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USA: Wachstumsbeschleunigung lässt auf sich warten

15.10.2010  |  Carsten Klude
USA: Wachstumsbeschleunigung lässt auf sich warten - Schwacher US-Dollar kein Allheilmittel

Im zweiten Quartal 2010 ist die US-Wirtschaft um 1,7% gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Das hört sich zwar zunächst nach einem durchaus zügigen Wachstumstempo an, allerdings ist es in den USA üblich, Quartalsveränderungen auf das Gesamtjahr hochzurechnen. Nach europäischen Maßstäben betrug die Veränderung gegenüber dem Vorquartal lediglich rund 0,4%. Bei den Frühindikatoren zum verarbeitenden Gewerbe deutet sich an, dass die Wachstumsdynamik in den USA gering bleibt.

Der Einkaufsmanagerindex des "Institute for Supply Management" (ISM), einer der wichtigsten US-Frühindikatoren, ist zuletzt auf einen Stand von unter 55 Punkten gefallen. Die vom Institut befragten Einkaufsmanager signalisieren zwar immer noch, dass die Wirtschaft wächst, doch lag der ISM-Index im zweiten Quartal im Mittel bei 58,8 Punkten. Auch wenn der Einkaufsmanagerindex in der Vergangenheit nicht immer akkurat Veränderungen in der BIP-Wachstumsrate vorweggenommen hat, so deuten diese Werte doch auf eine anhaltende Abschwächung des Wirtschaftswachstums hin.

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Zudem erwarten wir, dass der ISM-Einkaufsmanagerindex zunächst weiter fallen wird. Denn die von den lokalen US-Notenbanken ermittelten Aktivitätsindizes deuten ebenfalls an, dass die wirtschaftliche Dynamik nachlässt. Und eine Schätzung des ISM-Index auf der Basis der Notenbankindizes aus New York, Philadelphia und Chicago ergibt, dass der ISM eigentlich noch einmal um rund zwei Punkte niedriger liegen müsste. Und auch die Subkomponenten des Index geben keinen Anlass für einen besonders optimistischen Ausblick. Denn die befragten Einkaufsmanager gaben an, dass die Neuaufträge gegenüber dem Vormonat nur noch leicht zugenommen haben, und gleichzeitig vermehrt Lagerbestände aufgebaut worden sind. Hält dieser Trend bei den Unternehmen an, dann sind weitere Rückgänge des ISM-Index und der wirtschaftlichen Aktivität wahrscheinlich.

Besonders die Lage am US-Arbeitsmarkt bleibt angespannt. Die Arbeitslosenquote liegt auf einem für amerikanische Verhältnisse hohen Niveau von 9,6%, und es sind immer noch etwa 7,5 Millionen Arbeitnehmer weniger beschäftigt, als zum Beginn der Finanzkrise.

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