Gold, Fiat und Eliten
02.11.2010 | Clive Maund
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Die mittleren und unteren Klassen dachten vor wenigen Jahren noch, sie könnten sich zu den "Wohlhabenden" zählen, weil der Wert ihrer Häuser derart stieg und weil sie Doppelgaragen, Tischplatten aus Granit und Flachbildschirme besaßen. Sie brachten sich aber nur in eine Situation, in der man sie ausnehmen würde, sobald das Pendel in die andere Richtung schwang. Die Eliten betrachten die mittleren und niederen Klassen ganz so, wie sie Schafe oder Rindvieh betrachten. Sie gelten als unwissender Pöbel, der manipulierbar ist, um deren opulenten Lebensstil zu stützen und zu stärken, herangezüchtet mit berechenbaren Denkprozessen werden sie von den Medien kontrolliert. Immer wenn es ihnen gelingt, eine bestimmte Kapitalmenge kollektiv anzusammeln, wird sie ihnen systematisch entzogen. Aktuell passiert das am amerikanischen Immobilienmarkt, und es wird auch in den Tiefen der kommenden Depression passieren, wenn Wohnbesitz buchstäblich wertlos wird und Millionen Menschen ihres Wohnbesitzes enteignet werden. An diesem Punkt kommen die Eliten ins Spiel und kaufen große Teile des kommerziellen und privaten Immobilien- und Grundstücksbesitzes für einen Bruchteil des ursprünglichen Preises auf. Und Millionen ehemaliger Eigenheimbesitzer werden nur noch die Wahl zwischen einer Zeltstadt haben oder der Rückkehr in die alten Häuser - diesmal als zahlende Mieter (kennen Sie eigentlich die Börsenkürzel für Unternehmen, die Zelte herstellen?).
Das ist auch der Grund, warum Sparer und besonnen Handelnde in den USA so hart bestraft werden - man will keine Menschen, die Kapital und die Macht zur Selbstbestimmung ansammeln; man will, dass sie ihr Geld draußen ausgeben, damit im unternehmerischen Interesse noch größere Profite generiert werden können. Also lässt man die Zinssätze in Grund und Boden sinken (was wiederum bei den extrem profitablen Carry-Trade-Geschäften hilfreich ist), und sie ermuntern den kleinen Mann, sich bis zum Hals zu verschulden. Die später erhöhten Zinssätze können später als Instrument dienen, den kleinen Mann aus seinem Haus zu werfen.
Hört sich das zu zynisch an oder so, als sei der Verfasser überempfindlich und komplexbehaftet? Hören Sie: Ich bin nur der stille Beobachter, und für mich hat der ganze Ablauf etwas Düsterkomisches. Wir erleben hier nichts anderes, als die menschliche Natur in Aktion. Sind wir doch mal ehrlich: Wären Sie in der Position dieser Elitemenschen und wären Sie im sicheren Wissen aufgewachsen, sie seien ein exaltiertes und höhergestelltes Wesen, Sie würden wahrscheinlich ganz genauso sein, oder? Ich möglicherweise schon - außer ich wäre Angelina Jolie, klar.
Elitäre Individuen, die sich zufälligerweise zur Lektüre dieses Artikels herabgelassen haben, könnten dieses Lied enorm unterhaltsam finden (Danke, Ihre Exzellenz).
Um die schneller drehende Fiat-Abwärtsspirale besser verstehen zu können, ist es im Folgenden sehr wichtig, Abstand von den gewöhnlichen Wechselkurspaaren und dem Dollar-Index-Chart zu nehmen und sich den einzelnen Währungen im Verhältnis zu echtem Geld - sprich Gold - zuzuwenden. Gold ist "echtes Geld", dessen Angebot begrenzt ist und das nicht durch andere Verpflichtungen belastet ist. Es funktioniert daher als wahres Barometer des (schwindenden Wertes) einer Währung.
Als ein Beispiel sei unten der Schweizer Franken im Vergleich zu Gold angeführt, und viele andere Währungen sehen im Vergleich zu Gold ganz ähnlich aus. Dieser und andere Charts zeigen ziemlich deutlich, dass wir ungezügelter, weltweiter Inflation entgegensehen, sollte dieser Trend anhalten. In der Tat zeigt sich dieser Trend auch bei verschiedenen Rohstoffen und lebensnotwenigen Gütern, die Schönung staatlicher Statistiken soll das verharmlosen, und die immer ärmer werden Halter festverzinslicher Papiere (staatliche Informationsblätter) werden übervorteilt und entrechtet.