werten der jährlichen Sommerflaute, sodass er bis Mai 2006 auf ungefähr 700 USD stieg.

Die Sommerflaute ist derzeit von besonderer Bedeutung. Globale Goldnachfrageschübe sind von einkommensspezifischen und kulturellen Faktoren abhängig, die immer zur gleichen Zeit des Jahres auftauchen. Der einzige Zeitraum ohne wesentliche Nachfrageschübe sind die Sommermonate, in denen der Goldpreis eine Seitwärtsbewegung erlebt. In dieser Zeit des Jahres driftet der Goldpreis meist seitwärts und sorgt für eine allgemeine Kapitulation.

Im Anschluss an die Sommerflaute beginnt Ende Juli oder Anfang August die Herbst-Rally des Goldpreises. Händler, die gegen den Strom schwimmen und Ende des Sommers zu geringen Preisen kaufen, wenn alle anderen bereits das Handtuch geworfen haben, werden meist in der anschließenden, starken Saison für Gold reichlich belohnt. Wenn in diesem Zeitraum auch andere Faktoren bullisch sind, wie beispielsweise das OI in Gold-Futures, stehen die Chancen einer beachtlichen Gold-Rally unglaublich gut.

Die Goldpreiskorrektur im Anschluss an das Mai-Hoch 2006 führte zu einem Zusammenbruch des OI, als die Futures-Händler in Scharen die Flucht ergriffen. Der wöchentliche Goldpreis fiel zurück unter 565 USD, als das OI seinen Support erreichte. Auch wenn dies saisonal gesehen kein guter Zeitpunkt zum Kauf war, erholte sich Gold dennoch und stieg auf neue Höchstwerte, nachdem sich das OI seinem Support näherte. Das nächste Tief fand erst wieder im August 2007 statt, ein guter Zeitpunkt, um zu kaufen.

Genau zu dem Zeitpunkt, als Gold-Futures-Händler das Handtuch warfen und nach anderen Investitionsmöglichkeiten Ausschau hielten, begann der Goldpreis, neue Bullenmarkthöchstwerte zu erklimmen. So stieg der wöchentliche Goldpreis von ungefähr 655 bis auf 950 USD im Februar 2008. Wieder einmal waren es die mutigen Querdenker, die zu jenem Zeitpunkt long gingen, als die Futures-Händler aufgaben, die reichlich belohnt wurden. Ende des Jahres 2008 vernichtete die Aktienpanik jeden Funken Optimismus.

Auch wenn der säkulare Support des OI in Gold-Futures einer derartigen Angstwelle nicht standhielt, fanden das OI-Tief und das Goldpreistief fast zum selben Zeitpunkt statt. Bis Dezember 2008 fiel das OI auf 261 000 Kontrakte, als der Goldpreis bei 775 USD lag. Ein beachtlicher Goldpreisaufschwung hatte jedoch gerade begonnen, in dem der Goldpreis letztendlich bis auf 1400 USD stieg, was bis Dezember 2010 ein nominales Rekordhoch darstellte. Die Futures-Händler trafen die falsche Entscheidung, als sie die Flucht ergriffen.

Anfang 2011 führte eine Korrektur erneut zu einem Rückgang des OI, als die Futures-Händler wieder einmal aufgaben. Der Goldpreis stieg von Februar 2011 von ungefähr 1340 USD bis auf nahezu 1880 USD im September 2011. Wie Sie sehen können, ist es ein guter Zeitpunkt, auf steigende Goldkurse zu spekulieren, wenn die Gold-Futures-Händler das Handtuch werfen und das OI auf seinen Support oder unter diesen fällt. Kaufen Sie, wenn die Futures-Händler sich weigern, zu kaufen.

Das OI in Gold-Futures lag kürzlich fast genauso weit unter dem Support wie Ende des Jahres 2008 in Zeiten der Aktienpanik. Seit Bullenmarktbeginn erreichte das OI zu diesem Zeitpunkt zum ersten Mal seit Bullenmarktbeginn mehrjährige Tiefstwerte. Nachdem die Futures-Händler zu den Ausgängen stürmten, kam es zum größten Goldpreisaufschwung seit Bullenmarktbeginn. Querdenker wie unsere Abonnenten haben ein Vermögen verdient.

Wird es in den kommenden Monaten zu einem Aufschwung ähnlichen Ausmaßes kommen? Wahrscheinlich ja, denn wie die Zahlen beweisen, kam es in der Vergangenheit immer zu Goldpreisaufschwüngen, wenn Gold-Futures-Händler der Verzweiflung nahe waren. Das derzeit im Verhältnis zu den Vorjahren geringe OI deutet auf ein Stimmungstief hin. Dieser Pessimismus veranlasst alle kurzfristigen Verkäufer dazu, zu verkaufen, wodurch nur noch Käufer verbleiben. Somit markiert diese Situation den Ausgangspunkt für große Aufschwünge.




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