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Wie verhält sich der Goldpreis in der Börsenbaisse?

27.08.2012  |  Adam Hamilton
- Seite 3 -
Wenn man sich die einzelnen zyklischen Börsenbaissen genauer ansieht, kann man zweifellos erkennen, wann sich die Angstwellen an den Börsen auf Gold übertrugen. Im folgenden Chart sehen Sie den ersten zyklischen Bärenmarkt der säkularen Börsenbaisse des letzten Jahrzehnts, der von März 2000 bis Oktober 2002 dauerte. Auch wenn der SPX die Hälfte seines Wertes verlor, was einen enormen Verlust für Buy-and-Hold-Investoren darstellte, kletterte Gold um ein Achtel nach oben, auch wenn sein säkularer Bullenmarkt noch nicht einmal richtig begonnen hatte.

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Es ist erstaunlich, dass Gold kurz nach dem ersten ernsthaften Sell-Off des säkularen Bärenmarktes ein Tief erlebte. Da der SPX Werte erreichte, die die meisten Aktieninvestoren vom mehrere Jahrzehnte dauernden säkularen Bullenmarkt nicht gewohnt waren, kam es zu einem erneuten Kapitalzufluss in Gold. Investoren suchten nach einer Investitionsalternative und einige Querdenker wie ich sprachen von einem massiven neuen säkularen Rohstoffbullenmarkt.

Der anfängliche Aufwärtstrend des Goldpreises in den Jahren 2001 und 2002 war generell ausgeprägter, wenn an der Börse ein bescheidener Sell-Off stattfand. Auch wenn das Ausmaß der zyklischen Baissen in den Charts drastisch wirkt, sollten Sie bedenken, dass sich ein Bärenmarkt über mehrere Jahre hin entwickelt. Aus diesem Grund ist die Angst an den Börsen meist nicht besonders groß. Der allmähliche Abwärtstrend gibt den umkämpften Aktieninvestoren reichlich Zeit, Kapital in den günstigen Goldmarkt zu investieren.

Mitte des Jahres 2002, als die Börsenbaisse an Fahrt gewann und sich ihrem Höhepunkt näherte, stieg die Angst ins Unermessliche. Gold knickte in diesen besonders starken Sell-Offs ein. Dies dient uns als wichtige Lektion für die nächste zyklische Börsenbaisse. Auch wenn es vorkommt, dass der Goldpreis proportional zu den fallenden Aktienpreisen steigt, können große Sell-Offs eine solch große Angst verbreiten, dass Investoren vorübergehen die Flucht ergreifen. Alle weichen auf Bargeld und US-Staatsanleihen aus, bis die Angst schwindet.

Es kann wie beispielsweise in der Aktienpanik 2008 vorkommen, dass die Angst an den Börsen so extrem ist, dass sie sich auch auf Gold überträgt. Verstehen Sie mich also nicht falsch. Der Goldpreis steigt zwar für gewöhnlich in Börsenbaissen, aber das heißt nicht, dass es ein leichter Weg zum Ziel ist. Sowohl Investoren als auch Spekulanten müssen auf Zeiten hoher Goldvolatilität vorbereitet sein, in denen der Goldpreis einknicken oder fallen kann, wenn die Angst an den Aktienmärkten groß genug ist.

Sie haben also die Wahl zwischen dem Verlust der Hälfte Ihres Kapitals durch die fallenden Aktienpreise, dem Kaufkraftverlust durch die Inflation, wenn Sie Ihr Kapital in Bargeldform aufbewahren oder dem Gewinn von ungefähr einem Achtel durch Gold. Sie müssen sich nur auf eine gelegentlich negative Volatilität des Goldpreises einstellen. Bleiben Sie einfach ruhig, wenn Gold von den rasant fallenden Aktienpreisen beeinträchtigt wird, da es sich meist nur um eine vorübergehende Anomalie handelt.

Auch im zweiten zyklischen Bärenmarkt der säkularen Baisse, der von Oktober 2007 bis März 2009 dauerte und schließlich in der Aktienpanik gipfelte, stieg Gold generell und wurde gelegentlich von der Angstwelle an den Börsen beeinträchtigt. Angesichts des Ausmaßes der Panik ging es Gold relativ gut. Sogar in den schlimmsten Börsenbaissen stieg der Goldpreis.

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Nach ihrem Hoch Ende 2007 erlebten die Börsen einen Rückgang und der Goldpreis einen dramatischen Anstieg. Zu Beginn einer Börsenbaisse gehen fast alle davon aus, dass es sich nur um einen kurzen Preisrückzug oder eine Korrektur handelt, sodass die Angst nicht besonders hoch ist. Als der SPX Anfang 2008 nach unten driftete, erreichte Gold ein nominales Rekordhoch. Kurz darauf stieg der SPX vorübergehend und als der SPX erneut fiel, stieg der Goldpreis.




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