Günstig kaufen, teuer verkaufen. Haben Sie den Mut? - Louis James
17.08.2012 | The Gold Report
Es ist so verdammt einfach, dass nur wenige Investoren es tatsächlich auch hinbekommen: Günstig kaufen und teuer verkaufen. Die manischen Markthochs und -tiefs sind eigentlich positiv für all jene Investoren, die die Disziplin des günstig Kaufens und teuer Verkaufens beherrschen, so Louis James, Chefredakteur des International Speculator and Casey Investment Alert. In diesem Exklusivinterview mit dem Gold Report rät James den Lesern, sich nicht der Illusion des perfekten Markt-Timings hinzugeben. Er verrät, dass er wertvolle Edelmetall-Unternehmen in eigentlich verrufenen Gebieten in Mexiko und China findet.
The Gold Report: In einem vor Kurzem bei Casey Research erschienenen Artikel richteten Sie folgende Frage an die Investoren: Sind Sie mutig genug, günstig zu kaufen? Es ist schwer, ein echter Antizykliker zu sein und den Mumm zu haben, zu kaufen, wenn alle anderen verkaufen. Können Sie also allen Lesern, die angesichts der heutigen Marktbedingungen Bestätigung und Zuspruch brauchen, einen Leitfaden für das Vorgehen an den Märkten geben?
Louis James: Also: Es gibt gute Nachrichten und schlechte Nachrichten. Aber für komplette Beruhigung und Bestätigung können die nicht sorgen. Ganz gleich, wie stark eine Position schon gefallen ist: Erst wenn sie auf null fällt, kann sie nicht mehr weiter sinken. Und genau aus diesem Grund, und das ist wohl die gute Nachricht, übertreiben die Märkte in der Regel auch. Sie sind volatil. Sie schwanken. Sie werden manisch, wenn die Kurse zu stark steigen, und sie werden depressiv, wenn die Kurs zu stark fallen. Das ist wiederum gut für alle, die Kaufdisziplin haben.
Also: Wann ist richtige Zeit, zu kaufen? Die Antwort: Es gibt keine richtige Zeit. Versuchen Sie es am Markt nicht mit der perfekten Ein- oder Ausstiegszeit, dem perfekten Timing. Beim diesem Spiel sehen die meisten dumm aus. Suchen Sie nach Werten. Wenn Sie eine bestimmte Aktie zu einem Preis von 1 $ schon im Vorfeld gerne besitzen wollten, und diese Aktie jetzt nur 0,50 $ kostet - dann ist das eine tolle Kaufgelegenheit. Könnte sie weiter fallen? Ja. Aber sie kann auch steigen, zudem ist sie ein besseres Geschäft, als zum Zeitpunkt, als sie Ihnen positiv auffiel. Wenn Sie ihre Aktien unter Wert-Gesichtspunkten auswählen, steigen zudem Ihre Chancen, dass Sie zu dem ersten Gewinnern gehören - ganz gleich, ob die Aktie noch einmal fällt, bevor sie schließlich steigt.
Ich sage es wirklich ungern, aber es gibt wirklich einen Grund, warum es so schwer ist, günstig zu kaufen und teuer zu verkaufen: Es ist so logisch. Es ist so einfach. Doch den meisten Menschen fällt die Umsetzung einfach so schwer.
The Gold Report: Der Fondsmanager Adrian Day schlug vor Kurzem in einem Interview vor, die Anleger sollten doch qualitativ hochwertige Juniors kaufen und diese einfach halten - auch wenn es sechs schmerzhafte Monate dauern könnte, bis sich die Dinge bewegen. Wie lange müssten die Investoren Ihrer Meinung nach den Kopf einziehen bevor diese, wie Sie sagten, "blöden Kurse" endlich der Vergangenheit angehören?
Louis James: Ich habe nur gesagt, dass man sich nicht am Markt-Timing versuchen sollte. Sollten also noch sechs schmerzhafte Monate vor uns liegen, dann lautet die eigentliche Frage: Warum sollte ich heute kaufen? Und die Antwort ist, dass wir gar nicht wissen, ob sechs schmerzhafte Monate vor uns liegen. Die globale Wirtschaftssituation ist von einer wirbelnden Schar Schwarzer Schwäne umgeben. Welcher dieser Schwäne wird zuerst an Land kommen und die Situation ins Wanken bringen? Das könnte jeder sein, und es könnte schon morgen geschehen. Deswegen sollte man auch nicht erst sechs Monate oder eine andere zu erwartende Anzahl von Monaten warten. Die Dinge können sich sehr schnell sehr deutlich verändern; und die Kurse bestimmter Vermögensanlagen könnten wieder steigen - gerade die Edelmetallpreise.
The Gold Report: Bei Ihren Besichtigungsterminen auf Bergbauprojekten kommen Sie durch die ganze Welt. Gibt es bestimmte Länder, die aufgrund falsch eingeschätzter Risikoprofile übersehen werden?
Louis James: Natürlich ist es Klasse, Dinge in Ontario und Quebec zu kaufen, wo man sich sehr sicher fühlt, aber man zahlt auch einen Aufschlag dafür. Wo sich jeder sicher fühlt, ist es natürlich auch schwer, günstig zu kaufen.
Allerdings gibt es keinen Ort auf der Welt, selbst nicht in Kanada, wo sich die Dinge nicht ganz plötzlich auch verändern könnten. Selbst in Quebec wurden die Royalties vor einer Weile angehoben. Mit sowas muss man rechnen. Wenn Bergbauunternehmen Geld machen, will auch der Staat ein größeres Stück vom Kuchen. Das kann überall passieren.
Es gibt aber auch Länder, in denen extrem hohe Risiken herrschen und wo sich die Situation sichtlich verschlechtert. Argentinien wäre so ein Land, was sehr traurig ist, weil das Land enorme mineralische Vorkommen zu bieten hat. Das Positive ist wiederum, dass die Regeln für den Bergbau- und Mineraliensektor dort größtenteils in den Hoheitsbereich der Provinzen fallen, und einige Provinzen sind hier besser als andere. Abhängig vom persönlichen Temperament könnten sich hier Gelegenheiten bieten. Sollte die Lage vor Ort einbrechen, könnten sich sogar großartige Gelegenheiten ergeben, was das Einsammeln billiger Aktien in diesem Sektor angeht. Hier würde ich allerdings lieber warten und nicht verfrüht handeln.
The Gold Report: In einem vor Kurzem bei Casey Research erschienenen Artikel richteten Sie folgende Frage an die Investoren: Sind Sie mutig genug, günstig zu kaufen? Es ist schwer, ein echter Antizykliker zu sein und den Mumm zu haben, zu kaufen, wenn alle anderen verkaufen. Können Sie also allen Lesern, die angesichts der heutigen Marktbedingungen Bestätigung und Zuspruch brauchen, einen Leitfaden für das Vorgehen an den Märkten geben?
Louis James: Also: Es gibt gute Nachrichten und schlechte Nachrichten. Aber für komplette Beruhigung und Bestätigung können die nicht sorgen. Ganz gleich, wie stark eine Position schon gefallen ist: Erst wenn sie auf null fällt, kann sie nicht mehr weiter sinken. Und genau aus diesem Grund, und das ist wohl die gute Nachricht, übertreiben die Märkte in der Regel auch. Sie sind volatil. Sie schwanken. Sie werden manisch, wenn die Kurse zu stark steigen, und sie werden depressiv, wenn die Kurs zu stark fallen. Das ist wiederum gut für alle, die Kaufdisziplin haben.
Also: Wann ist richtige Zeit, zu kaufen? Die Antwort: Es gibt keine richtige Zeit. Versuchen Sie es am Markt nicht mit der perfekten Ein- oder Ausstiegszeit, dem perfekten Timing. Beim diesem Spiel sehen die meisten dumm aus. Suchen Sie nach Werten. Wenn Sie eine bestimmte Aktie zu einem Preis von 1 $ schon im Vorfeld gerne besitzen wollten, und diese Aktie jetzt nur 0,50 $ kostet - dann ist das eine tolle Kaufgelegenheit. Könnte sie weiter fallen? Ja. Aber sie kann auch steigen, zudem ist sie ein besseres Geschäft, als zum Zeitpunkt, als sie Ihnen positiv auffiel. Wenn Sie ihre Aktien unter Wert-Gesichtspunkten auswählen, steigen zudem Ihre Chancen, dass Sie zu dem ersten Gewinnern gehören - ganz gleich, ob die Aktie noch einmal fällt, bevor sie schließlich steigt.
Ich sage es wirklich ungern, aber es gibt wirklich einen Grund, warum es so schwer ist, günstig zu kaufen und teuer zu verkaufen: Es ist so logisch. Es ist so einfach. Doch den meisten Menschen fällt die Umsetzung einfach so schwer.
The Gold Report: Der Fondsmanager Adrian Day schlug vor Kurzem in einem Interview vor, die Anleger sollten doch qualitativ hochwertige Juniors kaufen und diese einfach halten - auch wenn es sechs schmerzhafte Monate dauern könnte, bis sich die Dinge bewegen. Wie lange müssten die Investoren Ihrer Meinung nach den Kopf einziehen bevor diese, wie Sie sagten, "blöden Kurse" endlich der Vergangenheit angehören?
Louis James: Ich habe nur gesagt, dass man sich nicht am Markt-Timing versuchen sollte. Sollten also noch sechs schmerzhafte Monate vor uns liegen, dann lautet die eigentliche Frage: Warum sollte ich heute kaufen? Und die Antwort ist, dass wir gar nicht wissen, ob sechs schmerzhafte Monate vor uns liegen. Die globale Wirtschaftssituation ist von einer wirbelnden Schar Schwarzer Schwäne umgeben. Welcher dieser Schwäne wird zuerst an Land kommen und die Situation ins Wanken bringen? Das könnte jeder sein, und es könnte schon morgen geschehen. Deswegen sollte man auch nicht erst sechs Monate oder eine andere zu erwartende Anzahl von Monaten warten. Die Dinge können sich sehr schnell sehr deutlich verändern; und die Kurse bestimmter Vermögensanlagen könnten wieder steigen - gerade die Edelmetallpreise.
The Gold Report: Bei Ihren Besichtigungsterminen auf Bergbauprojekten kommen Sie durch die ganze Welt. Gibt es bestimmte Länder, die aufgrund falsch eingeschätzter Risikoprofile übersehen werden?
Louis James: Natürlich ist es Klasse, Dinge in Ontario und Quebec zu kaufen, wo man sich sehr sicher fühlt, aber man zahlt auch einen Aufschlag dafür. Wo sich jeder sicher fühlt, ist es natürlich auch schwer, günstig zu kaufen.
Allerdings gibt es keinen Ort auf der Welt, selbst nicht in Kanada, wo sich die Dinge nicht ganz plötzlich auch verändern könnten. Selbst in Quebec wurden die Royalties vor einer Weile angehoben. Mit sowas muss man rechnen. Wenn Bergbauunternehmen Geld machen, will auch der Staat ein größeres Stück vom Kuchen. Das kann überall passieren.
Es gibt aber auch Länder, in denen extrem hohe Risiken herrschen und wo sich die Situation sichtlich verschlechtert. Argentinien wäre so ein Land, was sehr traurig ist, weil das Land enorme mineralische Vorkommen zu bieten hat. Das Positive ist wiederum, dass die Regeln für den Bergbau- und Mineraliensektor dort größtenteils in den Hoheitsbereich der Provinzen fallen, und einige Provinzen sind hier besser als andere. Abhängig vom persönlichen Temperament könnten sich hier Gelegenheiten bieten. Sollte die Lage vor Ort einbrechen, könnten sich sogar großartige Gelegenheiten ergeben, was das Einsammeln billiger Aktien in diesem Sektor angeht. Hier würde ich allerdings lieber warten und nicht verfrüht handeln.