Supergeheime Welt ohne jede Kontrolle - Super-Gefährlich oder Ultra-Lächerlich? (Teil 2/4)
30.08.2012 | Prof. Dr. Hans J. Bocker
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Kein Wunder, denn es sind schon allein 52 Organisationen des Bundes sowie des Militärs, die in 16 Städten lediglich an der Überwachung von "Finanzströmen zu und von terroristischen Netzwerken” arbeiten. Es würde nicht weiter verwundern, wenn aus diesem monströsen Haufen heraus, in Ermangelung echter Fortschritte und Ergebnisse, demnächst eine totale "Kontrolle des Weltgoldes“ gefordert würde. Schliesslich planen die fast durchweg frei erfundenen "Terroristen“, die die Erde angeblich zu Millionen bevölkern, selbst die Buttermilchtüten - und sogar noch nach deren Ablaufdatum, in allen Ländern, einschliesslich Bayerns, des Vatikans, Borneos, Südwestsudans, Westpreussens und der Kleinen Antillen - gründlich zu vergiften. Besonders weichherzige Terroristen versehen die Buttermilch zumindest mit starken geschmacklosen Abführmitteln. Das Füllen von weichen Frühstückseiern mit dem Sprengstoff Semtex durch diese Unholde folgt dann in der Planstufe Zwei. Semtex färbt bekanntlich gelb und hat die Farbe von Eidottern. Die Tarnung wäre perfekt. Dieser Dotterersatz ist, genau wie der Plan selbst, völlig geschmacklos. Nur Geheimdienste können hier Abhilfe schaffen, indem sie ungezählte Hühnerscharen mit implantierten Semtexaufspürwarnsendern in Neumondnächten versehen. So bleiben alle Frühstückenden alternativlos geschützt. Frühstücken ohne Sprengängste wird solcherart staatlich garantiert.Vom Erhabenen zum Lächerlichen ist nur ein Schritt
In dieser alt-chinesische Weisheit brauchte man nur das 2. Wort durch "Monströsen“ oder durch "Supergeheimen“ zu ersetzen und träfe den Kern dieses ins Absurde aufgeblasenen Komplexes.
Diesen lässt man sich schon eine Kleinigkeit an Aufwand kosten. Der gesamte Spionage-Komplex von Abwehrleuten, Analysten, Agenten, Militärs, V-Leuten, bezahlten Profi-Killern und geheimen Informationsbeschaffern legte letztes Jahr 52 000 "Berichte" vor, die größtenteils ignoriert wurden, da sich die in den Buttermilchattentaten verwendeten Abführmittel von extrem schwacher Qualität und somit als wirkungslos erwiesen hatten. Doch der Feind schläft nicht. Er plant, wie ein Bericht meldete, sogar das unauffällige Besprühen der Rasenrabatten in der Nähe des Weissen Hauses mit Unkraut-Ex durch harmlos vorbeischlendernde Rentner mit fanatischem Blick.
Diese sind natürlich wohl versehen mit unbegrenzten Geldmitteln aus terroristischen Netzwerken und neben diesem geheimen Rasenprojekt existieren auch anderen Geheimaufträge. Hier wären zu nennen das Verbergen von Semtex in Hundekotsammeltüten an Hundekotsammelstellen durch die höchst unauffälligen Bin Laden Nachfolger. Diese Halbmaskenträger sind mit Rauschebart. Turban, Krummdolch, Kalaschnikoff, aufgeschnallten Sprengstoffgürteln, leicht angebratenen Hammelhälften über der Schulter und getragenen Protestplakaten mit der Aufschrift: "Nieder mit dem großen US-Satan", hervorragend getarnt und so gut wie niemals identifizierbar. Sie haben eben viel von den US-Geheimdiensten gelernt.
Dennoch, Dienst ist Dienst: 52 000 Berichte durch 365 Tage ergibt 142 solcher Berichte jeden Kalendertag. Da man aber ununterbrochen auf Ausweitung und immer neue Höchstleistungen drängt, wucherte das Ganze wie das Böse und - wie Papiergeld und Schuldengebirge - immer weiter. Derzeit laufen rund 150 solcher supergeheimer "Berichte" alle 24 Stunden, 365 Tage im Jahr ein. Und das auch an sonnigen Wochenenden, Sonn- und Feiertags, Heilig-Abend, Tag und Nacht, ohne eine Minute Pause.
Möglicherweise erwacht der angeblich frikassierte Bin Laden dank den Wundern der Gen-Klempner, die in afghanischen Höhlensystemen geheimnisvolle Superlabors unterhalten, auf wundersame Weise wieder zu neuem Leben. Doch da sei Allah vor. Dem muss mit einem nie versiegenden, nach dem Fliessbandverfahren laufenden Berichten, vorgebeugt werden. Vielleicht ist der mit Kameldung zähes Eselsfleisch bratende Gegner schon so weit, dass er neben ganzen unter Liechtensteiner Flagge gut getarnt laufenden Schlachtschiff-Flotten voller Massenvernichtungswaffen, inzwischen riesige Armeen beliebig reproduzierbarer Bin Ladens in Massenfertigung am Hindukusch produziert. Kein Wunder, dass Deutschland dort "seine Demokratie verteidigen muss“.
Sobald diese sorgfältig geklonten Massen aus ihren riesigen Kavernen ausbrechen und sich Richtung Bayern in Bewegung setzen wird es selbst in Berlin wirklich Ernst, denn viele dieser meisterhaften Klone tragen - neuesten Geheimdienstberichten zufolge - zur Tarnung hoch elegante Hosenanzüge.
"Super-User“ als Schnell-Leser
Zurück zu den Geheimdienst-Berichten in den USA. Die meisten sind zwischen etwa 5 und 150 Seiten im Umfang. Manche fallen wegen der statistischen und tabellarischen Anhänge auch schon mal mit weit über 1 000 Seiten oder noch umfangreicher aus. Nimmt man konservativ gerechnet 50 Seiten als Mittelwert, käme man auf 7 500 eng bedruckte Seiten pro Tag. Ein handliches und keineswegs "dünnes“ Buch mit 500 Seiten, also ein Exemplar, wie man es in Buchhandlungen massenhaft erwerben kann, hält selbst einen geübten Leser von rascher Auffassungsgabe vielleicht 2 Tage beschäftigt. Von dieser Art "Durchschnittsbuch“ produziert der gigantische Geheimkomplex etwa 15 an jedem einzelnen Kalendertag. Dies entspricht also einen vollen Monat an derart normierter reiner Lesezeit. Und das nur in den USA.
Im Herzstück des Militär-Komplexes, der ca. zwei Drittel der Spionage-Programme betreibt, existieren lediglich 8 bis 10 Personen, die bereits erwähnten sogenannten “Super User”, Nur diese Wenigen bzw. Unglücklichen, die in der Info-Flut ersticken, haben überhaupt Zugang zu sämtlichen Programmen. Einer von ihnen bemerkte den Reportern gegenüber: “Ich werde nicht lang genug leben, um über alles auch nur annähernd ganz grob informiert zu werden”.