Was also dürfte geschehen? Versicherungen, die in Deutschland mit Magerrenditen umgehen müssen, dürften zu spanischen und italienischen Papieren greifen. Italienische und spanische Unternehmer mussten bisher für Unternehmensanleihen einen hohen Zinssatz bieten. Dies schaffte eine nachteilige Wettbewerbssituation. Auch spanische und italienische Privathaushalte können sich preiswerter Kredite besorgen. Beide Aspekte zusammengenommen lassen Unternehmen und Privathaushalten mehr Luft.
Eine "Aufsteilung" der Zinsstruktur (obiger Chart) ist üblicherweise ein Vorbote einer positiven Wirtschaftsentwicklung. Diese Entwicklung wird durch die EZB künstlich herbeigeführt.
Es ist aber kein Zufall, dass der IBEX just in dem Moment das Tief des ersten Beines ei-nes Doppeltiefs markierte, als die spanische Zinssstrukturkurve ihr Jahrestief ausbildete. Das war Ende Mai.
IBEX-Tageschart
Das zweite Bein im IBEX bildete sich im Juli aus, genauso wie das zweite Bein der Zinsstrukturkurve Spaniens.
Die Frage, ob die Erwartungen der Anleger für Donnerstag eingepreist sind, dürfte sich im Bezug auf die Anleihen mit einem "jein" beantworten lassen. Es gab erste Reaktionen. Nach der EZB-Sitzung könnten Gewinnmitnahmen erfolgen. Anschließend sollte sich der Fall der spanischen und italienischen Renditen fortsetzen. Enttäuschungspotential hat sicherlich der Donnerstag an den Aktienmärkten, wenn a) der ISM-Index für Dienstleistungen fallen sollte und b) Draghi hier keinen weiteren - über das bekannte hinausgehenden - Impuls liefert. Antizipieren Sie die Entwicklung der Finanzmärkte mit Hilfe unserer handelstäglichen Frühausgabe.
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