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Wie verhält sich der Goldpreis in der Börsenbaisse?

27.08.2012  |  Adam Hamilton
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Sogar zwölf Jahre nachdem er zum ersten Mal die 1500-Marke erreichte, hat der SPX immer noch keinen neuen Höchstwert erlebt. Dies hat weitreichende Konsequenzen für Investoren. Wir haben höchstens vier Jahrzehnte Zeit für unsere Vermögensbildung, ungefähr von unserem 25. bis zu unserem 65. Lebensjahr. Daher kann es passieren, dass Investoren durch ihre Unachtsamkeit in säkularen Baissen die Hälfte dieses Investitionszeitraums verlieren. An den Börsen kommt es nicht nur zu einer Seitwärtsbewegung, sondern dank der Inflation auch zu einem Rückgang der Kaufkraft.

Ein Buy-and-Hold-Investor, der Anfang 2000 als Inbegriff der Weisheit galt, hat nach über einem Jahrzehnt immer noch keinen Gewinn gemacht. Das ist eine wahre Verschwendung! Übrigens habe ich bereits im Jahr 2001 begonnen, unsere Investoren vor dem Risiko einer 17 Jahre dauernden Seitwärtsbewegung zu warnen. Ich empfahl unseren Lesern, in Gold zu investieren, das sich nach einem mehrere Jahrzehnte dauernden Bärenmarkt nicht gerade an Beliebtheit erfreute.

Der Goldbärenmarkt erlebte sein Tief zu Beginn des Jahres 2001, wobei Gold bereits auf seinen säkularen Bullenmarkt hinarbeitete. Von April 2001 bis zum Goldhoch im August 2011 stieg der Goldpreis um beeindruckende 638 Prozent. Der SPX hingegen fiel um 2 Prozent. Wenn wir einmal ganz ehrlich sind, hat sich Gold seit Beginn der Börsenbaisse als beste Investitionsmöglichkeit erwiesen.

Auch wenn Gold klugen Investoren wie unseren Abonnenten in den vergangenen zehn Jahren ein Vermögen bescherte, während Mainstream-Investoren keinen Gewinn erzielten, ist es nicht der säkulare, sondern der zyklische Aspekt, der uns heute interessieren soll. Die Seitwärtsbewegung in der säkularen Börsenbaisse wird von einem Wechsel aus zyklischen Bären- und Bullenmärkten bestimmt. Nachdem zyklische Bärenmärkte die Aktienpreise halbieren, werden sie anschließend von zyklischen Bullenmärkten verdoppelt.

Wie Sie im Chart erkennen können, hat der aktuelle säkulare Bärenmarkt seit 2000 zwei zyklische Baissen (mit Rot hervorgehoben) und zwei zyklische Haussen erlebt. Die Baissen haben den SPX bis auf einen Wert von 750 in die Nähe seines säkularen Supports gedrückt. Dieser Wert entspricht ungefähr 50 Prozent der vorhergehenden Hausse-Höchstwerte. Die Haussen haben die Aktienpreise nach oben katapultiert, sodass der SPX bis auf seine Resistance von 1500 stieg. Demzufolge bestimmen zyklische Bären- und Bullenmärkte die Handelsspanne der säkularen Baisse.

In der ersten zyklischen Baisse von März 2000 bis Oktober 2002 musste der SPX 49,1 Prozent einbüßen. Obwohl der säkulare Goldbullenmarkt erst zu Mitte der Börsenbaisse begann, stieg der Goldpreis um 12,6 Prozent. Der Goldbullenmarkt wurde in erster Linie von der ersten zyklischen Börsenbaisse ausgelöst.

Nachdem der SPX im Oktober 2002 bei 750 Punkten lag, erlebte der SPX einen neuen zyklischen Bullenmarkt. Bis Oktober 2007 stieg der SPX letztlich um 101,5 Prozent. Angesichts der starken Aktienpreise hätte der Goldpreis eigentlich fallen müssen, nicht wahr? Sicherlich wandten sich Investoren von Gold ab, um nach Mainstream-Investitionen Ausschau zu halten. Entgegen dieser Annahme überholte Gold den SPX und stieg um 130,0 Prozent!

Der zweite zyklische Bärenmarkt der säkularen Börsenbaisse begann im Oktober 2007. Es handelte sich jedoch um keine gewöhnliche Baisse, denn sie gipfelte letztendlich in einer äußerst seltenen Börsenpanik. Während der SPX 56,8 Prozent bis zum März-Tief im 2009 fiel, stieg der Goldpreis um 24,8 Prozent. Auf die Performance des Goldpreises in jedem dieser zyklischen Baissen komme ich später ausführlicher zurück, da sie wirklich beeindruckend war.

Anschließend stieg der SPX im zweiten zyklischen Bullenmarkt der säkularen Baisse um 109,7 Prozent bis zum April-Hoch 2012. Auch wenn Gold den SPX nicht noch einmal überholte, stieg der Goldpreis in diesem Zeitraum um 82,1 Prozent. Gold ist seit Beginn der säkularen Börsenbaisse die Anlage schlechthin gewesen, denn der Goldpreis stieg sowohl in Bären- als auch in Bullenmärkten.

Trotz der Tatsache, dass die Goldinvestitionsnachfrage in zyklischen Börsenbaissen steigt, wenn die Kurse an den Börsen fallen, ist Ihnen sicherlich aufgefallen, dass der Goldpreisverlauf in zyklischen Baissen schlechter war als in zyklischen Haussen. Warum? Wegen der Marktstimmung. Die Börsen werden stark von der Stimmung von Investoren, Spekulanten und der breiten Masse beeinflusst. Die Performance des SPX entscheidet im Grunde sogar über die Präsidentschaftswahlen.

Zyklische Börsenbaissen ziehen die Stimmung der Händler natürlich nach unten. Mit zunehmendem Kapitalverlust wird auch die Stimmung immer schlechter, wodurch Spekulanten immer weniger bereit sind, Risiken in Kauf zu nehmen. Leider überträgt sich dies auch auf Gold, das von den meisten Mainstream-Händlern immer noch als hochspekulative Anlage betrachtet wird. Diese veraltete Ansicht ist angesichts des seit einem Jahrzehnt dauernden Goldbullenmarktes nicht gerechtfertigt.

Während die Investitionsnachfrage nach Gold in Börsenbaissen also wächst, schwindet die Spekulationsnachfrage. Das große Geld wird entweder durch die fallenden Aktienpreise vernichtet oder in Bargeldform sowie US-Bundesanleihen versteckt. Die von den Börsenbaissen hervorgerufene niedergeschlagene Stimmung hat weitreichende Folgen für die Spekulationsnachfrage. Ohne Spekulanten, die gelegentlich große Summen auf Gold setzen, kann die Investitionsnachfrage allein nicht für schnelle Gewinne sorgen.




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